Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Titelbild: The Beauty Kollektive / Foto: Sara Merz
Hintergrund

«Als Visagistin habe ich viel Abfall produziert – dahinter konnte ich irgendwann nicht mehr stehen»

Sophia Singh (36) ist Make-up-Artistin und hat mit ihrem Ehrgeiz den Sprung an die Fashion Weeks geschafft. Ihr Traum wurde Realität. Ein Gespräch über ihren Weg in den Beauty-Olymp und das «Danach».

Sophia, du hast bereits früh das erreicht, wovon viele träumen. Wie schafft man es als Make-up-Artistin an die Fashion Weeks?
Dasselbe habe ich meine Dozenten nach meiner Ausbildung auch gefragt. Damals war es mein grösster Wunsch, einmal für Chanel zu arbeiten. Eine Ausbilderin meinte, ich müsse nach London, Paris oder Mailand. Da war mir klar: next stop London.

Weshalb?
Es gefiel mir zu gut, um zurückzukehren. In der Zeit machte ich tagtäglich Bekanntschaft mit berühmten Menschen: darunter Make-up Artists, Künstlerinnen, Musiker. Das eröffnete mir die Möglichkeit, bekannten Visagistinnen zu assistieren. Unter anderem Katie Jane Hughes.

Ok, wow! Ich liebe Katie!
Sie ist super! Mit ihr habe ich sechs Monate unter anderem in New York gearbeitet. Auch sie habe ich im Mac Store als Kundin kennengelernt. Damals war sie noch nicht so bekannt. Heute schminkt sie Megastars wie Dua Lipa.

Das war bestimmt eine aufregende Zeit!
Das war es. Durch meine Arbeit als Assistentin kam ich endlich bei den grossen Agenturen unter Vertrag. Das habe ich ein paar Jahre durchgezogen, bis es hiess: Bist du ready für die Mulberry Show in London? Ich war sowas von bereit! Ich wurde Teil der Show-Teams, mein Netzwerk grösser und das Ganze verselbstständigte sich. Mein Portfolio wuchs und es folgten andere Städte und weitere namhafte Brands.

Brands wie … Chanel?
Ja! Von Chanel gebucht zu werden, war der prägendste Augenblick meiner Karriere. Es war ein schöner Full-Circle-Moment. Schon mit 14 wollte ich Visagistin werden. Woher das kam, weiss ich selber nicht so genau. Ich wusste es einfach. Nach der Schule schaute ich mir deshalb gerne Fashion TV an. Das war ein Sender, der die wichtigen Shows zeigte. Chanel hatte bei mir damals einen grossen Eindruck hinterlassen.

Das muss ein tolles Gefühl gewesen sein. Wie ging es für dich von da an weiter?
Ich kam an den Punkt, an dem ich mir überlegen musste: War’s das jetzt? Habe ich noch andere Ziele? Da hatte ich kurz eine Krise. Das war ein guter Zeitpunkt, in die Schweiz zurückzukehren und mir hier ein neues Netzwerk aufzubauen.

Gibt es etwas, das die Leute an deinem Beruf unterschätzen?
Den mentalen Aspekt der Selbstständigkeit. Ich musste lernen, mit Unsicherheiten umzugehen. Ruhige Zeiten, finanzielle Talfahrten. Damit kommen nicht alle klar. Man muss flexibel sein und an sich glauben.

Hast du einen Signature-Look, für den die Leute speziell zu dir kommen?
Der natürliche Glowy Look, der in der Schweiz gerade sehr beliebt ist. Der gefällt mir selbst auch am besten. Er lässt die Haut frischer und jünger wirken.

Irgendwelche Tipps, wie man so einen Look am besten hinkriegt?
Die perfekte Basis ist das A und O. Dafür arbeite ich vor dem Schminken mit viel Feuchtigkeit in Form von Pflegeprodukten. Danach folgt eine Gesichtsmassage, um die Blutzirkulation anzuregen. Das lässt die Haut zusätzlich auch praller wirken. Je besser die Haut vorbereitet ist, desto besser nimmt sie das Make-up an und desto weniger Schminke benötige ich.

Auf welches Beauty-Tool könntest du bei deiner Arbeit nicht mehr verzichten?
Ganz klar der Lash Curler. Die Wimpernzange macht so einen grossen Unterschied. Sie öffnet den Blick optisch. Letztens habe ich das gebogene Gummi-Element aus meiner Zange verloren und mein Ersatz war nirgends zu finden. Ich konnte nicht richtig arbeiten. Alles andere könnte ich irgendwie ersetzen durch meine Hände oder Wattestäbchen. Den Curler nicht.

Gibt es eine Kundin oder einen Kunden, der dir in Erinnerung geblieben ist?
Ich durfte in meiner Karriere schon einige tolle Menschen schminken. Zum Beispiel Rafael Nadal für die Babolat-Kampagne. Ein unglaublich netter Mann. Die Prinzessin von Griechenland habe ich über eine Zeitspanne von drei Jahren immer wieder begleitet. Mit ihr bin ich auch viel rumgekommen.

Du hast neben deiner Tätigkeit als Make-up-Artistin ein weiteres Projekt gestartet …
Ich habe einen kleinen Laden an der Kernstrasse in Zürich eröffnet und einen Onlineshop «The Beauty Kollektive», der als Marktplatzhändler auch auf Galaxus vertreten ist. Wir führen nachhaltige Produkte, die möglichst wenig Abfall produzieren.

Was hat dich dazu bewogen?
Mir ist aufgefallen, wie viel Abfall ich während meiner Arbeit als Artistin produziere: Zum Beispiel Hilfsmittel wie Wattestäbchen und Einweg-Applikatoren, die aus hygienischen Gründen zum Einsatz kommen. Dahinter konnte ich einfach nicht mehr stehen. Ich habe mich auf die Suche nach Alternativen gemacht, darunter auch tierversuchsfreie Make-up-Produkte, die damals noch schwerer zu finden waren.

Wie entscheidest du, welches Produkt du in dein Sortiment aufnimmst?
Mein Sortiment ist eine Art Experten-Auswahl. Darin findest du nur Produkte, die ich selbst verwende und hinter denen ich stehe.

Was sind deine liebsten Make-up-Produkte aus deinem Sortiment?
Der Vanilla Highlighter und der Carrot Colour Pot für Lippen und Wangen in der Farbe «Harmony.» Beides von Ere Perez, einem mexikanischen Brand.

Titelbild: Titelbild: The Beauty Kollektive / Foto: Sara Merz

19 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich. 


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Hintergrund

    Schwer zu glauben: Zehenschuhe gelten jetzt als stylish

    von Stephanie Vinzens

  • Hintergrund

    Das zweite Leben von Produkten kann viel schöner als das erste sein

    von Pia Seidel

  • Hintergrund

    Kuhglocken statt Klimagerät: Homeoffice auf 2160 Metern

    von Simon Balissat