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20th Century Studios
Kritik

«Alien: Romulus»: Eine Hommage an den Sci-Fi-Horror-Klassiker

Luca Fontana
14/8/2024

Klaustrophobische Atmosphäre, tödliche Kreatur: «Alien: Romulus» ist ein fesselnder Rückblick auf das Kult-Franchise, der mit seiner Hommage an das Original von 1979 begeistert – aber auch einige Schwächen offenbart.

Eines vorweg: In dem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.

Mit «Alien: Romulus» kehrt das kultige Xenomorph auf die grosse Leinwand zurück – und die Erwartungen sind hoch. Schliesslich ist Fede Alvarez, der Regisseur, kein Unbekannter im Horror-Genre. Auf sein Konto gehen etwa «Evil Dead» und «Don't Breathe». Alles andere als eine Rückkehr zu den klaustrophobischen Wurzeln der Reihe wäre daher eine Enttäuschung.

So viel kann ich – spoilerfrei – vorwegnehmen: Wenn einer der nunmehr sieben «Alien»-Filme am meisten mit dem Original aus dem Jahr 1979 gemein hat, dann tatsächlich dieser hier. Und, bei aller Liebe fürs Franchise, das zwischen genialen Fortsetzungen und trashigen Rohrkrepierern so ziemlich alles zu bieten hatte: Es wurde verdammt nochmal Zeit.

Darum geht’s in «Alien: Romulus»

Was sie nicht wissen: Die Raumstation mag zwar menschenverlassen sein. Aber unbewohnt ist sie nicht. Denn die unerbittlichste, tödlichste – und manche sagen sogar perfekte – Lebensform des Universums hat dort ihre Wurzeln geschlagen.

Nostalgie des Grauens

Schei**e, hatten wir Angst.

«Alien», 1979 von Ridley Scott inszeniert, war nicht einfach irgendein Horrorfilm. Es war die Geburt eines komplett neuen Genres: des Sci-Fi-Horrors. Scott kombinierte die Geschichte, die in einer fernen Zukunft spielte und in der Raumfahrt und Begegnungen mit ausserirdischem Leben möglich sind, mit der Bedrohung durch ein unbekanntes Alien. Dazu noch die klaustrophobische Atmosphäre eines Raumschiffs und einige der brutalsten Todesszenen seiner Zeit. Der pure Horror.

Psycho-Horror halt. Alleine zu wissen, dass die optimistische Crew bald Stück für Stück und aufs grausamste ins Gras beisst, reicht schon aus, mich angespannt den Atem halten zu lassen, während sie die verlassene Raumstation erkundet und dabei über grässlich entstellte Leichen stolpert.

Ganz so viel Zeit wie Scott anno 1979 nimmt sich Alvarez aber nicht, «sein» Alien im Film endlich zu enthüllen. Das hätte auch gar nicht funktioniert; vor 46 Jahren (ja, so alt ist der Film) wusste noch niemand, wie H.R. Gigers ikonisches Monster aussieht. Seine Enthüllung bis tief in die zweite Filmhälfte aufzusparen, war ein meisterlicher Trick: Nichts macht mehr Angst als die eigene Vorstellungskraft.

Ein Trick, auf den schon James Cameron bei seiner Fortsetzung aus dem Jahr 1986 – «Aliens» – verzichten musste. Der Überraschungseffekt war ja schon verpufft. Tatsächlich sorgten damals bewusst nicht mehr Suspense und Atmosphäre für rasendes Herzklopfen, sondern spektakuläre Actionszenen mit reichlich viel Blut. Alvarez schlägt ab dem dritten Akt einen ähnlichen Weg ein. Bewusst wohl. Nur will das nicht mehr so recht zu seinem restlichen Film passen.

Die Kunst der Einfachheit

Nicht, dass du mich falsch verstehst: Ganz so Action-betont wie James Camerons «Aliens» ist «Alien: Romulus» nie. Und dennoch fühlt sich der dritte Akt des Horrorfilms etwas gar chaotisch und unordentlich an, weil ihm die Klarheit und Struktur der ersten beiden Akte fehlt.

Das ist aber schon meine grösste Kritik. Und die wiegt bei weitem nicht schwer genug, um das Gesamtbild wesentlich zu trüben. Dafür ist die Machart von «Alien: Romulus» schlichtweg zu old-school – und das meine ich als Kompliment!

Eine Kunst, die heutzutage leider zunehmend verloren geht.

David Jonsson: Ein neuer Fassbender?

Noch ein Wort zu den Protagonisten: Die sind super. Jung, aber super. Befürchtungen, «Alien: Romulus» sei ins Lager der trashiger Teenager-Horrorfilme gewandert, sind unbegründet. Dafür sorgen vor allem die beiden Hauptdarsteller Cailee Spaeny und David Jonsson.

Gerade letzterer gibt eine unglaublich tiefschürfende und herzergreifende Performance ab, bei der wohl selbst Michael Fassbender den Hut ziehen würde. Wir erinnern uns: In «Prometheus» spielte Fassbender als ambivalenter Android David einer der bisher spannendsten Charaktere des ganzen Franchises. David Jonsson kann da locker mithalten – mehr kann ich nicht sagen, ohne wichtige Details zu spoilern.

Der Rest des Casts – ausser Cailee Spaeny – ist da, füllt den Raum und tut nichts, um herauszustechen, aber auch nichts, um den Film abzuwerten. Das ist okay. Für diese Art von Film braucht es ja auch keine charakterlichen Deep-Dives. Immerhin gelingt es den Jungschauspielern schon ziemlich früh im Film, eine gute Chemie untereinander aufzubauen, damit mir als Zuschauer nicht komplett egal ist, wenn einem von ihnen «Alien»-typisch der Brustkorb platzt.

Fazit

Gelungene Rückkehr mit kleinen Schönheitsfehlern

«Alien: Romulus» ist ohne Zweifel eine starke Rückkehr zu den Wurzeln des Franchise – meistens. Mit einer beklemmenden Atmosphäre, einem langsamen Spannungsaufbau und einer beeindruckenden Mischung aus praktischen Effekten und CGI gelingt es Regisseur Fede Alvarez, den Geist des Originals einzufangen.

Einzig der dritte, zerfummelte Akt wirkt etwas gar chaotisch, weil er letztlich doch zu viel will. Trotzdem überzeugt der Film mit seiner Old-School-Machart und einigen starken schauspielerischen Leistungen, insbesondere von David Jonsson. Damit ist «Alien: Romulus» ein Muss für Fans des Sci-Fi-Horrors und ein würdiger Nachfolger von Ridley Scotts Klassikers von 1979.

Kinostart ist der 16. August.

Titelbild: 20th Century Studios

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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