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Produkttest

Arbeiten im Wohnzimmer: «PC on TV» von Samsung getestet

Martin Jud
20/12/2022

Vergiss das HDMI-Kabel. Mit «PC on TV» von Samsung verbindest du deinen Fernseher im Wohnzimmer drahtlos mit deinem Rechner. Zum Arbeiten ist die Remotedesktop-Anwendung aber nur bedingt geeignet.

Das ändert sich nun, denn Samsung-TVs kommen mit einer Funktion namens «PC on TV». Hast du eine (Wohnzimmer-)Tastatur am TV angeschlossen, kannst du damit den PC vom Büro remote, also aus der Ferne, auf den TV-Schirm holen und daran arbeiten.

Bei diesem Test verwende ich die Wohnzimmertastatur Click & Touch 2 von Prestigio. Wie gut die und andere solcher Keyboards sind, erfährst du in einem künftigen Artikel.

Zwei Remotedesktop-Lösungen in einer App

In Samsungs TV-Betriebssystem Tizen findest du die Funktion «PC on TV» im Menü, in dem du auch die HDMI-Quelle auswählst. Die App bietet abgesehen von zwei Remotedesktop-Funktionen für Windows, auf die ich in diesem Artikel eingehe, folgende Features:

Je nachdem, welche Windows-Version du benutzt, funktioniert die Remotedesktop-Funktion unterschiedlich. Wenn du die Home-Edition des Betriebssystems nutzt, musst du eine Zusatzsoftware von Samsung installieren. Die Pro- und Enterprise-Versionen von Windows 10 und 11 verfügen bereits über einen im System integrierten «Remotedesktop».

Verbindungsaufbau mit «Easy Connection to Screen»

Die Zusatzsoftware, die es auch Windows-Home-Anwendern ermöglicht, einen Fernzugriff übers Netzwerk beziehungsweise WLAN zum PC zu erhalten, nennt Samsung «Easy Connection to Screen». Den aktuellen Download-Link findest du direkt in «PC on TV» auf dem grossen Schirm – ebenso eine Anleitung.

Um deinen Fernseher mit dem Rechner zu verbinden, musst du in «PC on TV» und «Easy Connection to Screen» mit dem gleichen Samsung-Account eingeloggt sein. Dann kannst du den PC direkt auf dem TV auswählen und der Spass geht los. Leider bietet die Zusatzsoftware nur wenige Einstellungsmöglichkeiten und lässt mich etwas ratlos zurück.

Es gibt zwar eine Funktion für adaptives Streaming. Doch ist nirgendwo erklärt, wie viel Bandbreite dem Stream grundsätzlich zur Verfügung steht. Die adaptive Streaming-Funktion funktioniert auch erst ab einem 2022er-Modell. Ich bin mit meinem 2021er raus – vermutlich. Ich habe die Option dennoch aktiviert, aber keinen Unterschied beim Ergebnis gesehen.

Verbindungsaufbau mit dem «Remotedesktop» von Windows

Mit Windows Pro oder Enterprise empfehle ich die Verbindung mittels des integrierten «Remotedesktops». Dazu musst du die Funktion auf dem PC unter Einstellungen > System > Remotedesktop aktivieren.

Danach kannst du den Rechner auf dem TV in «PC on TV» hinzufügen. Dazu gibst du die IP-Adresse oder den Computernamen sowie deinen Windows-Benutzernamen und -Passwort ein. Bei der ersten Verbindung kannst du die Geräte zusätzlich mit einer PIN authentifizieren lassen. Falls du das nicht möchtest, deaktivierst du die entsprechende Einstellung vor Sitzungsstart.

Ansonsten kannst du auch bei der Remotedesktop-Funktion von Windows keine weiteren Einstellungen vornehmen. Was aber Sinn ergibt, da bei Microsofts Remote-Lösung der Client die Einstellungen vornimmt. In diesem Fall die Software «PC on TV» auf dem Samsung-Fernseher. Die bietet allerdings keine Optionen – weder zur Auflösung noch zu anderem –, was ich doof finde.

Remotedesktop-Sessions: Wie gut das Streaming funktioniert

Die Verbindung klappt über beide beschriebenen Wege gleich beim ersten Versuch. Mir entfährt ein Jubeln, das im nächsten Moment einem Stirnrunzeln weicht. Ich wende mich der «Easy Connection to Screen» gestützten Sitzung zu. Auf meinem 85-Zöller sehe ich einen Windows-Desktop, wie er nicht sein sollte. Die Darstellung ist im Widescreen-Format des Büro-Bildschirms. Allerdings nicht mit schwarzen Balken oben und unten, sondern auf 16:9 zusammengequetscht.

Ich beende die Sitzung, wähle auf dem PC eine 16:9-Auflösung aus und starte das Teil erneut. Das hilft, mit 2560 × 1440 anstelle von 3440 × 1440 Pixeln sieht alles korrekt aus. Allerdings nervt mich, dass ich manuell hin- und herwechseln muss. Und noch mehr, dass das Bild trotz hoher Auflösung etwas unscharf wirkt. Da werden niemals 1440p angezeigt, eher 720p.

Ich beende die Sitzung erneut und starte zum Vergleich die Windows-Remotedesktop-Verbindung mit Widescreen-Auflösung.

Damit wird das Bild im korrekten 16:9-Format dargestellt, allerdings nur mit 1920 × 1080 Pixeln. Dennoch wirkt es schärfer als bei der Easy-Verbindung. Nicht so gestochen, wie auf dem Widescreen-PC-Bildschirm, aber schärfer, als ich es von 1080p gewohnt bin. Vermutlich holt der Bildprozessor des TVs noch was raus. Ja, damit lässt es sich auf zweieinhalb bis drei Meter Distanz zu den 85 Zoll arbeiten.

Um herauszufinden, wie sich unterschiedliche Auflösungen auf die Qualität auswirken, probiere ich von UHD bis 720p sämtliche Auflösungen durch. Mit folgendem Ergebnis: Über die «Easy Connection to Screen»-Verbindung passt sich die Auflösung stetig an. Der TV übernimmt die PC-Auflösung. Wobei das aber, vermutlich aufgrund einer Bandbreitenbeschränkung, nicht in einem schärferen Bild resultiert. Nur in einer unterschiedlichen Skalierung.

Was bei «Easy Connection to Screen» total nervt

Doch es kommt noch dicker: Du kannst den Hinweis zwar zu einem Symbol einklappen, aber dieses Symbol nicht entfernen oder verschieben. Es prangt immer über allem am gleichen Fleck. Egal, was du machst. Lediglich beim Windows-Sperrbildschirm verschwindet das Teil.

Ein zweiter Punkt, der bei der Bedienung noch gröber wiegt, ist, dass die Easy-Software das Tastaturlayout nicht übernimmt. Anstelle eines CH-Tastaturlayouts, das ich beim TV wie auch in Windows hinterlegt habe, wird immer ein englisches geboten. Z und Y sind vertauscht, Umlaute nicht vorhanden, ein echter Graus.

Bild-Qualitätsunterschiede: Mit «Easy» ist es weniger easy

Ich sitze zweieinhalb Meter vor meinem 85-Zoll-Windows. Beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir auf, dass das Bild mit Easy-Verbindung nicht nur weniger scharf ist. Buchstaben, Zahlen, Kanten und Konturen haben zusätzlich auch oft weissgraue Artefakte um sich.

Anders habe ich das nicht erwartet. Das ist eine bekannte Einschränkung des in Windows integrierten «Remotedesktop». Und dass es die Easy-Software nicht besser hinbekommt, verwundert mich nicht. Du kannst gut und gerne einer Powerpoint-Präsentation folgen. Lethargisch machende ASMR-Youtubereien liegen ebenso drin, nicht aber agile Fitness-Coaches, die durchs Bild hüpfen.

Falls du Videos schauen möchtest, tust du das entweder über einen Medienserver wie Plex und entsprechender TV-App. Oder über eine andere TV-App wie Youtube, Netflix oder Tidal. Dank Bild-in-Bild-Funktion des TVs geht nebenbei Arbeiten weiterhin.

Tonqualität: Erneut mit «Easy» weniger easy

Zu guter Letzt noch ein Wort zum Ton. Der kommt für meine Ohren in «unverfälschtem Stereo» über die Microsoft-Verbindung beim TV an. Nutze ich die Easy-Verbindung, klingt er jedoch beschnitten. Besonders Bässe verlieren ihren Wumms.

Fazit: «PC on TV» funktioniert mit Windows Pro ganz gut, dürfte aber besser sein

Mit der Verbindung über die Remotedesktop-Funktion von Windows bin ich zufrieden. Auch wenn ich mir eine höhere Auflösung als 1080p wünsche oder überhaupt Einstellungsmöglichkeiten in der Samsung-TV-App. Die Zufriedenheit stellt sich auch nur ein, weil ich schon vor dem Test davon ausgegangen bin, dass schnelle Bildbewegungen darüber grauenhaft aussehen. Dafür bräuchte es eine andere Übertragungsart.

Titelbild: Martin Jud

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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