Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Patrick Vogt
Produkttest

Kärcher RCX 6 – ein Steinbock unter den Mährobotern

Patrick Vogt
25/9/2025
Bilder: Patrick Vogt

Mit dem RCX 6 von Kärcher teste ich zum ersten Mal überhaupt einen Mähroboter. Dieser hat zweifellos seine Vorzüge. Warum ich unseren Garten trotzdem lieber wieder von Hand mähe, liest du hier.

«So ein Ding kommt mir nicht in den Garten», entgegnet meine Frau, als ich ihr das erste Mal davon erzähle, dass ich einen Mähroboter testen darf. Sie sorgt sich um die Tiere, denn bei uns sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht – quasi. Dass die Sorgen meiner Frau nicht ganz unberechtigt sind, wird Igel-Dummy Iggy einige Wochen später am eigenen Leib erfahren müssen. Doch ich greife vor.

Für alles gibt’s ein erstes Mal – auch im Hause Vogt. War es im letzten Jahr der Nass-/Trockensauger von Dreame, so ist es nun ein Mähroboter. Genauer gesagt der RCX 6, den mir Kärcher für den Testzeitraum zur Verfügung stellt.

Zuvor hat sich meine Frau nach gutem Zureden doch noch zum Test bereit erklärt. Ihre Bedingung: Ich lasse den Mähroboter nur arbeiten, wenn ich dabei bin und bei Bedarf jederzeit eingreifen kann. Passt, soll ja schliesslich ein Test sein. Und so erhalte ich schon bald darauf dicke Post von Kärcher.

Fehlt noch die Software, die ich mir in Form einer App aufs Handy lade. Auch hier läuft alles wie geschmiert. Mit Abstand am längsten dauert das unvermeidliche Firmware-Update, das etwa 15 bis 20 Minuten in Anspruch nimmt. Ob es an der übertragenen Datenmenge oder an meiner fragilen WLAN-Verbindung im Garten liegt, man weiss es nicht.

Ich erfasse die beiden Rasenflächen, die wir mehr oder weniger regelmässig mähen, und verbinde sie mit einem Korridor. Dass mehrere Hindernisse wie Bäume und Kinderspielgeräte auf den RCX 6 warten, enthalte ich ihm bei der Kartierung vor. Das soll er alles selbst entdecken, er hat ja schliesslich Augen. Augen, die mich ein bisschen an jemanden erinnern.

Mower on a mission

Nun ist es Zeit für den ersten Mäheinsatz. Zuvor lege ich in den Einstellungen aber noch jede Menge Optionen fest: Bahnversatz, Mähgeschwindigkeit, Schnitthöhe und -richtung, um nur ein paar zu nennen. Ich kann auch verändern, wie gut der RCX 6 Objekte und Hindernisse erkennt und wie viel Distanz er dazu hält. Ich entscheide überall im Sinne der Sicherheit und des Rasens, dann geht’s endlich los.

Als kompletter Mähroboter-Neuling bin ich zunächst halt schon begeistert und fasziniert, wie gut das funktioniert. Der RCX 6 wuselt ganz selbstständig im Garten herum und mäht nur dort, wo er soll. Mit seinem doppelten Mähwerk tut er das auf einer Breite von 35 Zentimetern übrigens gründlich.

Grössere Hindernisse erkennt der RCX 6 tatsächlich und umfährt sie. Auch um unsere Tiere müssen wir uns keine Sorgen machen. Sowohl Hühner als auch Katzen gehen diesem komischen Gefährt im Garten immer frühzeitig aus dem Weg, sodass es nie auch nur im Ansatz zu einer brenzligen Situation kommt.

Ja, aber was ist denn mit dem eingangs erwähnten Igel-Dummy Iggy, fragst du? Dazu komme ich noch, keine Bange.

RCX 6 = Berggeiss!

Das klingt jetzt schon nach Abgesang, dabei hat der Mähroboter von Kärcher durchaus seine Stärken, die ich dir nicht vorenthalten möchte. So arbeitet er etwa so leise, dass ich ihn problemlos auch am Sonntag auf Mähmission schicken kann. Toll ist auch, wie einfach und unkompliziert die Reinigung vonstattengeht. Nach dem Mähen spritze ich die Unterseite des Roboters mit dem Gartenschlauch gründlich ab, fertig.

Nun denn, rein äusserlich hat Iggy den Vorfall bis auf ein paar Prellungen unverletzt überstanden, Glück im Unglück. Doch ich möchte nicht wissen, wie traumatisch das für ihn gewesen sein muss. Ich als Zeuge bin jedenfalls schockiert und nachhaltig verstört. Bei seinen letzten Mäheinsätzen beobachte ich den RCX 6 jeweils mit Argusaugen und räume zuvor alle möglichen Hindernisse aus dem Weg. Noch ein Zusatzaufwand, yay!

Für mich ist klar: Nach diesem Test ist das Thema Mähroboter in unserem Garten auch schon wieder vom Tisch. Da mähe ich doch gleich wieder viel lieber von Hand. Hätte ich doch nur von Anfang an auf meine Frau gehört – mal wieder.

Fazit

Steigfähiges Kraftpaket mit mangelhaftem Randschnitt

Der RCX 6 von Kärcher und unser Garten, das ist kein Match. Dabei zweifle ich keine Sekunde an seinen guten Eigenschaften und Stärken. Wo er gemäht hat, hat er es gründlich und sauber getan. Sehr gut gefällt mir, dass er so leise arbeitet. Auch seine Steigfähigkeit ist beeindruckend, auch wenn sie bei uns gar nicht wirklich zum Tragen kommt. Überhaupt hat der Mähroboter in unserem Garten mit knapp 300 Quadratmeter vielleicht etwas wenig Spielraum, abgesehen vom Allradantrieb seine Stärken auszuspielen. Laut Kärcher bearbeitet der RCX 6 bis zu zehnmal mehr Rasenfläche – also 3000 Quadratmeter – mühelos. Er ist offensichtlich ein Gerät für grössere Gärten mit Hängen, also quasi Goldküsten-Villen-Areale. Dort spielt auch der hohe Preis keine Rolle, genauso wenig wie der Nachschnitt am Rand. Darum kümmert sich schliesslich der Gärtner oder die Gärtnerin.

Ich bin mit meinem ersten Mähroboter leider nicht glücklich geworden. Verantwortlich dafür ist zu einem grossen Teil der wirklich schlechte Randschnitt, der sich nur auf Kosten der Sicherheit verbessern lässt. Und sprechen wir den Igel im Raum nochmals an: Er hat Iggy überfahren! Dass ich das Display des RCX 6 im Stile der ersten Nokia-Handys bei Sonnenschein nur mit Mühe ablesen kann, verkommt da fast zur Lappalie. Die App ist gut verständlich und das Erstellen von Mähzonen geht mit etwas Übung leicht von der Hand. Dass ich eine bestehende Karte nachträglich nicht korrigieren und bei einer Änderung komplett neu erstellen muss, ist etwas umständlich. Oder ich bin einfach zu doof, die entsprechende Option zu finden – dann ist es natürlich ein «Layer 8»-Problem.

Pro

  • ausserordentlich steigfähig
  • leise
  • leichte Installation und Inbetriebnahme
  • gute App mit vielen Einstellungsmöglichkeiten

Contra

  • hat den Igel-Dummy überfahren!
  • schlechter Randschnitt
  • festgelegte Mähzonen lassen sich nachträglich nicht korrigieren
  • Display je nach Sonnenstand schwer abzulesen
  • sehr ambitionierter Preis
Titelbild: Patrick Vogt

11 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen. 


Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Fast ein Musterknabe für den Garten: Yuka Mini im Test

    von Martin Jungfer

  • Produkttest

    Gardenas neuer Mähroboter bringt mich fast um den Verstand

    von Martin Jungfer

  • Produkttest

    Gardena Minimo im Test: Wie schlau muss ein Mähroboter sein?

    von Martin Jungfer