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Produkttest

Bose QuietComfort Ultra im Test: Wie viel «Ultra» steckt drin?

Florian Bodoky
15/11/2024

Der QuietComfort Ultra ist Boses neues Over-Ear-Flagship. Boses nächster Schritt im ewigen Kampf um die Consumer-Headphone-Krone mit Sony und Sennheiser. Ich frage mich, was denn jetzt noch an Features kommen soll. Antwort: Viel. Vor allem an der Verarbeitung wurde geschraubt.

Die QuietComfort-Reihe gibt es mittlerweile seit 24 Jahren und ich wage mal zu sagen: Es ist diese Produktreihe, die Bose in den Olymp der Consumer-Kopfhörer befördert hat. Seither präsentieren die US-Amerikaner fast lückenlos im Zwei-Jahres-Rhythmus neue Noise-Cancelling-Over-Ears.

Der neuste Streich heisst QuietComfort Ultra. Beim Naming verzichtet Bose zum ersten Mal auf eine Nummer im Namen. Das macht mir nicht allzu viel aus, denn das Naming war nicht logisch (1, 2, 3 oder ähnlich) und darum sowieso nicht immer nachvollziehbar. Bose rühmt sich, Designelemente der 700er und den Komfort sowie die Technikbasis der 2021er QuietComfort 45 miteinander verbunden und natürlich verbessert zu haben.

Erster Eindruck: Leicht, bequem und praktisch

Standesgemäss legt der Hersteller ein schickes Kunstleder-Case und ein USB-C- auf USB-A-Kabel fürs Laden bei. Zudem noch ein 2,5-mm- auf 3,5-mm-Klinkenkabel für die Anti-Bluetooth-Fraktion. Auf weitere Beigaben – etwa Ersatzpolster – verzichtet der Hersteller aber.

Zweitens: Das Material macht einen stabilen Eindruck. Vor allem die Bügel, welche im Alltag am meisten beansprucht werden. Hier benutzt Bose Aluminium und Kunstleder am Kopfteil.

Drittens: Der Kopfhörer lässt sich zusammenklappen, was für den Transport extrem praktisch ist.

Und viertens: Die Earpads lassen sich austauschen. Das erhöht die Lebensdauer, denn Ohrpolster, die sich auflösen, sind doch ein häufiger Grund, wieso ich in der Vergangenheit neue Kopfhörer brauchte. Vor allem lassen sie sich «anclippen» – der Kopfhörer selbst hat entsprechende Perforationen. Nerviges Gefrickel beim «Drüberziehen» des Kunstleders entfällt also.

Die Bose-Kopfhörer werden wie beim Vorgängermodell an der Ohrmuschel gesteuert. Wenn du schon vorher Bose benutzt hast, wirst du die Bedienung kennen. Ansonsten braucht es vielleicht eine Eingewöhnungsphase. Bose setzt hier auf einen Hybrid zwischen Knöpfen und Touchfläche. Über letztere kannst du die Lautstärke steuern. Auch wenn die Fläche klein ist, reagiert sie zuverlässig.

Die App: Ja, wieso nicht …

In der App von Bose kannst du alle Steuerungen vornehmen, die du am Kopfhörer selbst auch vornehmen kannst. Dazu gibts den obligaten Equalizer, wenn du bei Bass und Höhen individuelle Vorlieben hast.

Dieser ist einfach gehalten: Der Bass-Boost verstärkt primär den Subbass, beim Reducer werden die Bässe abgesenkt. Bei den Höhen wird geboostet – wobei ich davon wenig gemerkt habe – oder reduziert. Letzteres lohnt sich vor allem dann, wenn zum Beispiel die Vocals überbetont sind (z. B. Zisch-Laute). Diese werden etwas weicher, wenn du den Treble-Reducer in der App aktivierst.

Wirklich nützlich ist die App aber vor allem für zwei Funktionen. Einerseits die Shortcut-Funktion. Dort kannst du einstellen, was passieren soll, wenn du die Lautstärkesteuerung am Kopfhörer lange hältst: Akku-Ladestand ansagen lassen, Voice Assistant aktivieren, Immersive-Modus wechseln oder Spotify starten.

Andererseits kannst du einen eigenen Hörmodus bauen. Wie stark soll das Noise Cancelling sein, willst du den Immersive-Mode, soll der Wind-Blocker aktiviert sein und so weiter. Aber Vorsicht: Je mehr du aktivierst, desto schneller geht natürlich auch der Akku zu Neige.

Der Sound: Der Bass bläst dir die Rübe weg – wenn du willst

Drittens: Wenn du ein Android-Smartphone besitzt, kommst du in den Genuss von AptX Adaptive. Der Codec unterstützt die Lossless-Wiedergabe, ist aber energieeffizient. Apple-User müssen sich mit AAC zufriedengeben.

Keelhauled – Alestorm

Mit dem extrem schnellen Folk-Metal Song fange ich an.

Heart-Shaped Box – Nirvana

Dieses Lied ist rein akustisch, ohne E-Gitarre und Co.

Zudem die heisere Stimme Kurt Cobains. Die Stimme nimmt im Gegensatz zu Alestorm eine dominantere Rolle ein. Die Instrumente hört man zwar, sind aber mehr im Hintergrund. Während dieser Song zwar bedeutend ruhiger ist, sorgt der Immersive-Mode für eine intensive Klangtiefe. Es klingt, als würde mir Cobain neben mir stehen und sein Leid direkt ins Ohr brüllen, während Alestorm im ersten Lied mehr nach Konzert geklungen hat. Hier war’s sehr viel lebendiger.

Tokyo Drift – Teriyaki Boyz

Mit diesem Stück will ich testen, wozu der Bass in der Lage ist.

Bose muss hier mit sehr tiefen Frequenzbereichen zurechtkommen. Der Bass drückt richtig ins Trommelfell rein und zieht bis in die Magengrube weiter. Wenn du also ein Fan elektronischer Musik bist, schadet ein Blick in den Equalizer vielleicht nicht. Stichwort: Bass-Reducer.

Gesprächsqualität

Noise Cancelling

Der Awareness-Mode trägt die Geräusche über das Mikrofon an dein Ohr. Dabei gelingt es Bose, diese Geräusche natürlich und in korrekter Lautstärke klingen zu lassen. Randbemerkung: Wenn du die Modi per Knopfdruck wechselst, wirst du darüber von einer sehr mechanischen Roboterstimme darauf hingewiesen. Warum Bose diese Infos nicht schnell von menschlichen Stimmen einsprechen lässt, bleibt wohl das Geheimnis des Herstellers.

Wenn du die App herunterlädst, kannst du eigene Modi entwickeln (siehe App-Kapitel). Dabei kannst du das ANC auch stufenlos verstellen. Ist die Geräuschunterdrückung eher schwach eingestellt, reduziert es erst höhere Frequenzen. Fraglos gut.

Der Akku

Fazit: Rundum gelungen, minimale Kritikpunkte

Das Preisschild ist allerhand – allerdings auch nicht höher als jenes der Konkurrenz zum Launch. Vielleicht möchtest du deshalb noch warten, ob ander Hersteller im Hochsommer neue Over-Ears raushauen und der Preis von Bose eventuell sinkt. Ich kann dir den QuietComfort Ultra aber unabhängig davon ans Herz legen.

Titelbild: Florian Bodoky

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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