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Produkttest

Kabelloser Käse? Der Raclette-Aufsatz Sierre von Kisag im Team-Test

Michael Restin
31/10/2025
Bilder: Christian Walker

Der Raclette-Aufsatz Sierre von Kisag passt auf Gas-Rechauds und muss es im Test mit dem Appetit eines ganzen Redaktionsteams aufnehmen. Vier kleine Pfännchen gegen neun hungrige Grossmäuler – wie unfair!

Als wir viel zu spät an einem Picknicktisch neben den Galaxus-Büros aufbauen, ist klar: Dies wird nicht nur ein Test für einen Raclette-Aufsatz. Es wird Teambuilding. Aufbauen, Brot schneiden, Pfännchen vorbereiten – zusammen sollten wir besser sein als alleine. Deshalb fliessen hier auch verschiedene Meinungen ein, der Testbericht verschmilzt zu einem Gesamteindruck.

Dazu nutzen wir ein Sammelsurium an Pfännchen. Eines ist ebenfalls von Kisag, die weiteren bringe ich von zu Hause mit. Nebenher laufen ausser Konkurrenz noch zwei Kerzen-Raclette, um in brauchbarer Zeit alle satt zu bekommen. Der Sierre-Aufsatz ist für vier Personen, und vier gegen neun wäre wirklich unfair.

Aufbau und Einheizen

Der Sierre-Aufsatz besteht aus zwei Teilen: Das Gehäuse aus Aluminium-Druckguss ist sandgestrahlt und hat eine zweilagige Antihaftbeschichtung. Der kratzempfindliche Deckel ist aus matt poliertem Edelstahl, seine Oberfläche nutzen wir zum Aufwärmen der Brotscheiben und für fettglänzende Fotos.

Als Tischgrill ist er ungeeignet. Wie sollte er es auch sein, das Gerät arbeitet ja nur mit Unterhitze. Beide Teile des Sierre dürfen in die Spülmaschine. Ganz quadratisch ist das Gehäuse nicht, sondern 25 Zentimeter lang und 23 Zentimeter breit – eben so gebaut, dass vier Pfännchen hineinpassen.

An der Unterseite begrenzen zwei kleine Erhebungen die Auflagefläche auf 21 Zentimeter. Der Aufsatz wird nicht weiter befestigt, auf unserem Rechaud mit 20 Zentimetern Durchmesser hat er deshalb etwas Spiel und wir können ihn verschieben. Sollte versehentlich jemand heftiger dagegen stossen, würde er kippen.

Der im Longfire-Rechaud integrierte Gasbrenner liefert bis zu 1400 Watt und kann, was die Leistung auf dem Papier angeht, mit strombetriebenen Racletteöfen mithalten. Auf mittlerer Stufe soll er mit einer Füllung ungefähr zwei Stunden durchhalten. Wir drehen natürlich voll auf und kommen damit locker durch eine verlängerte Mittagspause.

Outdoor-Erfahrungen

Wir wagen den Kaltstart im Herbstwind. Flamme an, Pfännchen rein. Knapp acht Minuten dauert es, bis der erste Käse vollständig blubbert. Die anderen drei Scheiben schwitzen zu diesem Zeitpunkt gerade mal: Da die Böen selbst die starke Flamme des Gasbrenners etwas beeinträchtigen, wird das Gehäuse zu Beginn nicht gleichmässig heiss.

Die Spuren an der Unterseite werden mir später zeigen, dass die Hitzeinsel ungefähr vier Zentimeter von der Mitte entfernt war. Wir drehen den Aufsatz um 180 Grad und warten. Bei unserem hungrigen Haufen macht sich Ungeduld breit.

Es ist ein bisschen wie im Kindergarten. Dem Patrick ist der (bei voller Leistung tatsächlich wild fauchende) Gasbrenner zu laut, der Ramon spielt schon wieder mit dem Brotmesser, Luca und Darina hantieren mit Teelichtern und Lorenz hat seine Finger überall im Spiel, wo’s heiss und fettig ist. Simon steht mit den Händen im Hosensack daneben und träumt vermutlich von Feinkost nach Feierabend.

Aber das Gerät steigert sich, beziehungsweise seine Temperatur – und damit auch unsere Stimmung. Bald schmelzen selbst zwei Zentimeter dicke Balissat-Brocken gleichmässig und wir können in angenehmem Tempo essen. Niemand muss hungrig zurück an den Schreibtisch schleichen.

Indoor-Erfahrungen

Ohne äussere Einflüsse geht alles ein bisschen schneller. Bei voller Hitze dauert es nach dem Entzünden der Flamme knapp drei Minuten, bis eine Standard-Käsescheibe geschmolzen ist. Die Hitze lässt sich fein und schnell regulieren, um zwischen «Heisshunger» und «fast schon voll» die Bedürfnisse der Tafelrunde abzudecken.

Job erledigt, Urteil gnädig

Der Abwasch ist auch ohne Spülmaschine kein Problem, da sich die Flächen einfach reinigen lassen und kein Fett in schwer zugängliche Rillen dringt.

Apropos schwer zugängliche Rillen: Was in den Hirnwindungen meiner Kolleginnen und Kollegen los ist, habe ich für die Bewertung im Anschluss an unser Essen per Umfrage ermittelt. Nach 18:44 Minuten durchschnittlicher Bedenkzeit lautet das offizielle Endergebnis: 3,875 Sterne für den Raclette-Aufsatz Sierre.

Fazit

Modular, platzsparend, hochwertig

Der Aufsatz Sierre ist spülmaschinenfest und braucht nicht viel Platz im Schrank. Wer ein passendes Gas-Rechaud hat, kann es damit zum Racletteofen umfunktionieren, der selbst bei windigen Bedingungen gute Dienste leistet. Einzig die Unfallgefahr liesse sich noch minimieren, wenn der Aufsatz am Rechaud arretierbar wäre.

Da Kisag als Kaufargument die Stolpergefahr bei Geräten mit Stromkabeln anführt, ist der Sicherheitsaspekt ein kleiner Kritikpunkt. Je näher der Auflagendurchmesser des Rechauds an den maximal möglichen 21 Zentimetern ist, desto geringer wird die Kippgefahr.

Das modulare System hat den Vorteil, dass du kein Zubehör kaufst, das du vielleicht gar nicht benötigst. Pfännchen sind nicht dabei. Das Sierre besteht nur aus zwei Teilen, die ihren Preis haben – aber diese sind so hochwertig, wie man das von Kisag erwartet.

Pro

  • modulares System
  • platzsparend
  • spülmaschinentauglich
  • outdoortauglich
  • gute Wärmeverteilung sobald der Aufsatz heiss ist

Contra

  • kratzempfindliche Oberfläche
  • lässt sich verschieben, könnte kippen

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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