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Hintergrund

Raus damit: So säubern die Abfalltaucher Schweizer Seen

Die Abfalltaucher haben sich zum Ziel gesetzt, mit Seereinigungen, so genannten Cleanups, Müll aus Schweizer Gewässern zu entfernen. Am Wochenende war ich dabei.

Abtauchen und Abfall suchen

Teamwork ist gefragt

Während wir unter Wasser nach Abfall suchen, sind am Strand und auf dem Tauchboot weitere Helfende aktiv. Jedes Taucherteam wird von einem Team an Land begleitet, das die Position der Taucher und Taucherinnen anhand der aufsteigenden Luftblasen im Auge behält und zur Stelle ist, wenn das Tauchteam Unterstützung benötigt. Gleichzeitig sammeln sie an Land auch Müll ein und haben schon bald einen Wagen voller PET-Flaschen zusammen, die dann recycelt werden.

Unter Wasser sind wir unterdessen voll gefordert. Mein Tauchpartner Thomas hat einen alten Autoreifen entdeckt, den wir an unserer Tauchboje befestigen und in Ufernähe bringen. Die Landhelfer ziehen den Reifen dann mit einem Seil aus dem Wasser. Das ist echte Teamarbeit. Wir tauchen wieder ab und finden noch zwei Brillen mit Sehstärke und zwei Sonnenbrillen, die wahrscheinlich Wassersportler verloren haben.

Insgesamt finden wir weniger Müll als bei anderen Cleanups. Auch wenn prall gefüllte Säcke mit Unrat einem das Gefühl geben, etwas richtig Gutes getan zu haben, ist weniger Müll ein gutes Zeichen. Es zeigt: Die Menschen hier achten auf ihre Umwelt und benutzen den See nicht als Mülleimer. Selbst wenn in Steckborn – wie fast bei jedem anderen Cleanup auch – ein Fahrrad aus dem Wasser geholt wurde.

Nils (21) und Lou (19) sind das erste Mal als Helfer bei den Abfalltauchern dabei. Bisher haben die beiden Tauchbegeisterten aus Zürich ihre Unterwassererfahrung hauptsächlich im Mittelmeer und im indischen Ozean gesammelt. Die Idee, ihr Hobby mit etwas Sinnvollem zu verbinden, hat sie schon länger beschäftigt, so dass sie gezielt nach Cleanups in der Schweiz suchten und auf die Abfalltaucher gestossen sind.

Helfer sind willkommen

Fast jeder, der möchte, kann bei den Abfalltauchern mitmachen. An Land sind Helfer auch ohne Tauchausbildung willkommen. Ausgebildete, brevetierte Taucher und Taucherinnen können unter Wasser an den Cleanups teilnehmen. Allerdings müssen sich alle Teilnehmenden vorher anmelden, so dass jeder weiss, wo er oder sie gebraucht wird. Je nach Erfahrung und Tauchlevel ist ein Check-Tauchgang nötig, denn Sicherheit ist beim Tauchen die oberste Priorität.

Immer wieder bieten die Abfalltaucher auch Workshops zur Weiterbildung an, wie zuletzt im Frühjahr zum Umgang mit Hebesäcken. Das ist nützlich, wenn man schwere, unhandliche Gegenstände wie Fässer oder Einkaufswagen an die Oberfläche bringen möchte.

Nach rund einer Stunde Tauchzeit versammeln sich die Taucher wieder auf der Wiese vor dem Ruderclub in Steckborn. Fast jeder hat neben dem Abfall noch eine Story mit an die Oberfläche gebracht – zum Beispiel die Sichtung eines Baby Hechtes oder eines Krebses. Denn auch wenn die Beseitigung von Müll bei den Einsätzen im Vordergrund steht, geht es auch um ein gemeinsames Naturerlebnis und den Spass am Tauchen.

Nach der Oberflächenpause gehen einige Tauchteams noch einmal für einen zweiten Tauchgang ins Wasser. Mein Partner und ich tauchen dieses Mal etwas tiefer, aber auch dort finden wir erfreulicherweise nur wenig Abfall.

Titelfoto: Stefan Munsch/Video: Siri Schubert

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Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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