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Hintergrund

Das lief doch super, Schatz! Feiere gute Zeiten und kleine Erfolge

«In guten wie in schlechten Zeiten»: ein schönes Versprechen. Doch in vielen Beziehungen wird nur die Hälfte davon eingelöst. Klar stärkst du deinem Schatz den Rücken, wenn es hart auf hart kommt. Aber teilst und feierst du in deiner Beziehung auch schöne Momente und positive Nachrichten? Wichtig wäre es.

Kündigung, Krankheit, Kindstod ... Sie hatten so viel gemeinsam durchgestanden. Deshalb hätte ich jede Wette abgeschlossen, dass meine Freundin Marlene und ihr Mann gemeinsam alt werden. Doch für sie und Stefan gibt es keine Zukunft. Sie trennen sich gerade. Jetzt, da sie eigentlich alle Tiefs zusammen gemeistert haben und ihre Partnerschaft genießen könnten, stellen sie fest: Sie haben irgendwie verlernt, wie das mit dem Gemeinsam-Glücksein geht.

Beistand säen, Trennung ernten

Von ihren Probandinnen und Probanden hört die Psychologin immer wieder das Gleiche: Unterstützt hätten sie sich, Probleme bekämpft und Beistand gesät. Doch als dann die Zeit der Ernte hätte kommen können, sei die Liebe verdorrt gewesen. Denn wie Marlene und Stefan «haben sie sich zwar stets gegenseitig aufgefangen. Doch so war keine Hand mehr frei, sich in guten Zeiten auch mal gegenseitig auf die Schulter zu klopfen oder um auf schöne Momente anzustoßen.»

Capitalization: Gutes teilen, besser lieben

Dabei ist genau dieses «Celebrate good times» so wichtig. Mehr noch: Es ist eine Beziehungserfolgsstrategie, die die Expertin «Capitalization» nennt. Sicher: Sich in dunklen Stunden beizustehen und gemeinsam Probleme zu lösen, gehört zu einer guten Partnerschaft, das betont auch Gable. «Doch das allein ist eben keine Basis für ein dauerhafte Beziehung.»

Das Glück aktiv potenzieren

«Capitalization ist keine Vogel-Strauß-Taktik», erklärt die Expertin. «Sind Probleme da, gehören sie selbstverständlich auf den Tisch und gelöst.» Doch viele Paare würden eben dazu tendieren, sich so sehr mit Hürden zu beschäftigen, dass sie vergessen, die schönen Momente des L(i)ebens zu feiern. «Ganz nach dem Motto: Kümmern wir uns erst mal um die Downs. Dann geht es ihm, mir, uns besser», so Gable.

Doch genau das sei eben ein Trugschluss. «Wenn es dem Liebsten schlecht geht, kann man ihn bestenfalls in einen neutralen, nicht so gestressten Gemütszustand zurückversetzen. Nimmt man hingegen aktiv an seinen guten Momenten teil, potenziert man das Glück. Versäumt man das vor lauter Grübeln, dann ist das, als würde man ihm sein High versauen. Und das lässt sich niemand auf Dauer gefallen.»

Hürden auf dem Weg: Warum du auf Negatives gepolt bist

In der Praxis ist Glückspotenzierung nicht immer einfach. «In der Literatur findet man Hinweise, dass von den 60 000 bis 80 000 täglichen Gedanken durchschnittlich 24 Prozent negativ sind und nur 3 Prozent positiv», so Gable. «Das würde bedeuten: Der Durchschnitt hat achtmal mehr negative als positive Gedanken. Zudem geht die Forschung davon aus, dass die Anzahl der negativen Gedanken unter Stress noch einmal stark ansteigt, auf bis zu 70 Prozent.»

Die 70 Prozent sind oft schnell erreicht. Denn selbst wenn 123 Dinge am Tag gut sind, fokussieren Menschen sich häufig auf die Fehler, falschen Worte, Peinlichkeiten, Ärgernisse. Manchmal genügt schon eine verspätete U-Bahn, um jemandem den Tag zu versauen. Und dem Herzblatt gleich mit, weil es ja umgehend via SMS über den Ärger informiert wird.

Positives zelebrieren: So geht‘s

Die gute Nachricht: Trotz Steinzeit-Erbe und Alltagsverzerrung kannst du die Capitalization-Technik anwenden. Es braucht nur etwas Achtsamkeit für das Schöne und diese Tipps von Shelly Gable:

Sei mitteilsam

Mach den Anfang: Rede abends aktiv und vielleicht sogar institutionalisiert durch eine festgesetzte «positive Plauderstunde» über die schönen Dinge, die dir widerfahren sind. Lade deinen Partner ein, sich mit dir zu freuen, feiere mit deiner Liebsten. Kommt zu wenig Feedback oder gar eine negative Rückmeldung, sprich ruhig an, dass das deine Gefühle verletzt und wie wichtig es dir ist, dass man(n) sich mit dir freut.

Sei neugierig

Sei enthusiastisch

Sei verständnisvoll

Sei aufmerksam

Sei frei von Vergleichen

«Es kann herausfordernd sein, sich einfach nur mitzufreuen und die Erfolge des Gegenübers nicht gleich mit den eigenen zu vergleichen oder über eigene Erfahrungen zum Thema zu reden», weiß Gable. Es ist aber wichtig, das mal hintanzustellen. Denn Vergleiche machen weder dich noch deinen Schatz glücklich.

Sei offen

Frag deinen Schatz, welche Form von Feier gewünscht ist. Auch das ist wichtig, um sich gesehen und verstanden zu fühlen. Je öfter dein Gegenüber erlebt, wie positiv du reagierst, desto öfter werden gute Nachrichten auch in Zukunft geteilt. «Dadurch wird die Beziehung inniger.» Manchmal gehen gute News im Alltagsstress unter – holt das Feiern dann nach. «Dabei auch einmal Freunde und Familie einzubinden, kann zudem die Beziehung zum Umfeld stärken.»

In schönen Tagen die Beziehung stärken

Dass die Technik der so genannten «Capitalization» in vielerlei Hinsicht mit stärkeren, engeren Beziehungen verbunden ist, haben auch verschiedene Studien anderer Forscherinnen und Wissenschaftler belegt, etwa diese. Das Konzept «Celebrate good times» lässt dich übrigens nicht nur glücklicher, sondern auch gesünder und länger leben.

Titelfoto: shutterstock

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Daniela Schuster
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Gäbe es meinen Job nicht, würde ich ihn erfinden wollen. Schreiben ist die Möglichkeit, ein paar Leben parallel zu führen. Heute stehe ich mit einer Wissenschaftlerin im Labor, morgen gehe ich mit einem Forscher auf Südpolexpedition. Täglich entdecke ich die Welt, erfahre Neues und treffe spannende Menschen. Aber nur kein Neid: Das Gleiche gilt fürs Lesen!

Customize mediahouse hinterfragt den Sinn und Nutzen für den Kunden: Wir inspirieren Menschen mit emotionalem Content, der es wert ist, konsumiert und geteilt zu werden.
 


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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