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Produkttest

Einstellungssache: Pentax K-3 Mark III im Test

David Lee
13/7/2021

Die neue Pentax-Spiegelreflexkamera K-3 Mark III bietet Einstellungsmöglichkeiten bis zum Abwinken und eine gute Bildqualität. Sie hat aber auch klare Schwächen. Ob du mit dieser Kamera glücklich werden kannst, hängt sehr von deinen Bedürfnissen ab.

Die neue Pentax richtet sich somit an alle, die dem Charme von Spiegelreflexkameras verfallen sind, aber trotzdem eine moderne Kamera möchten. Es gibt sie in Schwarz und Silber.

Erstes Beschnuppern

Beim Anfassen macht die Kamera einen soliden, hochwertigen Eindruck. Das hat auch mit dem Gewicht zu tun: Mit 820 Gramm wiegt die Pentax K-3 III exakt 100 Gramm mehr als die Nikon D7500, ebenfalls eine solid gebaute APS-C-Spiegelreflexkamera. Beide sind etwa gleich gross, die Nikon D7500 ist etwas höher. Der Handgriff der K3 ist auch für grosse Hände komfortabel.

Das Gehäuse hat überdurchschnittlich viele Bedienelemente. Trotz des Zweitbildschirms auf der Oberseite findet sich Platz für ein weiteres Drehrad – zusätzlich zu den beiden üblichen Drehrädern auf der Vorder- und Rückseite. Neben dem Ein-Aus-Schalter befindet sich die gute alte Abblendtaste: Diese zeigt im Sucher die aktuell gewählte Blende, wodurch sich die Tiefenschärfe im Voraus abschätzen lässt.

Des weiteren gibt es eine Lock-Taste, um versehentliche Eingaben zu verhindern, eine RAW-Taste, eine Taste für den eingebauten Bildstabilisator, einen Mini-Joystick und eine grüne Taste – um nur ein paar zu nennen.

Die meisten dieser Tasten und Räder lassen sich frei konfigurieren. Ich habe zum Beispiel den Av-Modus so geändert, dass ich die Blende am vorderen statt am hinteren Drehrad wählen kann. Das hintere Rad ist mir etwas zu weit vom Daumen entfernt. Die RAW-Taste habe ich verwendet, um die Bildschirmbeleuchtung des kleinen Zweitbildschirms manuell ein- und auszuschalten.

Das zweite hintere Drehrad bietet eine sogenannte Smart-Funktion. Ab Werk ist es so eingestellt, dass es zwischen verschiedenen Autofokus-Konfigurationen umschaltet. So kann ich zum Beispiel von AF-S auf AF-C und gleichzeitig von Einzelfeld auf automatische Messfeldauswahl wechseln. Wie diese AF-Presets genau aussehen, kannst du in den Einstellungen definieren. Es ist aber auch möglich, das Drehrad auf eine ganz andere Funktion zu programmieren.

Optionen, Optionen, Optionen

Damit komme ich zu dem, was diese Kamera auszeichnet: Eine fast schon absurde Anzahl an Optionen, Features und Einstellungsmöglichkeiten. Es ist unmöglich, sie alle aufzuzählen. An dieser Kamera kannst du zum Beispiel die Masseinheit der Farbtemperatur von Kelvin auf Mired wechseln. Ich wusste nicht einmal, dass diese Masseinheit existiert.

Das Design des Menüs lässt sich in Farbe und Stil anpassen. Du kannst Intervallaufnahmen und Mehrfachbelichtung kombinieren. Oder die Kamera zufällige Farbeinstellungen vornehmen lassen und wenn dir eine Einstellung gefällt, diese für später speichern.

Nebst mehr oder weniger sinnvollen Spielereien gibt es auch Optionen, die ich sehr praktisch finde. Dazu gehört, dass Files mit hoher Farbtiefe nicht nur im Pentax-Rohformat, sondern auch als DNG (Digital-Negative-Format) gespeichert werden können. Habe ich natürlich sofort gemacht, denn bei fast jeder neuen Kamera habe ich das Problem, dass der RAW-Konverter die Files nicht lesen kann. DNG dagegen ist ein einheitlicher Standard und funktioniert immer.

Hier übertreibt es Pentax ein bisschen mit den Optionen. Bei anderen Marken sind die Betriebsmodi deutlich einfacher strukturiert, ohne dass etwas Wichtiges fehlt.

Bei dieser Kamera kannst du einstellen, welche der aktuellen Einstellungen beim Ausschalten der Kamera erhalten bleiben sollen und welche nicht. Das einzige, was ich mir bei so vielen Einstellmöglichkeiten wünschte, wäre die Möglichkeit, Presets auf der SD-Karte zu speichern. Das scheint nicht möglich zu sein.

Hier ein kleiner Rundgang durch die Menüs.

Sucher und Bildschirm

Der Bildschirm ist gross (3,2 Zoll), hochauflösend (1,6 MPx) und berührungsempfindlich. Doch er ist nicht beweglich. Das ist meiner Meinung nach die grösste Schwäche dieser Kamera. Aufnahmen in Bodennähe sind mühsam, über Kopf geht nur blind, und Selbstkontrolle bei Videoaufnahmen kannst du auch vergessen.

Am Sucher dagegen gibt es nichts zu meckern. Er bietet eine 100-Prozent-Abdeckung und eine 1,05-fache Vergrösserung – das sind gute Werte. Der Sucher ist gross und hell. Am unteren Rand befindet sich ein umfassender Infobereich. Im Sucher selbst lassen sich Gitter einblenden, und das Beste: Eine Wasserwaage zeigt an, ob du die Kamera gerade hältst. Der schon erwähnte Abblend-Schalter trägt dazu bei, dass der Sucher eine wahre Freude ist.

Der ist aber auch ein gutes Beispiel für den Optionen-Exzess von Pentax: In den Einstellungen kannst du die Blendenvorschau von optisch auf elektronisch ändern. Eine elektronische Vorschau in einem nichtelektronischen Sucher? Wie soll das gehen? Gar nicht: Die Kamera macht ein Foto und zeigt es auf dem Bildschirm an. Vorschau nennt sich das, weil es erst nach Bestätigung auf die Karte gespeichert wird.

Ein kleines Hilfs-LCD auf der Kamera-Oberseite zeigt die wichtigsten Aufnahmeparameter an. Es lässt sich automatisch oder manuell beleuchten. Ohne Beleuchtung brauchen solche Bildschirme praktisch keinen Strom, weshalb sie bei vielen Kameras immer eingeschaltet sind. Nicht bei der Pentax. Sogar im Stromsparmodus verschwinden die Angaben.

Objektive

An einer Pentax-APS-C-Kamera lassen sich sowohl Objektive für den kleineren Sensor als auch solche für das Vollformat anschliessen. Ich verwende dieses Vollformatobjektiv mit 31 mm, das an APS-C einen Standard-Bildausschnitt liefert. Es passt optisch sehr gut zur silbrigen Variante der K-3-III und liefert ein schönes Bokeh.

Das zweite Objektiv, das ich im Test verwende, ist ein preisgünstiges 50mm-Objektiv. Der Ausschnitt entspricht im Vollformat 75 mm – somit eignet es sich für Porträtaufnahmen, die Offenblende ist mit f/1,8 auch gross genug dafür. Allerdings ist es bei offener Blende nicht besonders scharf.

Beide Objektive haben eine nicht mehr ganz zeitgemässe Autofokus-Technik. Das macht sich vor allem durch ein unangenehmes und lautes Fokusgeräusch bemerkbar. Videos sollten mit diesen Objektiven nur mit manuellem Fokus gemacht werden.

Es gibt moderne Objektive mit leisen Fokusmotoren, zu erkennen am Kürzel SDM im Namen. Zum Beispiel dieses hier. Leider war es sehr lange nicht verfügbar, was anscheinend ein generelles Problem bei dieser Marke ist. Ich habe schlicht die Objektive bestellt, die gerade erhältlich waren.

Bildqualität

Was die Dynamik betrifft, also die Fähigkeit, helle und dunkle Bereiche gleichermassen fein abzubilden: Die Labortests überlasse ich gerne anderen, aber im normalen Gebrauch bin ich absolut zufrieden mit der Leistung. Unten ein Extrembeispiel: Abends gegen die Sonne fotografiert, weist das Bild harte Kontraste auf. Diese können im RAW-Editor sehr gut ausgeglichen werden, ohne dass es zu übermässigem Bildrauschen kommt.

RAW-Bild ohne Korrekturen:

Mit Helligkeit und Tiefen bis zum Anschlag korrigiert (Adobe Lightroom):

Vergrösserung zur Beurteilung des Bildrauschens:

Geschwindigkeit für Actionaufnahmen

Die Kamera bietet laut Datenblatt 12 Bilder pro Sekunde. Das ist ein guter, für Action tauglicher Wert. Der Pufferspeicher reicht für gut 40 DNG-Bilder – für 35 wenn gleichzeitig auch JPEGs gespeichert werden. Auch das ist okay. Allerdings leert sich der Pufferspeicher nur recht langsam, auch mit einer schnellen SD-Karte. Es ist also nicht möglich, kurz hintereinander längere Hochgeschwindigkeitsserien aufzunehmen.

Video

Im Handgriff ist eine rote Leuchte integriert. Diese könnte Personen vor der Kamera signalisieren, dass eine Aufnahme läuft. Doch seltsamerweise blinkt diese Leuchte, wenn keine Aufnahme läuft. Und obwohl man bei dieser Kamera sonst so ziemlich alles dem eigenen Geschmack anpassen kann, lässt sich das nicht ändern.

Der Akku hält im Videobetrieb auch nur sehr kurz.

Konnektivität

Die Bilder sollten sich theoretisch in reduzierter oder in voller Auflösung aufs Smartphone übertragen lassen. Bei mir hat es jedoch nur mit reduzierter Auflösung geklappt. Der Grund ist unklar. Es gibt keine Fehlermeldung, die App tut einfach nichts, wenn ich auf den Herunterladen-Button drücke. Ob da bald ein Update kommen wird?

Fazit

Unter dem Strich: Sicher keine Kamera für jede*n, aber ein gutes Gerät für alle, die auf Spiegelreflexkameras stehen.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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