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Bend Studio
Meinung

«Days Gone» und Co: Diesen sieben Games habe ich eine zweite Chance gegeben – und es nicht bereut

Nicht alle Games überzeugen mich beim erstmaligen Anspielen. Bei einigen Titeln brauche ich einen zweiten Anlauf, um sie geniessen zu können. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Ich bin ein gründlicher Gamer. Wenn ich mal ein Spiel anfange, möchte ich es auch zu Ende zocken. Kurz angespielte Titel in meinem Backlog nerven mich. Deshalb versuche ich, den meisten dieser Games zumindest eine zweite Chance zu geben.

Nicht immer gelingt der zweite Anlauf. Aber bei diesen sieben Spielen hat sich der erneute Versuch mehr als gelohnt.

«Days Gone» (2019)

Worum geht es im Spiel?

Deshalb hat mich das Game zunächst kaltgelassen

Meine Erwartungen an «Days Gone» waren zu hoch. Während der PS3- und vor allem PS4-Ära waren Games der Playstation-Studios für mich das Mass aller Dinge. «The Last of Us», «Uncharted», «God of War», «Spider-Man» – alles genreprägende Blockbuster, die die Messlatte für andere Studios immer höher gelegt haben.

So oder so – die Enttäuschung war immens. Die ultradämlichen Dialoge und unfreiwillig lustigen Zwischensequenzen standen im grossen Kontrast zum sonst so hochpolierten Storytelling, das ich von Playstation gewohnt war. Auch das Open-World-Gameplay konnte mich in den ersten paar Stunden überhaupt nicht fesseln – dies vor allem aufgrund von verwirrenden Tutorials und einem sehr zähen Einstieg in die Zombie-Action.

Deshalb habe ich mich beim zweiten Anlauf verliebt

Rund sechs Jahre nach dem ursprünglichen Launch veröffentlicht Sony das Game im April 2025 als «Remastered»-Version für die PS5. Neben grafischen Verbesserungen gibt es im kostenpflichtigen Upgrade auch einen neuen Permadeath- und Arcade-Überlebensmodus. Das haptische Feedback des Dualsense-Controllers wird auch unterstützt. Das sind für mich genug Gründe, um Deacon und den «Freakern» eine zweite Chance zu geben.

Auch die unkonventionelle Herangehensweise an die offene Spielwelt gefällt mir. Deacons Motorrad ist das zentrale Werkzeug, auf das ich mich in dieser postapokalyptischen Welt verlassen kann. Ich muss es regelmässig reparieren, betanken und upgraden. Es fühlt sich nicht gut an, mich zu weit von diesem sicheren Hafen zu entfernen – die nächste Freaker-Horde könnte mich schliesslich überraschen.

Was lerne ich aus der Geschichte?

Ich sollte jedes Game ohne grosse Erwartungen oder konkrete Vorstellungen angehen und mir meine Eindrücke nicht von anderen Meinungen verschlechtern lassen. «Days Gone» ist nach wie vor kein Must-Play oder zeitloser Klassiker. Und das ist okay so. Nicht jedes Game muss das Rad neu erfinden und neue Standards setzen – auch nicht, wenn es von den sonst so «perfekten» Playstation-Studios kommt.

«Balatro» (2024)

Worum geht es im Spiel?

«Balatro» ist ein Roguelike-Kartenspiel mit Pokerelementen. Das Spielprinzip ist simpel: Ich muss aus einer Auswahl von Karten Pokerhände wählen. Je besser die Hand, desto mehr Punkte erhalte ich. Ziel ist es, in jeder Spielrunde eine zunehmend höhere Punktzahl zu knacken. Zwischen den Runden kaufe ich mir mit erspieltem Geld diverse Boni, Multiplikatoren und spezielle Karten für mein Deck.

Deshalb hat mich das Game zunächst kaltgelassen

Zuerst habe ich das Game auf meiner Nintendo Switch heruntergeladen. Das Spielprinzip hat mir Spass gemacht. Aber ich hatte nie explizit Bock, «Balatro» darauf zu spielen. Wenn ich die Switch im Dock am Fernseher zocke, habe ich Lust auf «richtige» Konsolenspiele. Auch unterwegs will ich auf der Switch lieber etwas «komplexere» Titel zocken.

Kurzum: «Balatro» war für mich eher was «für Zwischendurch» und hat nicht zur Art und Weise gepasst, wie ich meine Switch nutze.

Deshalb habe ich mich beim zweiten Anlauf verliebt

Rund ein halbes Jahr nach dem Release auf PC und Konsolen erscheint «Balatro» auch für iOS und Android. Ich will meine These testen – werde ich mehr Lust auf «Balatro» haben, wenn ich es auf dem Handy zwischendurch in kleinen Schüben spielen kann? Die Antwort lautet: verdammt, ja!

Für einige Monate bin ich regelrecht süchtig nach dem Game. Ich spiele es im Zug, vor dem Schlafengehen und auf dem Klo. Für eine Runde reicht es immer. Und aus einer Runde werden zwei. Oder manchmal auch drei. Das Game ist perfekt geeignet als Handyspiel. Ich verliebe mich Hals über Kopf in den simplen, aber perfekt umgesetzten Gameplay-Loop.

Was lerne ich aus der Geschichte?

Ich werde mir künftig gut überlegen, für welche Plattform ich welche Games kaufe. Einige Spiele entfalten ihr volles Potenzial erst, wenn ich sie im richtigen Moment auf der richtigen Hardware zocken kann.

«Resident Evil 4» (2005 und 2023)

Worum geht es im Spiel?

Der Spezialagent Leon S. Kennedy muss die Tochter des US-Präsidenten in einer ländlichen Gegend in Spanien finden und retten. Sie wurde von einem religiösen Kult entführt. Schnell merkt Leon, dass es hier nicht mit rechten Dingen zu und hergeht. Die Mitglieder des Kults sind allesamt zombieähnliche Wesen, die Leon um jeden Preis eliminieren wollen.

Deshalb hat mich das Game zunächst kaltgelassen

Als vierzehnjähriger Domagoj fand ich es 2005 unheimlich cool, dass ich auf meiner «Kiddie-Konsole», dem Nintendo Gamecube, ein «erwachsenes» Horrorspiel zocken konnte. Was der vierzehnjährige Domagoj beim Einlegen der «Resident Evil 4»-Disc noch nicht wusste, ist, wie stark ihn das Spiel traumatisieren wird.

Ich kam mit dem bahnbrechenden Horror-Titel überhaupt nicht klar. Nach acht Stunden Spielzeit musste ich abbrechen. Albträume, Schweissausbrüche, zittrige Hände. Ich schwor mir, nie mehr ein Horror-Game anzufassen.

Deshalb habe ich mich beim zweiten Anlauf verliebt

Mit dem Remake zu «Resident Evil 4» wage ich mich 2023 nach knapp 18 Jahren Horror-Abstinenz wieder an das Genre. Die Neuauflage sieht einfach zu cool aus, als dass ich sie ignorieren könnte. Etwas nervös bin ich beim Starten des Spiels schon.

Was lerne ich aus der Geschichte?

Für mich selbst kann ich keine Lektion mehr aus diesem Fail ziehen. Aber falls ich mal Kinder haben sollte, werde ich ganz genau auf die Altersfreigabe und die Inhalte der Games schauen.

«Horizon: Zero Dawn» (2017)

Worum geht es im Spiel?

Die postapokalyptische Welt von «Horizon» wird von riesigen Dinosaurier-Robotern beherrscht. Die Menschheit – oder: das, was von ihr übrig ist – lebt in primitiven Stämmen, ohne Wissen darüber, wie die Welt vor der Roboter-Apokalypse war. Ich übernehme die Rolle der rothaarigen Stammeskriegerin Aloy, die auf ihrem Abenteuer in der riesigen, offenen Spielwelt nach und nach die Geheimnisse hinter den Blechdinos aufdeckt.

Deshalb hat mich das Game zunächst kaltgelassen

Auf der «Horizon»-Spielreihe liegt ein Fluch. Jedes Mal, wenn ein Game der Reihe veröffentlicht wird, wird es von einem noch viel grösseren Open-World-Spiel überschattet. Du glaubst mir nicht? Schau dir die erdrückende Beweislage an:

So viel Pech muss man erstmal haben. Das war auch der Grund, wieso ich mit «Horizon: Zero Dawn» zum Release nicht klargekommen bin. Nach der wahrhaft offenen Spielwelt von «Breath of the Wild» fühlte sich «Horizon» in jeder Hinsicht wie ein Rückschritt an.

Nintendos revolutionärer Ansatz im Open-World-Design stand in starkem Kontrast zur sehr konservativ gestalteten Spielwelt von Sony-Entwicklerstudio Guerilla Games. Weniger Freiheit in der Fortbewegung, weniger spannende Geheimnisse in der Spielwelt, dafür mehr 0815-Missionen und unzählige Questmarker auf der Map. Gähn. Nach rund zehn Spielstunden habe ich aufgegeben.

Deshalb habe ich mich beim zweiten Anlauf verliebt

Es dauert eine Weile, bis mich der Hype um «Breath of the Wild» verlässt und ich mein Herz wieder für andere Open-World-Spiele öffnen kann. Rund zwei Jahre nach meinem ersten gescheiterten Versuch wage ich einen erneuten Ausflug in die Robo-Postapokalypse.

Ohne den direkten Vergleich mit «Breath of the Wild» sehe ich die Spielwelt von «Horizon» aus einer komplett neuen Perspektive. Ich versteife mich nicht auf das, was «Horizon» im Vergleich zu «Breath of the Wild» schlechter macht, sondern erkenne, was das Spiel einzigartig macht.

Was lerne ich aus der Geschichte?

Es lohnt sich, Pausen zwischen Games einzulegen, die demselben oder einem ähnlichen Genre zuzuordnen sind. Mit ein bisschen Abstand und Genre-Entzug sehe ich viele Dinge aus einer neuen Perspektive.

«Death Stranding» (2019)

Worum geht es im Spiel?

Wenn ein Spiel die Bezeichnung «Walking Simulator» verdient hat, dann «Death Stranding». Im Action-Adventure-Epos von Hideo Kojima übernehme ich die Rolle des Kuriers Sam Porter. Der transportiert in einer postapokalyptischen Version der USA diverse Vorräte an weit entfernte Kolonien und versucht diese mit einem Kommunikationsnetzwerk untereinander zu verbinden. Um sein Ziel zu erreichen, muss Sam mit schwerem Gepäck viel laufen. Sehr viel laufen.

Deshalb hat mich das Game zunächst kaltgelassen

Die Welt von «Death Stranding» hat mich von Anfang an fasziniert. Als ich das Game zum Release gespielt habe, stand es aber nicht so gut um meine mentale Gesundheit – keine optimale Voraussetzung, um sich mit den düsteren Themen des Spiels auseinanderzusetzen.

Wie der Name vermuten lässt, dreht sich in «Death Stranding» vieles um den Tod. Unsichtbare Kreaturen («BTs»), die eine Verbindung zum Leben nach dem Tod darstellen, durchstreifen die postapokalyptische Landschaft und greifen Sam auf seinen Botengängen an. Um diese Wesen sehen zu können, ist Sam mit einem «Bridge Baby» ausgerüstet – einem Frühgeborenen, das zwischen der Welt der Lebenden und der Toten existiert.

In meinem damaligen Zustand waren diese Konzepte zu schwere Kost. Ich brauchte eine Pause von der hoffnungslosen Welt von «Death Stranding».

Deshalb habe ich mich beim zweiten Anlauf verliebt

Rund drei Jahre nach dem gescheiterten ersten Versuch gebe ich dem Spiel eine zweite Chance. Dieses Mal über die Weihnachtsferien. Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich mit der düsteren Materie dieses Mal besser zurechtkomme. Trotzdem bin ich nervös, als ich das Game erneut starte.

Mein Wagnis zahlt sich aus. Ich weiss, worauf ich mich einlasse und kann die bedrückende Atmosphäre besser einordnen als beim ersten Versuch. Mehr noch – ich beginne zu verstehen, dass die augenscheinlich hoffnungslose Welt von «Death Stranding» vielleicht doch nicht so hoffnungslos ist.

Ich interpretiere das Spiel als Sinnbild dafür, dass es sich lohnt, auch in schweren Zeiten menschliche Beziehungen zu pflegen und aufrechtzuerhalten. So wie es Sam Bridges beim Errichten des Kommunikationsnetzwerks zwischen den einzelnen Kolonien macht.

Was lerne ich aus der Geschichte?

Es ist okay, wenn mich ein Game aufgrund seines schwer verdaulichen Inhalts abschreckt, wenn ich mich mental nicht topfit fühle. Es lohnt sich, auf bessere Zeiten zu warten und die Materie mit einer positiveren Perspektive anzugehen.

«Final Fantasy VII Remake» (2020)

Worum geht es im Spiel?

Der erste Teil der Remake-Trilogie des Playstation-Rollenspielklassikers. Ich übernehme die Rolle des Söldners Cloud Strife, der sich der Öko-Terrorgruppe Avalanche anschliesst, um den Megakonzern Shinra aufzuhalten. Dieser entzieht dem Planeten zwecks Energiegewinnung die Lebensessenz – mit teilweise fatalen Folgen.

Deshalb hat mich das Game zunächst kaltgelassen

Ich habe mich sehr auf das Remake gefreut – nicht zuletzt, weil ich das Original nie gespielt habe. Das Game hat mich von Anfang an gepackt. Ich fühlte mich in der dystopischen Stadt Midgar pudelwohl. Auch das überarbeitete Echtzeitkampfsystem sagte mir zu.

Deshalb habe ich mich beim zweiten Anlauf verliebt

Ungefähr ein Jahr nach meinem erfolglosen Versuch, wieder in das Game einzutauchen, entschliesse ich mich nochmal ganz von vorne zu beginnen. Es ist genug Zeit vergangen, dass ich mich nur noch dunkel an die ersten zehn Spielstunden erinnern kann.

Beim zweiten Anlauf klappt's dann. Das Timing stimmt. Es gibt keine blöden Ferien mehr und ich lasse mich auch nicht von neuen Games ablenken.

Was lerne ich aus der Geschichte?

Besonders bei riesigen Games lohnt es sich, genau zu überlegen, wann ich mit dem Spiel starten möchte. Ich hasse es, nach mehrwöchiger Pause wieder in ein angefangenes Spiel einzusteigen. Wenn ich schon ein 50-Stunden-Game zocke, dann ziehe ich es am Stück durch.

«Control» (2019)

Worum geht es im Spiel?

Deshalb hat mich das Game zunächst kaltgelassen

Deshalb habe ich mich beim zweiten Anlauf verliebt

Nach dem Durchspielen des Psycho-Horror-Meisterwerks «Alan Wake 2» (2023) will ich tiefer in das verwobene «Remedyverse» eintauchen. Ich entscheide mich, «Control» eine neue Chance zu geben – dieses Mal auf der PS5. Mit smoothen 60 Frames pro Sekunde kann ich das Game endlich anständig zocken. Ohne die technischen Hürden tauche ich in die surreale Welt von «Control» ein und verliebe mich komplett in das Spiel.

Was lerne ich aus der Geschichte?

Es lohnt sich nicht, Games mit moderner State-of-the-Art-Technik in einer minderwertigen Version auf veralteter Hardware zu zocken. Ich bin kein Pixelzähler und Grafikfetischist, aber wenn mich die technische Performance eines Spiels vom Inhalt ablenkt, muss selbst ich mich nach einer alternativen Lösung umsehen.


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Titelbild: Bend Studio

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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