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Hintergrund

Ozempic: Warum das Diabetes-Medikament keine Abnehmspritze für alle ist

Ein Diabetes-Medikament sorgt derzeit für Aufsehen in den sozialen Medien. Denn eine «Nebenwirkung» der Spritzen ist bei vielen Patientinnen und Patienten ein deutlicher Gewichtsverlust. Für viele Menschen mit Adipositas ein Segen. Doch auch Normalgewichtige nutzen Ozempic oder das noch höher dosierte Wegovy zum Abnehmen. Fachleute warnen eindringlich.

Ozempic hat geschafft, wovon viele Influencerinnen und Influencer träumen. Innerhalb kürzester Zeit brachten es TikTok-Videos, in denen die Spritze als Abnehmwunder gepriesen wurde, auf mehr als eine Milliarde Views. Auch dank prominenter Verwenderinnen und Verwender wie Tesla-Gründer Elon Musk, die von einer mühelosen Gewichtsreduktion schwärmten.

Herr Prof. Dr. Kiefer, ursprünglich wurde Ozempic mit dem Wirkstoff Semaglutid als Medikament bei Typ-2-Diabetes entwickelt. Wie wirkt er?

Im Zusammenhang mit Ozempic hört man derzeit aber wenig von Diabetes. Vielmehr wird es unabhängig davon als Abnehmwunder gepriesen. Wie kommt das?

Sind die erwähnten Medikamente bei starkem Übergewicht also eine nicht-invasive Therapiealternative im Gegensatz zu z.B. Magenverkleinerungen?

Ab welchem BMI ist der Einsatz der Medikamente indiziert?

Eine medikamentöse Abnehmtherapie kann in Erwägung gezogen werden, wenn der Body Mass Index mehr als 30 kg/m2 beträgt oder wenn dieser über 27 kg/m2 liegt und gleichzeitig übergewichtassoziierte Begleiterkrankungen wie etwa Bluthochdruck, Prädiabetes oder erhöhte Blutfette vorliegen.

Mühelos abnehmen klingt fast zu gut, um wahr zu sein …

Die medikamentöse Therapie ersetzt keinesfalls einen gesunden Lebensstil. Ganz wesentlich für das Gewichtsmanagement ist die Erstellung eines multimodalen Therapiekonzepts. Neben der medikamentösen Therapie sollte es auch Ernährungscoachings und Bewegungsprogramme – mindestens 150 Minuten leichtes Kraft- und Ausdauertraining pro Woche – beinhalten. Falls erforderlich ist auch psychologische Unterstützung wichtig, Adipositas geht oft mit Depressionen einher.

Welche Nebenwirkungen wären das?

Wie sieht der Therapieverlauf üblicherweise aus?

Es gibt keine strengen Vorgaben, sondern der Therapieverlauf wird individuell abgestimmt. Es sollte jedoch im Vorfeld ein Therapieziel vereinbart werden. Das Minimalziel ist eine Gewichtsreduktion von 5 Prozent gegenüber dem Ausgangsgewicht etwa 12 Wochen nach Therapiebeginn, in denen das Medikament selbst per Pen gespritzt wird. Liraglutid wird einmal täglich verabreicht, wohingegen Semaglutid einmal wöchentlich gespritzt wird.

Wichtig ist, dass die Patientinnen oder Patienten gleichzeitig ihre Ernährungsgewohnheiten anpassen und sich regelmäßig bewegen. Ist die Therapie erfolgreich, liegt es im Ermessen der Beteiligten, wie lange sie fortgesetzt wird. Ziel ist es, mit Hilfe der Therapie die Verhaltensmuster so anzupassen, dass später vielleicht auch ohne medikamentöse Unterstützung das Gewicht gehalten werden kann.

Der Hype um Ozempic hat dazu geführt, dass die Medikamente auch von Normal- oder nur leicht Übergewichtigen als Quick-Fix eingesetzt werden, um rasch mal ein paar Kilos loszuwerden. Was ist davon zu halten?

Mit Tirzepatid steht schon ein weiterer Wirkstoff in den Startlöchern, der noch größere Gewichtsverluste erzielt. Kann man auf ihn ausweichen?

Titelfoto: shutterstock

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Daniela Schuster
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Gäbe es meinen Job nicht, würde ich ihn erfinden wollen. Schreiben ist die Möglichkeit, ein paar Leben parallel zu führen. Heute stehe ich mit einer Wissenschaftlerin im Labor, morgen gehe ich mit einem Forscher auf Südpolexpedition. Täglich entdecke ich die Welt, erfahre Neues und treffe spannende Menschen. Aber nur kein Neid: Das Gleiche gilt fürs Lesen!

Customize mediahouse hinterfragt den Sinn und Nutzen für den Kunden: Wir inspirieren Menschen mit emotionalem Content, der es wert ist, konsumiert und geteilt zu werden.
 


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