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Produkttest

Nintendo Switch 2 im ausführlichen Test: sinnvolle Neuerungen und nervige Schwachstellen

Domagoj Belancic
19/6/2025
Video: Davide Arizzoli, Ambra Antonelli

Die Switch 2 ist das, was ich mir gewünscht habe: eine grössere, schnellere und generell bessere Switch. Der Handheld überzeugt mit vielen sinnvollen Verbesserungen und enttäuscht mit einigen nervigen Schwächen.

Ich habe zwei Wochen mit der Switch 2 verbracht und jeden Tag mehrere Stunden an der schicken Konsole gezockt. Nintendos Next-Gen-Handheld hinterlässt einen hervorragenden Eindruck. Jedoch trüben das zu dunkle und kratzanfällige Display sowie der miese Akku meine Freude an der neuen Hardware.

Schnörkelloses, elegantes Design

Nintendo erfindet mit der Switch 2 das Rad nicht neu, sondern entwickelt das Switch-Konzept konsequent weiter. Auch die Nachfolgekonsole fungiert als Handheld-Konsolen-Hybrid, den ich sowohl zu Hause am Fernseher als auch unterwegs als mobiles Spielgerät nutzen kann.

Das Design der Konsole ist ebenfalls an die Vorgängermodelle angelehnt. Die Switch 2 wirkt mit dem matten, dunklen Finish und den dezenten Farbklecksen unter den Analogsticks etwas «erwachsener» als noch die Original-Switch und das OLED-Modell.

Im Vergleich zu oftmals monströsen PC-Handhelds sieht die Switch 2 mit ihrem schnörkellosen Design elegant aus. Trotz des riesigen Screens (7,9 Zoll) ist die Switch 2 dünner, kleiner und leichter als beispielsweise der Rog Ally (7 Zoll) oder das Steam Deck OLED (7,4 Zoll).

Einen Nachteil hat Nintendos Fokus auf schlichtes Design: Die Switch 2 ist, wie die Vorgänger auch, komplett flach. Sie bietet keinerlei Erhebungen oder Griffe, wie dies andere Handhelds haben.

Mich stört das nicht. Durch die grössere Fläche liegt die Konsole im Handheld-Modus sehr gut in meinen Händen. Auch nach mehrstündigen Spiele-Sessions ermüden oder verkrampfen meine Finger nicht – das war bei der kleineren Switch 1 noch anders.

Wenn du dir jedoch ergonomische Griffe gewohnt bist (wie der PC-Handheld-Spieler Phil) oder kleine Hände hast (wie zum Beispiel Michelle), wirst du die Switch 2 nicht so bequem wie ich finden.

Immerhin: Mit dem verbessertem und erstaunlich flexiblen Kickstand kannst du die Konsole unterwegs auch ganz einfach im Tabletop-Modus nutzen und stattdessen mit dem bequemeren Pro-Controller oder Alternativen zocken. Und dank zweitem USB-C-Port an der Oberseite der Konsole lässt sie sich im Tabletop-Modus laden.

Joy-Con 2: hervorragendes haptisches Feedback und gelungene Maussteuerung

Auch die abnehmbaren Joy-Con-Controller hat Nintendo sinnvoll weiterentwickelt. Die werden neu magnetisch an der Konsole angemacht. Das funktioniert einfach und zuverlässig. Sie sitzen bombenfest und wackeln nicht mehr wie die an Schienen befestigten Vorgänger.

Viel einfacher anzubringen sind auch die neuen Handgelenksschlaufen. Mit dem Zusatz, den ich an die Magnetschienen der Joy-Cons anmache, habe ich mehr Grip, wenn ich die Controllerhälften losgelöst von der Konsole bediene. Einen weiteren Vorteil haben die Plastikteile zudem: sie geben mir mehr Fläche und Halt, wenn ich die Joy-Cons als Maus benutze.

Nintendo behauptet, dass man die Maus auch auf Hosenbeinen oder dem Sofa bedienen kann. Das stimmt theoretisch, ist aber sehr unbequem und unzuverlässig. In meinem Setup habe ich das Glück, dass ich die Maus auf der Lehne meines Sessels verwenden kann.

Überaus gelungen ist auch der weiterentwickelte Vibrationsmotor in den Controllern: «HD Rumble 2». Die ultrapräzisen und/oder sehr starken Vibrationen können es mit Sonys hervorragendem PS5-Controller aufnehmen. Im Gegensatz zu Sonys Dualsense hält der Akku der Joy-Con-2-Controller «ewig». Bevor die kleinen Dinger den Geist aufgeben und ich sie wieder an die Switch 2 schliessen muss, vergehen in meinem Test 19 Stunden und 37 Minuten.

Weniger überzeugt bin ich von den Sticks. Die sind zwar grösser als beim Original, fühlen sich im Vergleich zum neuen Pro-Controller aber unpräziser und zu locker an. Die Tasten auf der Vorderseite sowie die SL- und SR-Tasten auf der Magnetschiene sind ebenfalls grösser und angenehmer zu klicken als auf dem Vorgängermodell.

Auf der Rückseite befinden sich leider immer noch keine analogen ZL- und ZR-Trigger, sondern lediglich digitale Tasten. Schade, so werden Ports von Rennspielen, die auf präzise Abstufungen beim Betätigen der Trigger angewiesen sind, quasi unmöglich gemacht.

Die um 90-Grad abgewinkelten L- und R-Tasten fallen mir beim Zocken von «Mario Kart World» negativ auf. Weil sie so lang sind und einen geringen Druckpunkt haben, betätige ich sie hin und wieder aus Versehen.

Now you're playing with power

Die Switch 2 ist deutlich leistungsfähiger als die Switch 1. Für Hardcore-Nintendo-Nutzer wie mich fühlt sich das Zocken auf der Switch 2 wie ein Befreiungsschlag an. Endlich wieder moderne Technik in einer Nintendo-Konsole.

In der Switch 2 schlummert ein eigens für Nintendo entwickelter Chip von Nvidia. Die mobile Hardware kann es aufgrund ihres Formfaktors nicht mit der rohen Leistung der stationären Konsolen von Sony und Microsoft aufnehmen. Die Switch 2 muss sich jedoch dank dem Zugang zu modernen Rendering-Technologien wie Ray Tracing, Nvidias DLSS-Upscaler und schnellem Speicher nicht hoffnungslos geschlagen geben.

Generell kannst du von der Switch 2 Spiele auf dem grafischen Niveau zwischen der PS4 und der Xbox Series S erwarten. Auch Portierungen von den meisten Current-Gen-Games (PS5 und Xbox Series X/S) sollten auf der Switch 2 mit einigen Kompromissen möglich sein.

Nintendo demonstriert die Power der Switch 2 unter anderem in «Mario Kart World» – 24 Fahrer in einer Open World bei konstanten 60 Frames pro Sekunde (FPS) wären auf der Switch 1 unmöglich gewesen.

Auch die Switch-2-Upgrades der beiden «The Legend of Zelda»-Switch-Games sind beeindruckend. Endlich laufen die Meisterwerke ruckelfrei mit 60 FPS und sehen dank höherer Auflösung nicht mehr so verschwommen aus.

Apropos Auflösung: Im TV-Modus schafft die Switch 2 via mitgeliefertem Dock einen 4K-Output bei 60 FPS. Mit einer geringeren Auflösung von 1440p oder 1080p sind sogar 120 FPS möglich.

Egal in welcher Auflösung ich zocke, die Games sehen im Vergleich zur Switch 1 auch auf meinem 83-Zoll-TV ausgezeichnet aus. Einziger Wermutstropfen: VRR wird nur im Handheld- und nicht im TV-Modus unterstützt.

LCD: Ich bin enttäuscht

Liest man die Specs des Switch-2-Displays durch, könnte man meinen, dass Nintendo eine eierlegende Wollmilchsau im Handheld verbaut hat. Der Screen ist mit 7,9 Zoll und einer Auflösung von 1080p grösser und schärfer als zuvor. Er hat zudem eine hohe Bildwiederholrate von 120 Hertz und unterstützt VRR. Ja, sogar HDR kann der Handheld.

Der erste Eindruck stimmt mich dementsprechend positiv. Besonders in «Mario Kart World» überzeugt mich die zusätzliche Fläche und Schärfe sowie die knallig dargestellten Farben. Je mehr ich den Screen nutze, desto mehr negative Punkte fallen mir jedoch auf. Diese haben vor allem mit der Tatsache zu tun, dass Nintendo in der Switch 2 nicht auf OLED, sondern LCD als Bildschirmtechnologie setzt.

Besonders problematisch ist die geringe Helligkeit des Panels, die viele theoretische Vorteile – allen voran HDR – in der Praxis zunichtemacht.

Auch unabhängig von der HDR-Thematik wünsche ich mir im Alltag mehr Helligkeit. Im Zug spiele ich mit der Switch 2 meist ohne Probleme. Packe ich den Handheld an einem sonnigen Tag im Freien aus, erkenne ich bei dunklen Spielen wie «Cyberpunk 2077» jedoch nur sehr wenig.

Ebenfalls enttäuscht bin ich, wie anfällig der Screen für Kratzer ist. Nintendo hat auf der Switch 2 eine Kunststofffolie fix verbaut. Diese soll helfen, bei einem allfälligen Bruch des Displays Verletzungen durch Splitter zu vermeiden. Nach zwei Wochen Nutzung habe ich schon mehrere grosse Kratzer im Plastik, trotz Case für den Transport der Konsole.

Besonders ärgerlich: Die grössten davon befinden sich in der Bildschirmmitte. Immerhin handelt es sich bisher nur um oberflächliche Schäden. Ich sehe sie jedoch bei direkter Sonneneinstrahlung oder wenn ich mit einer Taschenlampe drauf leuchte. Ich bin um die Langlebigkeit des Screens besorgt.

Wo ist die nächste Steckdose?

Ich teste den Akku mit drei grafisch unterschiedlich aufwändigen Switch-2-Spielen und einem Switch-1-Game. Bei allen Tests schraube ich die Helligkeit des Displays sowie die Lautstärke der (sehr guten und lauten) Speaker ganz nach oben. Auch WLAN ist aktiviert – ohne Downloads im Hintergrund.

Zum Vergleich spiele ich «Date Everything!» auch noch auf meinem Switch-1-OLED-Modell. Nach 3:12h habe ich auf diesem noch 42 Prozent Akku übrig und könnte wohl noch ein paar Stunden mit dem Game weitermachen.

Die bescheidene Akkuleistung der Switch 2 erinnern mich an die Original-Switch aus dem Jahr 2017. Auch hier mache ich mir über die Langlebigkeit Sorgen – weil der Akku ziemlich schnell viele Ladezyklen durchmachen wird.

Betriebssystem: Nintendo schliesst nicht auf, macht aber Fortschritte

Auch das Betriebssystem der Switch 2 entspricht Nintendos Herangehensweise an die neue Konsolengeneration. Optisch gibt es nur wenige Änderungen, dafür punktet Nintendo mit Einfachheit, sinnvollen Neuerungen und lustigen Spielereien.

Im Bereich Multiplayer hat sich ebenfalls einiges getan. Voraussetzung für die Features, die ich nachfolgend beschreibe, ist ein kostenpflichtiges «Nintendo Switch Online»-Abo. Positiv anzumerken ist, dass sich der Preis für Nintendos Online-Funktionen trotz neuer Features und der zusätzlichen Gamecube-Retro-Bibliothek nicht erhöht hat (rund 20 Franken oder Euro jährlich für das Basis-Abo oder rund 40 Franken oder Euro jährlich für das Erweiterungspaket).

Mit der «GameShare»-Funktion kann ich in einigen kompatiblen Switch-2-Games Multiplayer-Partien mit einer anderen Person starten, ohne dass er oder sie eine Kopie des Spiels besitzt. Das Game läuft auf meiner Switch 2 und wird auf eine andere Switch 2 – oder sogar Switch 1 – gestreamt. Die Funktion ist sowohl lokal ohne Abo als auch Online mit Abo nutzbar.

In meinem Test funktioniert diese nette Spielerei grundsätzlich – jedoch in beiden Varianten mit spürbarer Latenz, sichtbaren Streaming-Artefakten und gelegentlichem Stottern. GameShare ist weniger für ultraschnelle Racing-Games, wie «Fast Fusion», sondern eher für gemütliche Multiplayer-Titel wie Nintendos Brettspielsammlung «51 Worldwide Games» geeignet. Es ist kein Core-Feature, sondern ein netter Bonus, den ich wohl nur selten nutzen werde.

Die grösste und wichtigste Neuerung im Betriebssystem ist «GameChat» – Nintendos neue Chat-App für die Switch 2. Diese starte ich mit dem eigens dafür kreierten C-Knopf. So kann ich unkompliziert mit meinen Nintendo-Buddies chatten. Ein riesiger Fortschritt im Vergleich zur Switch 1, bei der ich dafür noch eine separate Smartphone-App starten musste.

Wahlweise kann ich im GameChat auch meinen Screen teilen oder mit einer USB-Kamera per Video am Chat teilnehmen. Auch hier gilt: Das Ganze ist maximal simpel gehalten, funktioniert dafür zuverlässig.

Die Einfachheit hat aber auch ihre Kehrseite. Im Vergleich zu Party-Chats bei Playstation und Xbox muss ich mit einigen Einschränkungen leben. So kann ich beispielsweise nicht mit fremden Personen reden und es gibt keinerlei Texteingabe.

Auch andere (soziale) Online-Funktionen der Konkurrenz, wie Discord-Integration, Spielbewertungen oder Trophäen (Achievements) suche ich auf der Switch 2 vergebens.

Besonders letzterer Punkt schmerzt mich persönlich sehr, nicht zuletzt weil Nintendo in einzelnen Spielen immer wieder mit der Idee flirtet – so auch in «Mario Kart World» und den beiden «Zelda»-Upgrades. Gut gemachte Achievements verlängern meine Spieldauer massiv und dienen gleichzeitig als schöne Erinnerungen an vergangene Tage.

Fazit

Ein gelungenes Hardware-Upgrade mit nervigen Schwächen

Die Switch 2 ist eine grössere, schnellere und generell bessere Switch. Nintendos Handheld überzeugt nicht mit unglaublich verrückten Innovationen, sondern mit sinnvollen Verbesserungen. Durch die zusätzliche Grösse liegt der Handheld besser in der Hand. Die Joy-Con-2-Controller sind rundum verbessert und begeistern mit einer präzisen Vibrationsfunktion und erstaunlich gelungener Maussteuerung.

Der grafische Sprung von der Switch 1 zur Switch 2 ist enorm. Nintendos neue Konsole fühlt sich nicht hoffnungslos veraltet an – im Gegenteil. Im TV-Modus sehen Games auch auf grossen Fernsehern endlich akzeptabel aus und laufen flüssig – leider ohne VRR. Im Handheld-Modus enttäuscht das LCD mit einem grossen Gefälle zwischen theoretischen Funktionen und praktischer Umsetzung. Der Screen ist für HDR zu dunkel – und erstaunlich kratzanfällig. Auch der Akku bereitet mir mit einer schlechten Performance Kummer.

Mit einer hervorragenden Abwärtskompatibilität und neuen Funktionen wie GameChat macht die Switch 2 auch beim Betriebssystem Freude. Die Konsole bietet jedoch nicht ganz so viele Funktionen wie die Konkurrenz von Sony und Microsoft.

Pro

  • viel Power in einer schlanken, schönen Verpackung
  • überarbeitete, grössere Joy-Con-Controller mit Magnethalterung
  • erstaunlich gute Maussteuerung
  • Abwärtskompatibilität und neue Funktionen wie Gamechat

Contra

  • kratzempfindliches LCD ist (für HDR) zu dunkel
  • kein VRR im Dock
  • enttäuschende Akkuleistung

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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