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11 Bit Studios
Kritik

Zwischen Aufbausimulation und Survival-Adventure: «The Alters» im Test

Kevin Hofer
12/6/2025

«The Alters» erzählt eine verrückte Robinson-Klon-Geschichte auf einem fremden Planeten. Der wilde Genre-Mix aus Survival-Adventure, Aufbau- und Lebenssimulation ist anders – auf die gute Art.

Da sitzt er nun, Jan Dolski. Gestrandet auf einem fremden Planeten, seine Besatzungsmitglieder sind alle tot. Immerhin hat die Basis, die an ein überdimensioniertes Laufrad erinnert, überlebt. Aber wie weiter? Alleine kann er sie nicht betreiben, geschweige denn vom unwirtlichen Planeten entkommen.

So muss Jan mit Techniker-Jan anders umgehen als mit Wissenschaftler-Jan. Denn sie sind nicht etwa hirnlose Arbeitsdrohnen wie in Aufbausimulationen üblich und machen, was ich ihnen sage. Wissenschaftler Jan etwa reagiert positiv auf Schmeicheleien, wodurch er motivierter ist.

Dabei hat der Gemütszustand der Jans auch tatsächliche Konsequenzen. Sind sie unglücklich, dann sind sie weniger produktiv. Aber nicht nur ihre Produktivität hängt davon ab, ob sie sich wohlfühlen. Mein Mineur Jan etwa hat sich aus Unzufriedenheit, weil ich ihm keine Schmerzmittel mehr gegeben habe, den Arm abgehackt. Sind die Alters mit meiner Führung und meinem Verhalten nicht einverstanden, können sie gar meutern.

Das macht die Charaktere äusserst glaubwürdig und nachvollziehbar. Hier helfen auch die guten Animationen der Gesichtszüge und die hervorragende Leistung von Synchronsprecher Alex Jordan, der alle Jans vertont. An der Geschichte und deren Erzählweise habe ich denn auch nichts auszusetzen. Sie fesselt mich vom Anfang bis zum Ende.

Viele Wege führen ans gleiche Ziel

Der Life-Sim-Ansatz ist nur eines von vielen Gameplay-Elementen in «The Alters». Es ist aber bezüglich Story der spannendste. Denn obwohl die Geschichte an sich gleich bleibt, erlebe ich je nach Verhalten andere Interaktionen zwischen den Alters.

Der Wiederspielwert aufgrund anderer Interaktionen zwischen den Alters ist deshalb nur ein vermeintlicher. Als es bei mir tatsächlich zur Eskalation kommt, kann ich mein Ziel nicht mehr erreichen, weil mir die Zeit davonläuft – Game Over. Gezwungenermassen geht’s danach nur mit Laden weiter.

Selbst auf dem Standard-Schwierigkeitsgrad ist das durchaus fordernd. Es passiert ständig irgendetwas, das meine vermeintlich vorausschauende Planung aus der Bahn wirft. Wenn ich das Gefühl habe, ich sei auf gutem Weg, verletzt sich bestimmt einer meiner Alters und fällt aus oder ein magnetischer Sturm erschwert mir die Arbeit.

Im Gegensatz dazu fühlt sich die Erkundung deutlich weniger gut an. Das liegt erstmal am Planeten selbst: Interessierst du dich für Geologie, wirst du die Umgebung spannend finden. Alle anderen dürfen sich darauf einstellen Steine zu sehen, verdammt viele Steine.

Andererseits sind es kleinere, mühsame Gameplay-Elemente, die den Spielfluss stören. Stosse ich etwa auf eine Stelle, an der ich Rohstoffe schürfen kann, muss ich deren Quelle erst finden. Dies tue ich, indem ich Scanner in einem Raster aufstelle und so in den Boden schauen kann. Deren Reichweite vergrössere ich immer mehr, bis ich auf den Ursprung stosse. Das ist müssig.

Ich stosse im Spielverlauf auch auf Anomalien, die ich mit einem Taschenlampen-ähnlichen Werkzeug sichtbar mache. Auch deren Ursprung muss ich suchen und – wortwörtlich – noch stärker beleuchten, bis ich die Anomalie näher erforschen kann. Das erfüllt zwar seinen Zweck, macht aber keinen Spass.

«The Alters» wurde mir von 11 Bit Studios zur Verfügung gestellt. Das Spiel ist ab dem 13. Juni 2025 für PC, PS5 und Xbox Series erhältlich.

Fazit

Wilder Genre-Mix, der nicht in allen Belangen überzeugt

«The Alters» überzeugt mit einer tollen Geschichte, die mit dem Klonen einen neuen Dreh in die Robinsonade bringt. Die diversen Jans habe ich lieben und hassen gelernt, was vor allem an der genialen Performance von Synchronsprecher Alex Jordan liegt.

Gameplay-mässig überzeugen mich vor allem die Aufbau- und Life-Sim-Elemente, die die Erzählung gut unterstützen. Leider haben es mir die Erkundung und Survival-Einheiten weniger angetan. Sie sorgen dafür, dass ich ständig mit Micromanagement beschäftigt bin – das Spiel fühlt sich teils mehr nach Arbeit als Vergnügen an.

Dennoch würde ich «The Alters» allen Aufbau- und Survival-Fans ans Herz legen. Zumal das Spiel mit 40 Franken/Euro verhältnismässig günstig ist und dank Wiederspielwert für zig Stunden vor den Bildschirm fesselt.

Pro

  • spannende Geschichte mit gutem Storytelling
  • vielschichtige Jans
  • die Aufbausimulation macht Spass
  • gute Charakteranimationen und Synchronisation

Contra

  • müssige Erkundung
  • zu viel Micromanagement
Titelbild: 11 Bit Studios

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


Kritik

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