Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Chris Walker
Produkttest

Sony WH-1000 XM6: Ihre faltige Hoheit ist wieder da

Florian Bodoky
15/5/2025
Bilder: Christian Walker

Nach drei Jahren Pause lanciert Sony seine nächsten Flagship-Over-Ears. Die sechste Iteration der WH-1000-Serie verbessert sich gegenüber seinem Vorgänger in allen Punkten. Ein kleiner Störfaktor bleibt allerdings.

Der Bügel wird derweil ein wenig breiter – dies dürfte der Fangemeinde ebenfalls gefallen. Der Vorgänger verfügte über einen sehr schmalen Bügel, was wegen des punktuellen Drucks bei einigen zu Kopfschmerzen führte. Zwar ist der WH-1000 XM6 wieder einige Gramm schwerer als sein Vorgänger – 252 Gramm bringt er auf die Waage, zwei mehr als sein Vorgänger. Das ist aber nichts, worüber du dir Gedanken machen musst.

Auch beim ovalen, stoffbespannten Case bleibt Sony seiner Designsprache treu. Cool: Statt des Reissverschlusses mit dem fragilen Schlitten gibt es dieses Mal einen Magnetverschluss, etwa wie bei einer Clutch-Handtasche. Das befriedigende «Plopp» gefällt mir deutlich besser als der Reissverschluss, der zum baldigen Kaputtgehen prädestiniert war.

Rechts findest du den USB-C-Port zum Laden. Für beide Anschlüsse legt Sony ein entsprechendes Kabel bei. Ein wenig schade übrigens: Auch wenn du über das Klinkenkabel Musik hörst, musst du den Kopfhörer eingeschaltet haben. Immerhin hält der Akku 30 Stunden – weitere drei Stunden bekommst du mit lediglich drei Minuten Ladezeit.

Sound: Die akustische Schmusedecke für Grosse

Sony bleibt seiner bewährten Soundsignatur weitestgehend treu. Mit dem 30-Millimeter-Treiber haben die Japaner einen guten Weg gefunden, den Sound intensiv und spürbar zu machen, ohne in reine Bass-Effekthascherei zu verfallen. Im Gegenteil: der XM6 legt akustisch eine Raffinesse an den Tag, die seinen erfolgreichen Vorgänger hinter sich lässt. Wie immer unterstützt er dabei LDAC und DSEE.

Klarheit und Feinzeichnung am oberen Ende

Die Höhenwiedergabe des Sony WH-1000 XM6 bringt ein ausgewogenes Mass an Detailreichtum hervor, ohne in unangenehme Schärfe zu kippen. In «Skinny Love» von Bon Iver dominieren die gezupften Gitarrensaiten und die filigranen Obertöne von Justin Vernons Stimme das Klangbild. Die Kopfhörer geben diese feinen Nuancen mit spürbarer Zurückhaltung wieder – sie klingen präsent, aber nie aufdringlich.

Die oberen Frequenzbereiche wirken leicht geglättet, was längere Hörsessions angenehm gestaltet. Zischlaute in der Stimme treten hörbar, aber sanft hervor – ein Zeichen für die kontrollierte Präsenz. Hi-Hats und luftige Akustikinstrumente behalten ihre Klarheit, ohne mit Schärfe oder Härte aufzufallen.

Diese sanfte Höhenabstimmung unterstützt vorwiegend audiophile Pop- oder Singer-Songwriter-Produktionen. Hörer, die eine analytische Höhenwiedergabe wie bei Studiomonitor-Kopfhörern bevorzugen, vermissen hier unter Umständen etwas Brillanz. Insgesamt erzeugt der WH-1000 XM6 ein weiches, sauberes und ermüdungsfreies Hochtonbild – musikalisch statt klinisch.

Intime Wärme im Herzen

Die Mitten bilden das emotionale Zentrum jeder Musikproduktion – und genau hier spielt der WH-1000 XM6 seine grösste Stärke aus. In Adeles «Someone Like You» rückt die Stimme ins Zentrum. Der Kopfhörer betont sie mit einer warmen Präsenz, die eine bemerkenswerte Intimität erzeugt. Die ganze Konstellation verleiht dem Klangbild eine samtige, körperreiche Note.

Geräuschunterdrückung beeindruckend, Ambient Mode revolutionär

Nach dem Motto: «Mehr hilft mehr» hat Sony insgesamt zwölf Mikrofone in seinem neuesten Gerät verbaut. Jedes Mikrofon soll Störgeräusche von aussen aufnehmen und mit einem unhörbaren Gegengeräusch auf der gleichen Frequenz blockieren. In meinem Test habe ich die Mikrofone nicht nur dem Pendellärm des Hauptbahnhofs Zürich ausgesetzt, auch ein grosser Londoner Bahnhof kam zum Handkuss. An meine Ohren gelangen keine Geräusche.

Von den besagten zwölf Mikrofonen sind sechs AI-gestützt. AI ist zwar bisweilen ein Marketing-getriebenes Buzzword, hier sorgt es dafür, dass ich am Telefon tadellos verstanden werde. Auch ich verstehe das Gegenüber prima – selbst mit aktiviertem Ambient Mode, der Aussengeräusche zulässt. Etwas, was unumgänglich ist – ich möchte meine eigene Stimme hören, wenn ich telefoniere. Hier höre ich eine deutliche Verbesserung zum Vorgänger.

Fazit

Ich frage mich, was noch besser werden soll

Sony zeigt mit dem WH-1000XM6, dass das Unternehmen auf das Feedback seiner Nutzer hört. Der überarbeitete Kopfhörer bleibt dem klaren, minimalistischen Look des XM5 treu, bringt aber den faltbaren Bügel zurück – ein Vorteil für unterwegs. Auch der breitere Bügel dürfte vielen entgegenkommen, die beim Vorgänger unter unangenehmem Druck litten. Bei der Bedienung bleibt Sony seinem dezenten Konzept treu: Zwei physische Knöpfe reichen aus, während Nutzer alle weiteren Funktionen über Touch-Gesten steuern – logisch und intuitiv. Das neue Case mit einem Magnetverschluss wirkt stabiler und hochwertiger als der bisherige Reissverschluss. Der Klang überzeugt mit Wärme, Klarheit und kontrollierter Tiefe und profitiert vom ANC auf Spitzenniveau. Der neue Ambient-Modus klingt so natürlich, dass Nutzer ihn problemlos im Alltag oder sogar im Strassenverkehr einsetzen können. Kritisch bleibt einzig das Kunstleder der Ohrpolster: Es lässt kaum Luft durch und sorgt bei warmem Wetter schnell für Hitzestau. Trotzdem liefert Sony mit dem WH-1000XM6 ein durchdachtes Gesamtpaket.

Pro

  • Sound
  • telefonieren
  • ANC / Ambient Mode
  • wieder faltbar

Contra

  • Klinkenbetrieb braucht auch Akku
  • Applikationen auf den Ohrmuscheln sind schweisstreibend
Titelbild: Chris Walker

137 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Sony Ult Wear: Bass-Monster im Test

    von Florian Bodoky

  • Produkttest

    Teufel Real Blue NC 3 im Test: Mehr Balance als auch schon, aber der Joystick bleibt Geschmacksache

    von Florian Bodoky

  • Produkttest

    Tiefer Schlaf trotz Schnarchen – das können die Soundcore Sleep A30 Schlafkopfhörer

    von Siri Schubert