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Hintergrund

Endstation «Daisy»: Hier schlägt das letzte Stündlein deines iPhones

Martin Jungfer
29/10/2022

Apple hat sich vorgenommen, bis 2030 CO2-neutral zu sein. Einen kleinen Teil dazu soll ein Roboter namens «Daisy» beitragen. Die Maschine zerlegt ein iPhone in wenigen Sekunden.

Erste Versuche für iPhone-Demontage bereits 2012

Aber zurück zu «Daisy». Sie ist kein humanoider Roboter, wie ihn Tesla-Gründer Elon Musk entwickeln lässt. Sie ist vielmehr eine Anordnung von Roboterarmen, die alte iPhones greifen und in ein paar Schritten zerlegen.

Die Ingenieurinnen und Ingenieure haben deshalb umgedacht. Waren die beiden «Liam» noch so konzipiert, ein iPhone sanft und vorsichtig in Einzelteile zu zerlegen, zum Beispiel durch Aufschrauben, darf «Daisy» heute rabiater arbeiten. Display und Hülle werden aufgespreizt, der Akku herausgetrennt, bis zu 60 Schrauben herausgestanzt und schliesslich die Bauteile durch Rütteln voneinander getrennt.

«Daisy» ist nicht ausgelastet

Bis zu 1,2 Millionen iPhones könnte «Daisy» in Breda pro Jahr zerlegen. In Austin im US-Bundesstaat Texas, wo eine zweite baugleiche «Daisy» steht, wäre noch einmal die gleiche Menge möglich. Wie viele iPhones genau bei Apple demontiert werden, verrät niemand. Aber es wird auch kein Geheimnis darum gemacht, dass mehr möglich wären. Ausgelastet sind beide Maschinen derzeit nicht.

Für die Umwelt wäre das Recycling jedenfalls ein Gewinn. Eine Tonne iPhone-Komponenten, die von «Daisy» entfernt werden, enthält so viel Gold und Kupfer wie 150 Tonnen Erz aus einem Bergwerk. So hat Recyclingmaterial einen wesentlich geringeren CO2-Fussabdruck.

Langlebige Produkte sind besser als Recycling

Deshalb setzt Apple den Hebel in der Produktion und beim Material an. In den vergangenen Jahren ist der CO2-Ausstoss über die Lebenszeit bei iPhones bereits deutlich geringer geworden.

Zur Einordnung der Zahlen in der Grafik: Eine 350-Kilometer-Fahrt mit einem durchschnittlichen Verbrenner-Auto verursacht ähnlich viel CO2 wie ein neues iPhone. Ein einfacher Flug von Zürich nach Hamburg ist mit 173 Kilogramm dagegen deutlich CO2-intensiver.

Bei Android-Geräten ist der Zeitraum, in dem Software-Updates geliefert werden, je nach Hersteller kürzer. Jedoch versuchen vor allem die grossen Marken näher an Apple heranzukommen.

Ich trenne mich von meinem kaputten iPhone X

Nach vier Stunden Programm mit Roboter-Besichtigung und einigen spannenden Gesprächen weiss ich: Apples «Daisy» wird sicher nicht alleine die Welt retten können. 2021 wurden fast 240 Millionen iPhones verkauft. Die bei Apple recycelte Menge ist nur ein Prozent davon. Hat nicht Apple selbst so erzählt, sondern ist von mir recht einfach auszurechnen gewesen.

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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