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Hintergrund

Anbau in Etagen: Sind Vertical Farms die Zukunft unserer Lebensmittel?

Unsere Städte wachsen und mit ihnen ihre Einwohnerzahl. Aber braucht es deshalb auch neue Anbauformen für unsere Lebensmittel wie Vertical Farming? Lass mich dir mehr erzählen über den vertikalen Anbau – und was du als Konsument davon hast.

In Zürich mag es kühl, grau und ungemütlich sein – aber in dem Container des Startups Yasai sprießt das Dolce Vita Italiens. Hunderte kleine Basilikumköpfe strecken sich den LEDs entgegen, Millimeter für Millimeter, Etage für Etage. Die Rede ist von einer Vertical Farm, einem Anbausystem in der Senkrechten

Das Vertical Farming wird als mögliche Antwort auf eine der brennenden Fragen unserer Zeit gehandelt: Wie können acht Milliarden Menschen nachhaltig ernährt werden? Kann der hohe Bedarf durch den klassischen Anbau auf dem Feld in Zeiten von Dürre und Starkregen überhaupt noch gedeckt werden?

Und tatsächlich zeigt der Blick zum Beispiel nach Österreich einen beginnenden Wandel: Große Händler wie die REWE Group zeigen sich zunehmend interessiert und schließen sich der Vision des Vertical Farmings an. Zum Beispiel mit dem Pilotprojekt einer Vertical Farm für den Lebensmitteleinzelhändler «Billa». Seit Sommer 2022 wird heimischer Salat in Containern angebaut – mitten in der Stadt, frisch und vertikal.

Vertikales Pionierprojekt der Schweiz ist Yasai. Seit 2020 setzen sie sich, gemeinsam mit der Agrargenossenschaft Fenaco, für nachhaltige Landwirtschaft im städtischen Raum ein.

Vertical Farming: Anbau der Zukunft?

Anders als im Gewächshaus werden die Anbauflächen in Vertical Farms gestapelt. Dadurch ergibt sich eine große Chance für die Lebensmittelproduktion in Städten, wo Platz eine stark umworbene Ressource ist. «Das vertikale System ermöglicht einen höheren Ertrag um das bis zu 200-fache pro Quadratmeter», sagt Funck. Bei Yasai wird Basilikum in 15 Etagen angebaut – und das sei nur eine «Test-Farm», erklärt die Expertin.

Herausforderungen des Vertical Farmings

Klarer Vorteil: Besserer Geschmack

Keine Pestizide: Gift für die Pflanze ist Gift für den Körper

Kurze Transportwege: Wer vertikal kauft, kauft frisch

Ein großer Teil unserer Lebensmittel wird von weither importiert. Das führt in logischer Konsequenz dazu, dass Lebensmittel weniger frisch in den Zielländern und bei Konsumentinnen und Konsumenten ankommen. «Bei langen Transportwegen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Lebensmittel beschädigt oder weniger frisch geliefert werden», bestätigt die Expertin.

Ein Ziel des Vertical Farming ist es, dort zu produzieren, wo konsumiert wird. So könnten Lebensmittel reif geerntet und frisch verkauft und verzehrt werden, ohne dabei die Umwelt zu belasten, so Funck: «Wir haben hier ganz bewusst einen Anfahrtsweg von der Farm ins Verteilerzentrum von nur zehn Minuten. So büßen unsere Produkte nichts an Frische ein.»

Perspektiven des Vertical Farmings: Wo geht die Reise hin?

Vertical Farming kann den traditionellen Anbau aktuell noch nicht ablösen (und ist auch noch nicht die Lösung, um die zukünftige Weltbevölkerung zu ernähren). «Wir sehen Vertical Farming als essenziellen Baustein, das Ernährungssystem zu vervollständigen. Das Ziel ist nicht, eine Konkurrenz für die heimische Produktion darzustellen, sondern diese zu ergänzen.»

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Ich liebe blumige Formulierungen und sinnbildliche Sprache. Kluge Metaphern sind mein Kryptonit, auch wenn es manchmal besser ist, einfach auf den Punkt zu kommen. Alle meine Texte werden von meinen Katzen redigiert: Das ist keine Metapher, sondern ich glaube «Vermenschlichung des Haustiers». Abseits des Schreibtisches gehe ich gerne wandern, musiziere am Lagerfeuer oder schleppe meinen müden Körper zum Sport oder manchmal auch auf eine Party. 


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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