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Kritik

«Assassin's Creed Mirage»: Die Rückkehr zu alten Stärken – und einem neuen Credo

Luca Fontana
4/10/2023

Eigentlich schwor ich «Assassin's Creed» schon lange ab. Zu viel gab’s mir da zu tun – vor allem zu viel Langweiliges. «Assassin's Creed Mirage» will abgespeckt haben, und ich habe die ersten paar Stunden gezockt. Ob meine Assassinen-Liebe neu entfacht wird?

Mein schwieriges Verhältnis zu «Assassin’s Creed»

Dass bereits 15 Jahre seit dem ersten «Assassin’s Creed» vergangen sind, will mir einfach nicht in den Kopf. Es würde bedeuten, mir einzugestehen, dass ich älter geworden bin. Viel älter. Entwickler Ubisoft führte uns in all dieser Zeit einmal quer durch die ganze Welthistorie und zurück. Von der Renaissance Italiens über den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bis zum europäischen Wikingerzeitalter.

«Das ist nichts für mich», sagte ich alsbald. Versteh mich nicht falsch: Die «Assassin’s Creed»-Spiele sehen seit jeher umwerfend schön aus, die Städte detailliert und ihren historischen Vorbildern möglichst akkurat nachgebaut. Und wenn ich in Gameplay-Videos sah, wie Assassinen Parcour-mässig förmlich über die Dächer schwebten und sich wie Falken aus dem Himmel auf ihre Beute am Boden stürzten, juckte es mir jedesmal in den Fingern.

Aber jetzt…

Die Rückkehr zu alten Stärken

Clever. Gerade als langjähriger Abstinenzler fühle ich mich anfangs genauso überfordert wie Basim. Denn zusammen mit ihm finde ich mich als nächstes in Alamut wieder, einer geheimen Wüstenfestung, die als Trainingslager für Assassinen dient. Unter dem wachsamen Auge der altgedienten Assassinen-Meisterin Roshan trainiere ich, bis ich mir schliesslich die im Ärmel versteckte, ikonische Klinge verdiene – ein grosser Moment für den anfänglichen Azubi.

Und dann – dann ruft Bagdad.

Schleichen, recherchieren, aufklären – morden

Während ich mir weiter unauffällig meinen Weg bahne, höre ich im Hintergrund irgendwen «He! Wo ist mein… meine Münzen! Jemand hat sie geklaut! Da ist ein Taschendieb in der Nähe!» schreien. Aber ich bin schon längst weg.

Gut zwei Spielstunden sind zu dem Zeitpunkt vergangen. Im Hauptquartier der Verborgenen Bagdads setze ich derweil die Hauptstory fort. Was zu tun ist, steht dabei nicht einfach in einem «Hauptquest»-Menü wie in anderen RPGs, das nach Checklisten-Abarbeiten aussieht. Stattdessen heisst es «Nachforschungen». Schliesslich soll «Mirage» ja in erster Linie ein Stealth-Game sein.

Zugegeben: Das kannte «Valhalla» auch.

Wo bleibt das Rollenspiel?

Du siehst: Ubisoft hat den Rollenspiel-Aspekt nicht gänzlich aus «Mirage» entfernt. Aber deutlich runterskaliert. Damit schiebt Ubisoft dem Trend, Spielerinnen und Spieler mit Inhalten um der schieren Masse Willen zu überfordern, den Riegel vor. Endlich.

Grafisch keine Wucht, aber auch kein Reinfall

Einzig während der Dialog-Szenen habe auch ich gemerkt, dass vor allem die Gesichtsanimationen teilweise hölzern daherkommen. In dieser Szene zum Beispiel war es vor allem die tiefe, rauchige Stimme der Sprecherin Roshans, die mir suggerierte, dass die Assassinen-Meisterin gerade ziemlich angefressen ist. Für mich aber nur ein kleiner Wermutstropfen, der mir den Spielspass nie verdorben hat.

Fazit: Ich glaub, ich mag «Assassin's Creed» wieder

Mittlerweile habe ich fast acht Stunden in Bagdad verbracht – und dabei etwas mehr als ein Viertel der Karte aufgedeckt. Das ist nicht viel. Aber auch nicht wenig. Tatsächlich könnte «Assassin's Creed Mirage» das erste Spiel der Reihe sein, das ich innert nützlicher Frist zu Ende spielen werde. Ein grösseres Lob könnte ich kaum geben.

So ist «Assassin's Creed Mirage» ein Spiel geworden für jene, die an das «Weniger ist mehr»-Credo glauben und feiern, dass «Assassin's Creed» ein deutlich Stealth-lastigeres Spiel geworden ist als seine direkten Vorgänger. Und wer dem orientalischen Wüstenklima aus dem ersten «Assassin’s Creed» – oder «Origins» – noch heute mit nostalgischen Gefühlen hinterherträumt, ist hier sowieso genau richtig.

«Assassin's Creed Mirage» erscheint am 5. Oktober für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S und PC. Die PS5-Deluxe-Edition wurde mir von Ubisoft zum Testen zur Verfügung gestellt.

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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