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Square Enix
Kritik

«Final Fantasy VII Rebirth» ist alles, was ich mir gewünscht habe

Kevin Hofer
22/2/2024

Nach vier Jahren Wartezeit ist der zweite Teil der «Final Fantasy VII»-Remake-Trilogie endlich da. Das Warten hat sich gelohnt. «Rebirth» ist schlicht grandios.

Hier findest du alle Versionen des Spiels.

Geniale Story-Inszenierung

«Rebirth» setzt dort an, wo der erste Teil der Remake-Trilogie mit dem Untertitel «Remake» aufgehört hat. Cloud, Aeris, Tifa, Barret und Red XIII sind den Fängen von Shinra und Sephiroth entkommen und auf dem Weg nach Kalm. Ein Städtchen unweit von Midgar. Falls du «Remake» verpasst hast oder nicht mehr weisst, was passiert ist, schaust du dir am besten die Zusammenfassung an.

Sowieso ist das Storytelling nahe an der Perfektion. Mir wird nichts geradeaus gesagt, sondern gezeigt. Ich muss viel interpretieren oder werde auch mal unwissend zurückgelassen. «Rebirth» orientiert sich dabei grösstenteils am Original, ändert und modernisiert aber an entscheidenden Stellen. Und geht auch neue Wege. Denn wie sagt es Aeris in den Trailern: «Die Zukunft ist nicht in Stein gemeisselt.»

Mehr möchte ich zur Geschichte nicht verraten – ausser: Mir stossen die Änderungen als langjährigem Fan alles andere als sauer auf. Ich will jetzt unbedingt wissen wie es weiter geht – aber darauf muss ich mich wohl weitere vier Jahre gedulden.

Mein einziger Kritikpunkt am Open-World-Design: Die mühsamen Sendetürme, die ich aktivieren muss, um weitere Nebenmissionen und Sehenswürdigkeiten auf der Map freizuschalten. Mir stinkt dieses «aktiviere dieses, damit du jenes tun kannst». Immerhin sind nicht alle dieser Aufträge immer gleich. Bei gewissen muss ich je nach Region unterschiedliche Herausforderungen meistern. Darunter das Minispiel Fort Condor.

Noch mehr Ablenkung mit Minispielen

Fort Condor ist ein Strategiespiel, in das meine Charaktere hineingezogen werden. Cloud und Co. erscheinen dann in ihren klobigen Charaktermodellen, wie sie aus dem Original «Final Fantasy VII» bekannt sind. Es ist aber bei Weitem nicht das einzige Minispiel.

Kurz: «Rebirth» ist schon nur aufgrund der Minispiele sein Geld mehr als wert.

Neu dabei sind Synchro-Fertigkeiten. Dabei agieren zwei Charaktere gemeinsam. Die Angriffe verursachen nicht nur grossen Schaden, sondern können auch Buffs wie etwa einen längeren Schockzustand bei Gegnern verursachen. Führe ich Synchro-Fertigkeiten mit Cloud aus, verbessert sich auch der Beziehungsstatus zum entsprechenden Charakter.

Nach dem Kampf erhalten die Charaktere Erfahrungspunkte und steigen so in der Stufe auf. Dabei erhöhen sich ihre Statuswerte automatisch. Neu sind die Kodizes. Dabei handelt es sich um ein Skill Board. Mit diesem entwickle ich Cloud, Barret und Co. zusätzlich in eine von mir gewünschte Richtung und lerne neue Synchro-Fähigkeiten.

Selbstverständlich kann ich meine Alter-Egos auch mit Waffen, Rüstungen und Accessoires ausrüsten. Diese beeinflussen den Status weiter. Zu guter Letzt sind da noch die Materia, die ich in Slots der Ausrüstung platziere. Diese verschaffen mir Zaubersprüche, Hilfsfertigkeiten, Beschwörungen und vieles mehr. Insgesamt ist das Kampfsystem komplex und die Charaktere lassen sich nach meinem Gusto anpassen.

Auf den ersten Blick optisch eine Wucht, akustisch sowieso

Die Welt von «Rebirth» sieht fantastisch aus. Trotz der Grösse des Spiels sind überall Details zu entdecken. Marktstände haben nicht zig Mal den gleichen Artikel, sondern eine Fülle an Ausstellungsgegenständen. Kein Baum im Dschungel um Gongaga scheint dem anderen zu gleichen. Bei den Charaktermodellen meine ich sogar Nasenhaare zu entdecken.

Ich habe das Spiel im Qualitätsmodus durchgezockt, weil mir der Performance-Modus zu verschwommen war. Mit dem Update kurz vor Release hat Square Enix das Problem aber grösstenteils behoben. Die Framerate bleibt im Qualitätsmodus auch in hitzigen Gefechten stabil. Ich habe nie den Eindruck, dass sie unter 30 Bilder pro Sekunde fällt.

Für den Soundtrack zeichnet sich, wie üblich bei «Final Fantasy», Nobuo Uematsu verantwortlich. Und wie ebenfalls üblich ist der Soundtrack eine Wucht. Ich summe immer wieder die eingängigen Melodien und nerve damit meine Frau. Toll ist, dass ich nun diverse Stück im Piano-Minigame nachspielen darf. Obwohl ich wie im echten Leben auch im virtuellen nie Konzertpianist werde.

Vor allem Yuffie profitiert von der «Rebirth»-Behandlung. Im Original ist sie ein optionaler Charakter, den ich nur unter bestimmten Voraussetzungen rekrutieren kann. In «Rebirth» zwingt sie sich mir fast auf. Dennoch bewahrt sie ihren ursprünglichen Charakter, erhält aber deutlich mehr Tiefe.

Dass Cid und Vincent nicht spielbar sind, finde ich nicht weiter schlimm. Sie werden derart spät im Spiel eingeführt, dass es schräg wäre, wenn ich sie steuern könnte. Und Neulinge werden sie sowieso nicht vermissen.

Auch wenn vor allem die Hauptcharaktere toll sind, treffe ich auch liebenswerte und weniger liebenswerte altbekannte und neue NPCs. Etwa den tollpatschigen und nicht mit sonderlich grossem Intellekt gesegneten Johnny. Der will Karriere im Hotelbereich machen. Auch die ehrgeizige und manipulative Kyrie ist wieder an Bord und versucht sich als Söldnerin. Sogar Verbrecherboss Don Corneo hat wieder einen Auftritt.

Bei den neuen NPCs sticht der exzentrische Dio, der Manager des Vergnügungsparks Gold Saucer, hervor. Im Original ist er schlicht ein Muskel-Dude in Badehose. In «Rebirth» trägt er zusätzlich ein Cape – und erhält deutlich mehr Persönlichkeit, nicht (nur) wegen des Capes.

Fazit: Mein Spiel des Jahres

Ich habe mir lange überlegt, wie ich dieses Review schreiben soll. Entschieden habe ich mich für eine Standard-Abhandlung. Denn auch wenn ich hier einen meisterhaften Essay verfasst hätte, wäre er dem Spiel nicht gerecht geworden. Das Team bei Square Enix hat schlicht ein Meisterwerk erschaffen, das selbst das Original toppt.

Ist «Final Fantasy VII Rebirth» das perfekte Spiel? Nein, es gibt kleinere Kritikpunkte wie matschige Texturen und ein, zwei nervige Gameplay-Elemente. Aber das sind Details. Das Spiel ist nahe der Perfektion und schon jetzt ist klar: «Rebirth» ist mein Spiel des Jahres.

«Final Fantasy VII Rebirth» ist ab dem 29. Februar erhältlich für PS5. Das Spiel wurde mir zu Testzwecken von Square Enix zur Verfügung gestellt.

Titelbild: Square Enix

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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