

Billig, hässlich, aber nützlich: die Feststeller von Gardinia

Meine Fenster lassen sich nicht kippen und knallen bei jedem Lüftchen zu. Mit den Gardinia-Feststellern soll endlich Ruhe einkehren. Ob sie halten, was sie versprechen, habe ich getestet.
Die Fenster in meiner Wohnung lassen sich nicht kippen, deshalb knallen sie bei jedem noch so leichten Luftzug wie ein lautstarkes Schlagzeugensemble zu. Das jagt mir nicht nur jedes Mal einen Schrecken ein, sondern geht mir mit der Zeit auch gehörig auf die Nerven.
Die günstigen Feststeller von Gardinia sollen dem Geknalle im wahrsten Sinne des Wortes einen Riegel vorschieben, und das klappt sogar einigermassen gut. Ganz zufrieden bin ich mit dem Produkt dennoch nicht.

Bohrlos glücklich
Auf den ersten Blick machen die Kunststoffteile einen ziemlich billigen Eindruck. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Material schnell bricht oder bei Temperaturschwankungen und Sonneneinstrahlung spröde wird.
Aber weil ich in einer Mietwohnung lebe, kommen andere Modelle, die in den Fensterrahmen gebohrt werden müssen, für mich nicht infrage. Die Fensterstopper von Gardinia hingegen können einfach auf den Fensterrahmen geklebt und später wieder abmontiert werden.
In zwei Schritten erledigt
Dafür ist die Montage ein Kinderspiel. Alles, was ich an Werkzeug brauche, ist ein Kreuzschraubenzieher, mit dem ich den Klemmträger am zu öffnenden Fenster befestige.

Dann stecke ich den Bügel in die selbstklebende Grundplatte und reinige die Stelle am Fensterrahmen, an der ich sie befestigen werde. Der Bügel bewegt sich nur recht sperrig hoch und runter. Das bestätigt meinen anfänglichen Eindruck der niedrigen Produktqualität. Ich lasse den Bügel im Klemmträger einrasten, damit ich weiss, wo ich ihn genau am Fenster platzieren werde. Schlussendlich ziehe ich die Schutzfolie ab und klebe die Platte auf den Fensterrahmen.

Leider nicht so durchdacht
Frische Luft strömt durch den Fensterspalt ins Zimmer. Für den Härtetest rüttle ich noch am Fenster, doch es hält fürs Erste. Der Haken bleibt im Bügel und der Spalt lässt sich so weit öffnen, wie ich es möchte. Meine Skepsis ist fast verflogen und begeistert bin ich sogar bereit, über das hässliche Kunststoffteil hinwegzusehen, als mir ein grosses Manko auffällt: Das Fenster lässt sich nicht mehr schliessen, weil der Haken auf der Grundplatte aufliegt, wenn ich das Fenster versuche zuzusperren.
Unüberlegt reisse ich die überraschend gut klebende Platte vom Rahmen und platziere sie weiter links. Jetzt ist sie zu weit vom Haken entfernt. Also verschiebe ich die Platte erneut. Nun oberhalb des Klemmträgers. Das Fenster schliesst wieder, aber der Haken rastet nicht mehr überall ein. Ich justiere mehrmals nach, bis ich den besten Kompromiss zwischen sicherem Schliessen und möglichst vielen Einraststufen gefunden habe.


Der Langzeittest steht noch bevor
Optisch spricht mich das Teil überhaupt nicht an, aber wenn es seinen Zweck erfüllt, bin ich zufrieden. Weil ich die Platte mehrmals verschoben habe, wird der Klebstoff wohl nicht ganz so lange wie vorgesehen halten. Aber ich bin besonders gespannt, ob und wie lange der Feststeller dem Wind standhalten kann.
Kennst du eine bessere Lösung für dieses Problem? Ich freue mich über deinen Ratschlag in den Kommentaren.
Fazit
Billig, hässlich, aber zum Fensterkippen reichts
Pro
- einfache Montage ohne Bohren
- ideal für Mietwohnungen
Contra
- Material wirkt wenig robust
- schwierig, sie genau zu positionieren


Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.