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Ann-Kathrin Schäfer
Hintergrund

«Mama, wann säen wir endlich die Tomaten?»

Wir wollen es wissen: Meine Kinder und ich pflanzen als Gartenneulinge allerlei Obst, Gemüse und Blumen an. Begleite uns durch die Höhen und Tiefen unserer frühjährlichen Gartenfreuden.

Beikräuter mit Beigeschmack

Unser Beet im Garten ist zwei mal sieben Meter gross, mit einem Schneckenzaun umgrenzt. Überwuchert mit Unkraut Beikräutern. Jedes Kraut hat ja wohl seine Berechtigung. Einfach nicht in unserem Gemüsebeet, da wollen wir nur Gemüse. Löwenzahn, Gras, wenige stachelige Brombeeren und sehr viele Brennnesseln machen sich hier Konkurrenz.

Da schreit es auch schon laut «Auaaaaaa!» Die Tränen fliessen, die Brennnessel hat den kleineren Sohn, drei Jahre, durch die Kinder-Gartenhandschuhe gestochen. Ja, das ist wirklich unangenehm. Auch wenn wenige der Stiche angeblich gesundheitsförderlich sein sollen, ziehe ich jetzt lieber meine Leder-Gartenhandschuhe an. Aber bevor ich mit Spaten und Hacke so richtig im Flow bin, hat der Kleine schon andere Pläne. «Mama, komm mit, ich will Traktor fahren!»

An einem anderen Tag stehe ich mit meinem Sechsjährigen im Beet. Er wirft die Schaufel weg und stöhnt: «Wieso können wir nicht jetzt sofort die Samen säen?» «Wir müssen halt erst Platz machen», antworte ich, aber er hört mir schon gar nicht mehr zu. Stattdessen liegt er nun neben seinem kleinen Bruder auf dem Liegestuhl, abwechselnd ärgern sie sich und lachen dann wieder. «Mama, wir wollen Hafermilch!», rufen sie mir zu. «Und was essen!»

Ähm ja, und was ist jetzt mit dem Beet?

Endlich, die ersten magischen Momente

Beim langen, langen Beet-Vorbereiten aka Jäten, das sich bei uns über mehrere Tage erstreckt – und ich mich frage, ob alle Menschen so lange dafür brauchen und ob das nicht effizienter ginge – erleben wir aber auch diese Momente kleiner Magie: Mein Dreijähriger entdeckt zwei blaue Babyschnecken.

Dann geht’s los: Die Schale auf die Wiese und die Finger in die Erde. Konzentriert füllen die Kinder in Regenhosen jedes kleine Töpfchen mit Erde. Ich hocke im Yogi Squat daneben und fühle mich endlich geerdet. Dann öffnen wir die Samenpackungen und staunen. Dass die Maissamen einfach getrocknete Maiskörner sind und wie winzig dagegen die Erdbeersamen wirken, begeistert auch mich.

Der Grosse liest vorsichtig die Samen aus, zählt sie ab, deckt sie zärtlich mit wenig Erde zu. Der Kleine versucht es auch und schaufelt schwungvoll eine Ladung Erde obendrauf. Ich schreibe provisorisch die Pflanzennamen auf ein Klebeband, damit wir später noch wissen, was wo wächst. Namensschildchen können wir ein anderes Mal basteln.

Am nächsten Morgen die aufgeregte Begrüssung: «Mama, Mama, es ist noch gar nichts gewachsen!» Immer wieder beäuge ich unser kleines Mini-Gewächshaus auf dem Fenstersims und bin selbst richtig gespannt, wann das erste Grün durchbrechen wird. Jetzt noch aufraffen und die letzten Beikräuter aus dem Beet stechen!

Babyglück in der Anzuchtschale

Und dann haben wir es wirklich geschafft. Am letzten Sonntag im März ist das Beet endlich fertig gejätet. Noch etwas Komposterde drauf, mit dem Rechen Rillen ziehen und die Samen rein, die jetzt schon direkt ins Beet dürfen (Rüebli, Erbsen, Blumen).

Jetzt müssen wir also nur noch die Namensschilder basteln. Als wir für heute reingehen, ertönt die frohe Botschaft vor der Aufzuchtschale: «Mama, Mama, aus den Samen sind Babypflanzen gewachsen!»

Weil ich selbst ein Neuling in der Gartenarbeit bin, habe ich den Rat einer Expertin eingeholt. Kathrin Hälg leitet den Lerngarten für Kinder am Bach Areal in St. Gallen, ein Projekt von «Gartenkind» Bioterra. Das Gespräch mit ihr kannst du hier demnächst nachlesen.

Titelbild: Ann-Kathrin Schäfer

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Eigentlich bin ich Journalistin, in den letzten Jahren aber auch vermehrt als Sandkuchenbäckerin, Familienhund-Trainerin und Bagger-Expertin tätig. Mir geht das Herz auf, wenn meine Kinder vor Freude Tränen lachen und abends selig nebeneinander einschlafen. Dank ihnen finde ich täglich Inspiration zum Schreiben – und kenne nun auch den Unterschied zwischen Radlader, Asphaltfertiger und Planierraupe. 


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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