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Produkttest

Lüfterloses, violettes Microsoft Surface Pro mit 12 Zoll im Test: grundsätzlich gut, aber ...

Martin Jud
16/10/2025
Bilder: Martin Jud

Das Surface Pro mit 12-Zoll-Display ist kompakt, praktisch – und absolut ruhig. Doch sein lüfterloses Design kann die Leistung einschränken. Das passt zum langsamen UFS-Speicher des Tablets.

Im Vergleich zu seinen grösseren Geschwistern hat das neue Surface Pro mit 12-Zoll-Display von allem etwas weniger. Weniger Displaygrösse, nur mit IPS erhältlich (keine OLED-Option), weniger starker Snapdragon-Chip, kein Lüfter und langsamerer Speicher. Trotzdem ist es kein schlechtes Gerät. Allerdings ist das Tablet mit optionaler Tastatur so primär für die Zielgruppe geeignet, die selten grosse Mengen an Dateien kopiert oder viel kompiliert.

Kurzum: Wer mehr will als Office, Surfen und gelegentliche Bildbearbeitung, stösst hier an Grenzen.

Hardware-Überblick: passiv gekühlt und mit «Smartphone»-Speicher anstelle PCIe-SSD

Beim 12-Zoll-Surface-Pro handelt es sich um das aktuell am schwächsten ausgestattete Convertible von Microsoft. Mein Testgerät hat eine metallisch-violette Farbe, wiegt 686 Gramm und wirkt gewohnt robust verbaut. Ebenfalls bestechend ist, dass ich keine Lüfterschlitze erkennen kann. Wer Lüftergeräusche nicht mag, ist dank passiver Kühlung auf der sicheren Seite. Wie viel CPU-Leistung dadurch eingebüsst wird, folgt später.

Neben in Violett ist der Surface-Zwerg auch in den silbrig anmutenden Farben Ocean und Platinum erhältlich.

Auch keine Wahl gibt's beim Prozessor und Arbeitsspeicher. Du bekommst 16 Gigabyte (GB) SDRAM und die schwächste Variante des Qualcomm Snapdragon X – den X Plus mit 8 Kernen. Das Snapdragon-SoC verfügt über eine genügend starke NPU (bis zu 45 TOPS), um den Microsoft-Standard an «Copilot+ PC» zu gewährleisten. Als iGPU steht mit dem Chip eine eher langsame Adreno X1-45 zur Verfügung. Die Grafik ist die Achillesferse der ersten Snapdragon-X-Generation.

Dass Microsoft auf «zweitklassigen» Speicher setzt, passt nicht zum tollen Äusseren und dem eher hoch angesetzten Preis. Zumal du beim Kauf erstmal nur ein Tablet bekommst. Tastatur und Stift – also Surface-Pro-12-Zoll-Keyboard mit Slim Pen – sind nicht inbegriffen.

Dazu kommt, dass die ans kleinere Tablet angepasste, neue Tastatur weniger kann. Sie lässt sich nur noch flach nutzen und enthält keine Mulde, um den Stift aufzuladen. Das Aufladen passiert neu an der Rückseite des Tablets.

Bei den Anschlüssen gibt sich das kleine Tablet minimalistisch. Microsoft ist endlich von seinem proprietären, fummeligen Ladeanschluss weggekommen. Neu lädst du dort, wo du auch sonst was anschliesst – am USB-C-Port. Davon hat es an der rechten Seite zwei Stück der Version 3.2.

Habe ich erwähnt, dass bei den neuen Surface-Geräten (ausgenommen Business-Versionen) auch kein Ladegerät beiliegt? Es gibt nur ein Kabel.

Etwas flexibler ist das Tablet bei der unsichtbaren Konnektivität. Es kann mittels Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4 kommunizieren. Und bist du mal im Netz, nimmst du dank Mikrofonen und Full-HD-Frontkamera problemlos an Sitzungen teil. Zum Entsperren nutzt du dank Infrarotkamera die Windows-Hello-Gesichtserkennung und für Schnappschüsse die UHD-Rückkamera.

Ein Wort zu Windows 11 für Geräte mit Arm-Chip

Das kleine Surface Pro hat einen Arm-Chip von Qualcomm und eine auf Arm angepasste Windows-11-Version. Diese hat gegenüber dem «normalen» Windows für AMD- und Intel-Chips mit x86-Architektur Nachteile.

Viele Programme abseits von Office und Browsern, insbesondere Games, gibt es noch nicht nativ für Windows 11 Arm. Dennoch kannst du davon einiges nutzen, weil die Arm-Prozessoren in diesem Fall die für die x86-Architektur geschriebenen Programme emulieren. Emulierte Software benötigt mehr Prozessorpower als für Arm programmierte.

Welche Software im Detail nativ, emuliert oder nicht genutzt werden kann, findest du etwa auf windowsonarm.org heraus.

CPU-Leistung: Bei Multi-Core-Aufgaben kann die fehlende aktive Kühlung ein Nachteil sein

Um die Prozessorleistung zu testen, setze ich auf Geekbench 6 und Cinebench 2024.

Das passiv gekühlte 12-Zoll-Tablet trifft beim Testen auf folgende Kontrahenten, die alle aktiv gekühlt werden: Microsoft Surface Laptop 13 Zoll mit identischem Chip (Qualcomm Snapdragon X Plus), Microsoft Surface Pro 13 Zoll mit Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-80-100, Microsoft Surface Pro 13 Zoll mit Intel Core Ultra 7 268V und Asus Zenbook S 16 mit AMD Ryzen AI 9 HX 370.

Da Geekbench zu den Tests gehört, die eher kurz dauern, ist hier die passive Kühlung des 12-Zoll-Tablets erst ein kleiner Nachteil. Dennoch landet es im Testfeld bei Multi Core wie auch Single Core knapp auf dem letzten Platz. Natürlich hat es mit seinen acht Kernen bei Multi Core auch sonst keine Chance gegenüber allen Kontrahenten mit mehr (X Elite und Ryzen AI).

Cinebench fordert die CPU mehr heraus, was in einem grösseren Abstand zur Konkurrenz bei Multi Core resultiert. Die passive Kühlung hinkt dabei klar dem Surface Laptop hinterher, der die gleiche CPU aktiv gekühlt verwendet. Beim Single-Core-Test ist das Resultat jedoch wieder fast identisch.

Unterm Strich: Dafür, dass das Tablet passiv gekühlt ist, überrascht die Leistung positiv.

Grafikleistung: schlecht, wie erwartet

Um die iGPU zu testen, mache ich den Grafik-Test von Geekbench 6 mit OpenCL und Vulkan API. Ausserdem rendere ich Bilder mit 3DMark Wild Life Extreme Unlimited. Das Testfeld bleibt das gleiche.

Bereits das Resultat des 13-Zoll-Surface-Pro mit besserem Qualcomm-Chip hinkt klar der Konkurrenz von AMD und Intel hinterher. Schon das habe ich immer als unterirdische Lösung empfunden. Doch der Plus-Chip mit Adreno X-45 schneidet mit ungefähr halbierter Leistung noch grauenhafter ab.

Der 3DMark-Grafik-Test bestätigt, was Geekbench aufgezeigt hat.

Gaming-Leistung: klar, dass das nichts wird

Mit 3DMark Fire Strike teste ich, wie gut sich die Geräte beim Spielen in 1080p-Auflösung unter Verwendung von DirectX 11 schlagen. Du siehst in der Grafik einen blauen Gesamt-Score, grüne Grafikwerte, gelbe CPU-Werte und eine kombinierte Punktzahl.

Gaming ist mit dem neuen Microsoft-Tablet kaum möglich. Selbst Zocken auf Steamdeck-Niveau, wie mit aktuellen AMD-SoCs möglich, liegt in weiter Ferne.

Effizienz: gute Akkulaufzeit

Trotz eines kleinen 37-Wh-Akkus schafft es das Mini-Tablet, über 15 Stunden Videos lokal abzuspielen. Die standardisiert niedrig gehaltene Displayhelligkeit während des Tests reicht gut, um in einem dunklen Zimmer Binge Watching zu betreiben. Bei wenig intensiven Prozessen ist der schwache Chip ein Vorteil und verschafft eine gute Akkulaufzeit, welche die stärkeren Chips im Testfeld für einmal hinter sich lässt.


Getestet wurde die violette Version mit CH-Tastatur. Im EU-Shop sind aktuell nur «silbrige» Varianten erhältlich – wie die direkt unter dem Fazit verlinkte.

Fazit

Schön, aber nicht stark

Das 12‑Zoll‑Surface‑Pro ist ein 2‑in‑1‑Gerät, das sich über seine Erscheinung verkauft: leicht, leise, metallisch‑violett und robust verarbeitet. Wer ein kompaktes Tablet für Office, Medienkonsum und gelegentliche Bildbearbeitung sucht, bekommt ein stimmiges, zurückhaltend effizientes Arbeitstier.

Wer mit grossen Dateien arbeitet, VMs nutzt oder parallel viel Software laufen lässt, stösst schnell an Grenzen. Der Snapdragon X Plus mit passiver Kühlung kann bei längeren Multi‑Core‑Jobs spürbar weniger Leistung bringen. Der Standard‑Speicher ist UFS statt PCIe, nur das 1‑TB‑Modell bringt eine SSD. Die Anschlussvielfalt ist minimal, Tastatur und Stift kosten extra.

Dafür punktet das Convertible mit sehr guter Akkulaufzeit – gerade bei wenig intensiven Prozessen. Wer also ein leichtes, ruhiges Gerät für den Alltag sucht, könnte zufrieden sein. Zumindest, wenn es keine Rolle spielt, dass fürs gleiche Geld auch Geräte mit besseren «Innereien» erhältlich sind.

Pro

  • klein, leicht, lüfterlos und absolut leise
  • gute Akkulaufzeit
  • Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4
  • endlich ohne proprietären Ladeport

Contra

  • UFS anstelle SSD (256- und 512-GB-Modell), keine OLED-Option
  • passive Kühlung limitiert Multi-Core-CPU-Leistung, Grafikleistung deutlich unter Konkurrenz
  • nur wenige Anschlüsse
  • Windows 11 Arm schränkt Software-Auswahl und -Nutzung ein
  • etwas teuer

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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