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Produkttest

Eine günstige Garmin-Uhr erweist sich als Motivationskünstlerin

Mein Plan ist aufgegangen. Ich habe mal wieder einen Halbmarathon in weniger als zwei Stunden absolviert. Geholfen hat mir dabei eine der günstigsten Uhren von Garmin.

Ich erinnerte mich an eine Laufuhr von Garmin, Modell Venu, die ich vor Jahren benutzt habe. Bevor ich zum Apple-User wurde. Die Erinnerung war positiv, und so besorgte ich mir ein aktuelles Modell, um wieder mehr zu laufen. Die Top-Modelle testet Kollegin Siri. Ich wollte eh nicht viel Geld ausgeben und griff zum Einsteigermodell, die Forerunner 165.

Mit Forerunner zum Halbmarathon

Auf dieser Basis wird der Trainingsplan für mich berechnet. Erste Aktivität ist ein Einstufungslauf. Bei diesem muss ich jeweils zehn Minuten im vorgegebenen Tempo laufen. Wobei Tempo … so langsam jogge ich normalerweise nie. Ständig piept die Uhr und mahnt, dass ich zu schnell unterwegs bin. Auf dem Display sehe ich zudem einen grünen Bereich, in dem mein Tempo liegen sollte. Ist der kleine Pfeil zu weit rechts, mache ich langsamer.

Vorbereitung in Phasen

Das Zieltempo zu erreichen, bleibt in den folgenden Tagen die grösste Herausforderung. Zurecht, es ist tatsächlich wichtig, denn wie jeder Läufer und jede Läuferin weiss: Nur wer langsam laufen kann, wird auch richtig schnell. Mein Zehn-Wochen-Plan sieht verschiedene Phasen vor. Sie heissen:

Ich laufe, was mir Garmin befiehlt und in den Kalender stellt. Mal eine lockere halbe Stunde, mal eine Einheit mit knackigen Intervallen, mal einen Longrun. Und die wenigen Erholungstage nehme ich dankbar an.

Mehr und noch mehr Training

Mir lässt das keine Ruhe. Ich frage bei Garmin nach, wie sich Laufzeitprognose und Trainingsplan zueinander verhalten. Die Antwort kommt per E-Mail von Laura:

Die prognostizierte Zielzeit ist nicht dein Trainingsziel, sondern eine Leistungsprognose, die zeigt, welches Ergebnis du aufgrund deiner aktuellen Fitnesswerte vermutlich erreichen könntest.

Von der Garmin-Expertin gibt es noch einen weiteren guten Rat: Ich soll die Vorgaben im Trainingsplan als «Motivations-Feature» verstehen. Der Algorithmus der Uhr ist also so programmiert, dass er mich immer weiter pusht, um ein besseres Ergebnis zu erreichen. Immer fordernd, nie gütig.

Datensammeln auch in der Nacht

Für die Leistungsprognose greift Garmin auf Daten zu, die ich während des Tragens produziere. Auch nachts. Wie lange und gut ich schlafe, hat einen Einfluss darauf, wie viele Stunden die Regeneration nach einem Lauf dauert. Hier ist Garmin nicht konsistent: Nach einem langen Lauf zeigte mir die Uhr zum Beispiel 39 Stunden Erholungsdauer an, gleichzeitig stand schon für den nächsten Tag wieder ein Training im Plan.

Mehr Funktionen als ich brauche

Apropos zu viel: Gefühlt vermisst mich die Forerunner 165 andauernd von Kopf bis Fuss. Viele der Daten habe ich mir einmal angeschaut und danach nie mehr. Für mich als Hobbyläufer sind Bodenkontaktzeiten, vertikale Oszillationen oder die Laufleistung in Watt nur bedingt spannend. Hilfreicher ist es, nach dem Training zu wissen, ob ich etwas für eine aerobe oder anaerobe Leistung gemacht habe.

Die Forerunner 165 hat einen festen Platz in meinem Alltag erobert. Nach dem Aufstehen schaue ich mir die Analyse meines Schlafs an und den Status meiner «Body Battery».

Werde ich jetzt auf Dauer also mit der Apple Watch links und der Garmin-Uhr rechts herumlaufen? Wohl eher nicht. Nach der intensiven Trainingsphase für den Halbmarathon schraube ich die Intensität wieder etwas herunter. Die Forerunner werde ich weiterhin für den Lauf an-, danach aber wieder ablegen.

Ach ja, ich sollte noch erzählen, dass ich beim Greifenseelauf mein Ziel geschafft habe. Ich habe auf 1:58 Stunden trainiert und bin – bei spätsommerlichen 28 Grad – mit 1:56:35 Stunden über die Ziellinie gelaufen. Ich weiss nicht, wie ich noch zehn Minuten schneller hätte sein sollen.

Alternativen: Adidas, Nike und Co.

Die Apple Watch hat in Kombination mit anderen Apple-Geräten bei mir im Haushalt die Nase vorn und bleibt meine Go-To-Smartwatch. Zwar versucht Apple seit ein paar Jahren, die eigene Watch auch für Freizeitsportler attraktiver zu machen. Nach meiner Garmin-Phase weiss ich jetzt aber: Da fehlt noch ein Stück.

Deshalb halte ich Ausschau nach geführten Trainingsplänen mit App für die Watch. Adidas verlangt in seiner «Running»-App zum Beispiel 10 Franken pro Monat für personalisierte Trainingseinheiten, die sich dynamisch meinem Fortschritt anpassen.

Bei Ascis gibt’s zum gleichen Preis die «Runkeeper»-App, auch Runna ist ein Angebot in ähnlicher Preisklasse, das Jahresabo gibt es hier für 120 Franken.

Der Laufcoach im «Nike Run Club» bietet im Prinzip dasselbe wie Adidas. Mit einem wichtigen Unterschied: Hier sind die dynamischen Trainingspläne kostenlos.

Wie sind deine Garmin-Erfahrungen? Läufst du nur gelegentlich und bist mit der Apple Watch (oder einer anderen Smartwatch deiner Wahl) zufrieden? Oder hast du einen Tipp für eine gute App? Lass es mich und die Community in einem Kommentar wissen.

Fazit

Netter Sklaventreiber am Handgelenk

Garmin weiss, was ich als Sportler brauche: eine Uhr, die mit vielen Sensoren genug Daten aufzeichnet, damit ich mich nach einem Lauf daran erfreuen kann – und motiviert werde fürs nächste Training. Die viel zu optimistischen Zielzeit-Prognosen nehme ich erfreut zur Kenntnis, aber nicht ernst.

Mir fehlt an der Forerunner nichts. Sie ist leicht und praktisch, die App ist umfangreich und doch verständlich. Mit dem Kauf der Uhr habe ich lebenslang Zugriff auf diverse Trainingspläne, für die andere Apps meistens um die 100 Franken im Jahr verlangen. Nach zwei Jahren hat sich die Investition in die Forerunner 165 also bereits gelohnt. Zu hoffen ist, dass Garmin bisher kostenlose Funktionen nicht ins kürzlich gestartete kostenpflichtige «Connect Plus»-Programm verschiebt.

Als kleinen Schwachpunkt stört mich das Design. Sie sieht eben schon sehr nach Sportfunktionsuhr aus. Klar, das ist sie auch. Aber das Gummi-Armband und der doch recht hohe Aufbau sind in der Nacht etwas unbequem.

Pro

  • Aufzeichnung sehr vieler Sportarten
  • motivierende Trainingspläne
  • sehr gut ablesbares Display
  • umfangreiche Daten
  • gute Kombination aus Touch- und Knopfbedienung
  • hält viele Tage ohne Aufladen durch
  • keine Zusatzkosten für Trainingspläne

Contra

  • unrealistische Zielzeitprognosen
  • Design etwas arg funktional
  • proprietäres Ladekabel

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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