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Produkttest

Selfie-Drohne Hover Air X1 Promax im Test

David Lee
23/6/2025

Die Hover-Air-Drohnen sind sofort einsatzbereit und brauchen keine Fernbedienung. Die X1 Promax bietet mehr Funktionen, mehr Reichweite und eine bessere Aufnahmequalität als die X1. Im Test vermag sie fast durchgängig zu überzeugen.

Das Konzept der Promax ist das gleiche wie bei der X1. Die Drohne wird ohne Fernbedienung gesteuert. Viele Flugmodi sind vollautomatisch. Sie fliegen entweder eine vorher festgelegte Route ab, etwa einen Kreis, oder sie verfolgen dich auf eine vorher definierte Art und Weise. Die Drohne landet auf deiner Hand, wenn du diese ausstreckst. Daneben gibt es auch einen «manuellen» Modus, in dem du die Drohne mit dem Smartphone steuerst.

Die X1 Promax kann dabei fast alles besser als die X1. Das einzige, worin sie die X1 nicht schlägt, sind die Abmessungen. Sie ist ein Stück grösser und schwerer, liegt mit 192 Gramm aber immer noch deutlich unter der regulatorisch wichtigen Grenze von 250 Gramm.

Akkulaufzeit und -varianten

Für das höhere Gewicht gibt es erfreuliche Gründe. Unter anderem ist die Promax weniger anfällig dafür, vom Winde verweht zu werden und bleibt dank eines stärkeren Akkus länger in der Luft.

Schnell genug fürs Rennrad

Hinterherfliegen im Büro-Labyrinth

Ebenfalls neu ist der Modus «indoor follow». Dabei versucht die Drohne, deinen Laufweg exakt nachzufliegen. Dadurch soll sie weniger in Wände einschiessen als im normalen Follow-Modus, in dem sie einfach den kürzesten Weg nimmt.

In einem kurzen Parcours durch unser Grossraumbüro funktioniert das gut. Besonders gefreut hat mich, dass die Drohne sich von der Glaswand nicht austricksen lässt, sondern die offene Tür findet.

Die Videos zeigen ein weiteres Plus gegenüber der früheren Hover Air X1: Der Gimbal kann die Kamera um 90 Grad drehen und so Fotos und Videos im Hochformat aufnehmen.

Manueller und halbmanueller Modus

Die X1 Promax erlaubt zudem, bei gewissen automatischen Modi manuell einzugreifen. Diese Funktion nennt sich Copilot und steht bis jetzt bei Follow, Side Track und Dolly Track zur Verfügung. Während die Drohne dich verfolgt, kannst du in der Live-View ihre Höhe, ihren Abstand oder ihre seitliche Position ändern.

Videoqualität: grosser Sprung nach vorne

8K dient vor allem zur Verwendung eines digitalen Zooms: Ich komme näher heran und habe immer noch 4K-Auflösung. Diese Funktion erreichst du auch direkt in der Drohne, über den digitalen Zweifach-Zoom.

Fotos: in Ordnung, aber DNG wenig hilfreich

Fotos weisen standardmässig 12 Megapixel auf, es lassen sich aber auch 48-Megapixel-Aufnahmen erstellen. Seit dem Firmware-Update 7.11.8 bietet die Drohne neben JPEG auch das DNG-Format an.

Im Standardmodus mit 12 Megapixeln ist die Qualität in Ordnung – für so eine kleine und leichte Drohne sogar gut. Auch der HDR-Modus liefert gute Ergebnisse.

Das DNG-Format ist merkwürdig: Es hat eine leicht andere Auflösung (4096×3072 statt 4000×3000 Pixel) und einen deutlich anderen Bildausschnitt. Der Spielraum bei Tonwertkorrekturen ist im Vergleich zu einer Vollformatkamera bescheiden, was nicht weiter überrascht. Schon eher überrascht mich, dass ich mit dem DNG-Format kein besseres Ergebnis erzielen kann als mit HDR-JPEG. Die kamerainterne Optimierung holt da wohl schon das Maximum heraus.

Zwei kleine Kritikpunkte bleiben. Noch immer treten gut sichtbare chromatische Aberrationen auf. Sie sind allerdings deutlich geringer als bei der X1.

Schiesse ich Fotos mit 48 statt mit 12 Megapixeln, gerät das Objektiv an seine Grenzen. In der 1:1-Vergrösserung verschmieren die Details. Auch das ist aber bei so einem kleinen Objektiv nicht anders zu erwarten. Immerhin ist die Auflösung auch real höher als mit 12 Megapixeln.

Soundqualität: immer noch suboptimal

Drohnenvideos haben normalerweise keinen Ton. Es wäre sowieso nur das Motorengeräusch zu hören. Da die Hover-Air-Drohnen aber als Selfie-Drohnen konzipiert sind, kannst du über die App auch Ton aufzeichnen. Du sprichst also ins Smartphone. Die auf der Drohne gespeicherten Videos sind weiterhin tonlos, aber wenn du sie über die App herunterlädst, werden sie mit der Tonaufnahme zusammengefügt.

Das Drohnengeräusch wird wie schon bei der X1 effektiv herausgefiltert: Du hörst davon nichts, selbst in kleinen Innenräumen, wo die Drohne so laut ist, dass ich mein eigenes Wort kaum verstehe. Allerdings beeinträchtigt der aggressive Filter die Sprachqualität. Da hat sich gegenüber der X1 kaum etwas verbessert. Die Filter-Einstellung «extreme» statt «normal» scheint mir weiterhin nutzlos, da schon normal sehr aggressiv filtert.

In den obigen Aufnahmen mit der Promax sind Ton und Bild nicht korrekt synchronisiert. Bei einem zweiten Test und mit dem neusten Firmware-Update stimmte die Synchronisation. Bei der X1 hatte ich dieses Problem nie.

Fazit

Gelungene, etwas teure Weiterentwicklung

Die Hover Air X1 Promax übernimmt das bestechend einfache Bedienkonzept der Hover Air X1, das ohne Fernbedienung und vielfach sogar ohne Smartphone auskommt. Dabei ist sie in praktisch allen Belangen besser. Sie fliegt länger, stabiler, weiter und höher, hat mehr Flugmodi, mehr Speicher und interessantes Zubehör. So lässt sie sich wesentlich vielseitiger einsetzen. Die Bildqualität hat sich ebenfalls verbessert und ist für so eine kleine Drohne vor allem bei Videos beachtlich. Nicht besser ist hingegen die unbefriedigende Sprachqualität beim Vertonen von Videos. Dies schränkt den Nutzen der Hover-Drohne als fliegende Vlogging-Kamera etwas ein.

Trotz der vielen Vorteile der X1 Promax kann für manche Personen die ältere X1 die bessere Wahl sein: Erstens ist diese mittlerweile viel günstiger. Bei der Promax finde ich insbesondere die Combo-Version überteuert (Stand Juni 2025). Zweitens ist die X1 Promax nicht ganz so einfach und ungefährlich zu fliegen wie die X1. Wer zum Beispiel Fahrradaufnahmen mit hoher Geschwindigkeit machen und dabei womöglich manuell eingreifen will, muss genau wissen, was er oder sie tut und im Idealfall eine zweite Person zu Hilfe nehmen.

Dennoch bleibt die X1 Promax einfacher zu bedienen als die meisten anderen Drohnen. Damit ist sie eine gelungene Weiterentwicklung der X1.

Pro

  • leicht und kompakt
  • einfache Bedienung
  • eingebauter Speicher
  • gute automatische Flugmodi
  • Hochformataufnahmen möglich
  • robuster Propellerschutz
  • hohe Videoqualität

Contra

  • teuer (Combo-Variante)
  • mässige Flugzeit
  • weniger Reichweite als Drohnen mit Fernbedienung
  • Soundqualität höchstens mittelmässig

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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