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Hintergrund

Frittiertes, Fastfood, Gebäck, Fertiggerichte: Vorsicht vor Transfetten

Wie ungesund kann Fett schon sein? Wenn es um industriell gehärtete Öle geht, lautet die Antwort: sehr. Sogenannte Transfette wie in Chips oder Croissants belasten Herz, Hirn und Kreislauf. So vermeidest du sie beim Einkaufen und Kochen.

Was sind Trans-Fettsäuren?

Die Öle werden technisch gehärtet, um daraus günstig streichfähige Fett-Produkte zu gewinnen, die in der weiteren Lebensmittelproduktion leicht zu verwenden und über einen langen Zeitraum hinweg haltbar sind. Sie verleihen Produkten zudem den gewünschten Geschmack und die gewünschte Konsistenz.

Riskanter Stoff: Künstliche Transfette

«Ob Transfettsäuren aus natürlichen Quellen genauso schädlich sind, wie solche aus verarbeiteten Ölen, ist wissenschaftlich umstritten», sagt Dagmar von Cramm, Ernährungsexpertin vom deutschen Berufsverband Oecotrophologie.

Einigkeit herrscht jedoch über die große Problematik von industriellen Trans-Fettsäuren: Anders als andere Fettsäuren haben sie keinerlei positive Eigenschaften. Im Gegenteil.

Schon länger ist bekannt, dass sich eine hohe Zufuhr von Trans-Fettsäuren nachteilig auf die Gesundheit auswirkt. Besonders gefährlich ist der Verzehr für Übergewichtige und Diabetiker und mit zunehmendem Alter.

Kein ausreichender Schutz für die Weltbevölkerung

Deshalb hatte die US-Lebensmittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) bereits im November 2013 eine wichtige Feststellung getroffen: Teilweise gehärtet Öle aus der Industrie in Lebensmitteln sind nicht mehr als allgemein sicher anerkannt. Doch auch zehn Jahre später stecken die schädlichen Trans-Fettsäuren nach wie vor in vielen Lebensmitteln.

Mit gutem Beispiel voran

Die Rest-EU hinkte lange hinterher, zog aber 2021 nach: Seitdem dürfen auch hier nur noch Lebensmittel in den Handel gelangen, die weniger als zwei Gramm industrielle Transfette pro 100 Gramm Fett enthalten. Oder anders ausgedrückt: Der Anteil von Trans-Fettsäuren nicht natürlichen Ursprungs darf nicht mehr als zwei Prozent des Gesamtfetts betragen.

In der Schweiz ist der Gehalt an Trans-Fettsäuren gesetzlich ebenfalls limitiert worden – auf zwei Prozent des Gesamtfettgehalts, wie aus einer Mitteilung des Bundesrates aus dem Jahr 2017 hervorgeht.

Alles kein Problem?

Ist in unseren Breiten also alles in Butter mit den Trans-Fettsäuren? Nicht ganz. Denn sie sind ja noch immer in vielen Lebensmitteln und Sacks enthalten, die du zu dir nimmst. Und selbst wenn sich die Hersteller an die Richtlinien halten (müssen), sind empfohlene Höchstmengen oft schnell überschritten.

Insgesamt empfiehlt u.a. die DGE: «Nach den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr sollte die Zufuhr von Trans-Fettsäuren weniger als ein Prozent der Nahrungsenergie ausmachen.» Bei einer Energiezufuhr von 2000 Kilokalorien täglich sind das höchstens 2,2 Gramm. Und 2,2 Gramm sind nicht viel, wenn man bedenkt, dass schon ein einzelnes Croissant bereits bis zu 1 Gramm, ein Berliner sogar bis zu 2 Gramm enthalten können.

Ausgewogene Ernährung schützt

Im Schnitt scheint das Problem aber in der Gesellschaft nicht mehr gravierend. Nach einer Berechnung des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung lag der Durchschnittswert konsumierter Trans-Fettsäuren in Deutschland bei 0,66 Prozent der Nahrungsenergie, also unter den empfohlenen 1 Prozent.

Auch der erwähnten Mitteilung des Schweizer Bundesrates war das Ergebnis einer Ernährungsstudie von Agroscope und dem Inselspital Bern zu entnehmen, die die Wirkung von natürlichen und industriellen Trans-Fettsäuren auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten untersuchte.

Trans-Fettsäuren vermeiden

Schutz bietet also vor allem eine ausgewogene Ernährung. Dazu zählt auch, den Verzehr von Lebensmitteln zu reduzieren, die reich an Trans-Fettsäuren sind. Nach Angaben der DGE sind das neben Gebäck aus Blätterteig, Pizza und Süßwaren vor allem frittierte (Kartoffel-)Produkte wie Chips oder Pommes und fettreiche Fertiggerichte sowie Kekse und Nuss- Nougat-Cremes.

Schon beim Shoppen kannst du darauf achten, dass nicht zu viele Transfett-Säuren in deinem Einkaufskorb landen. Erkennen kannst du die schlechten Fette durch Angaben wie «gehärtetes» oder «teilweise gehärtetes Öl» auf der Zutatenliste. Bei Fertiggerichten werden Trans-Fettsäuren auch als «pflanzliches Fett, zum Teil gehärtet» oder «ungesättigte Fettsäuren, enthält gehärtete Fette» oder als «hydrogenisiertes Pflanzenfett» angeführt.

Titelfoto: shutterstock

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Daniela Schuster
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Gäbe es meinen Job nicht, würde ich ihn erfinden wollen. Schreiben ist die Möglichkeit, ein paar Leben parallel zu führen. Heute stehe ich mit einer Wissenschaftlerin im Labor, morgen gehe ich mit einem Forscher auf Südpolexpedition. Täglich entdecke ich die Welt, erfahre Neues und treffe spannende Menschen. Aber nur kein Neid: Das Gleiche gilt fürs Lesen!

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