Shift Up
Kritik

Schöner, schärfer, flüssiger: Der kontroverse Playstation-Kracher «Stellar Blade» überzeugt auch auf dem PC

Nach einem Jahr Exklusivität schafft das PS5-Game «Stellar Blade» den Sprung auf den PC. Falls du das knallharte Sci-Fi-Spektakel noch nicht gespielt hast, solltest du zugreifen.

Eins vorweg: In diesem Mini-Review konzentriere ich mich vor allem darauf, ob der PC-Port von «Stellar Blade» gelungen ist. Möchtest du eine ausführliche Kritik zum Spiel lesen, klickst du auf die PS5-Review vom 24. April 2024:

  • Kritik

    «Stellar Blade» im Test: ein fulminantes Action-Feuerwerk in einem einzigartigen Sci-Fi-Setting

    von Domagoj Belancic

Worum geht's in «Stellar Blade» und wie spielt es sich?

«Stellar Blade» ist wohl eines der meistdiskutierten und kontroversesten Games des letzten Jahres – dies vor allem aufgrund der bisweilen sehr freizügigen und übersexualisierten Outfits der Protagonistin Eve. Ich fand die Diskussion schon zum Launch der PS5-Version mühsam und überflüssig – denn das Game hat noch so viel mehr zu bieten als nackte Haut.

In einer desolaten Sci-Fi-Welt, in der die Menschheit fast ausgerottet wurde, kämpfst du mit Eve gegen ultrahässliche Alien-Monster. Die Hintergrundgeschichte ist gelungen und erzeugt zusammen mit dem göttlichen Soundtrack eine einzigartige melancholische Atmosphäre.

Das Tutorial-Level sorgt für einen fulminanten Start in das Action-Abenteuer.
Das Tutorial-Level sorgt für einen fulminanten Start in das Action-Abenteuer.

Gameplay-mässig sind die Kämpfe eine wilde und verdammt schnelle Mischung aus Soulslike-Games, mit einer Prise «God of War» und ein bisschen Shooter obendrauf. Zwischen den Kämpfen gibt es auch mal Horror-Passagen und Plattformer-Sequenzen. Dem Spiel gelingt nicht jeder Genre-Ausflug – aufgrund der hohen Abwechslung verzeihe ich die gelegentlichen Misstritte (wie die langweiligen offenen Spielgebiete) aber gerne.

Welche (neuen) Funktionen und Inhalte bietet die PC-Version?

Technisch liefert Entwicklerstudio Shift Up ein ordentliches Upgrade ab. Die PC-Version unterstützt Upscaling und Frame-Generation via DLSS 4, verbesserte Bildqualität mit DLAA und Latenzoptimierung mit Nvidia Reflex. Der Upscaler FSR 3 von AMD wird ebenfalls unterstützt. Das Spiel kann auch in Ultrawide (21:9) und Super Ultrawide (32:9) gezockt werden. Die Texturen wurden für die PC-Version zudem in 4K überarbeitet. Kurzum: «Stellar Blade» läuft flüssiger und schärfer denn je.

Spielen kannst du «Stellar Blade» mit Tastatur und Maus oder mit Controller. Ich teste es mit Sonys Dualsense und fühle mich als PS5-Nutzer sofort zuhause. Der PC-Port unterstützt alle haptischen Funktionen, die ich von der Konsole kenne.

Die hässlichen Monster überzeugen auch auf dem PC.
Die hässlichen Monster überzeugen auch auf dem PC.

Inhaltlich gibt es ebenfalls einige Neuerungen – diese sind übrigens auch für PS5-User via kostenlosem Update spielbar. Es gibt neue kosmetische (und wieder sehr freizügige) Items für Eve und ihre Crew zum Freischalten – unter anderem aus einem Crossover-DLC mit «Nier: Automata». Ebenfalls neu sind Shooting-Minispiele, die an das (ebenso freizügige) Mobile-Game «Nikke: Goddess of Victory» desselben Entwicklerstudios angelehnt sind. Die zusätzlichen Inhalte sind nichts Weltbewegendes, aber ein netter Zusatz für alle, die das Game nochmals zocken möchten.

Und gut zu wissen: Einen Playstation-Account brauchst du nicht, um «Stellar Blade» auf PC zu zocken.

Das neue Shooting-Minigame.
Das neue Shooting-Minigame.
Quelle: Shift Up

Wie läuft der PC-Port?

Auf meinem Setup (RTX 4090, Intel i9-13900K, 32 GB RAM) läuft «Stellar Blade» wie erwartet hervorragend. Mit 4K-Auflösung, DLSS 4 und einer unlocked Framerate bewege ich mich konstant bei über 200 FPS. Bei dem schnellen Gameplay (die Kämpfe sind sehr hektisch!) machen solch hohe Framerates Spass.

Das Spielgeschehen wird ultrascharf gerendert – besonders beeindruckend sind die vielen Partikeleffekte während der knallharten Kämpfe. Framerate-Einbrüche oder sonstige technische Probleme und Bugs fallen mir selbst in hektischen Kampfsituationen nicht auf. Das Entwicklerstudio Shift Up hat ganze Arbeit geleistet.

Ein ausgezeichneter Port.
Ein ausgezeichneter Port.
Quelle: Shift Up

Insgesamt ist das Spiel höher aufgelöst als auf der PS5 und läuft mit einer höheren Framerate. Auch die PS5 Pro lässt die PC-Version hinter sich. Diese sieht dank PSSR-Upscaling zwar schärfer aus und läuft flüssiger als auf dem Basis-Modell, hat aber teilweise mit unschönen Upscaling-Artefakten zu kämpfen.

Ob das Game auf deinem PC läuft, entnimmst du dieser Übersicht:

Und wie sieht's mit Steam Deck aus?

Auch auf dem Steam Deck läuft «Stellar Blade» solid. Es ist «Steam Deck verified» und kommt mit einem Steam-Deck-Preset. Damit läuft das Spiel ausserhalb von Kämpfen nahe der 60 FPS. Während Kämpfen schwankt es zwischen 50 und 60 FPS. So ist es etwas schwieriger, die Angriffe der Monster perfekt zu parieren.

Die Texturen und Details in der Spielumgebung werden im Preset deutlich zurückgeschraubt. Das ist auch auf dem kleinen Steam-Deck-Screen sichtbar, jedoch nicht zu störend.

Auf dem Steam Deck gehst du nachvollziehbare Kompromisse ein.
Auf dem Steam Deck gehst du nachvollziehbare Kompromisse ein.

«Stellar Blade» ist erhältlich für PS5 und PC. Die PC-Version wurde mir von Sony zu Testzwecken zur Verfügung gestellt.

Fazit

Ein gelungener Port eines fulminanten Action-Spektakels

Hast du «Stellar Blade» auf der PS5 verpasst, solltest du es auf dem PC unbedingt nachholen. Lass dich von der übersexualisierten Darstellung der Charaktere nicht täuschen – «Stellar Blade» ist eines der coolsten, härtesten und belohnendsten Action-Games der vergangenen Jahre. Der wilde Genremix, die desolate Sci-Fi-Welt und der melancholische Soundtrack sind immer noch einzigartig. Auf dem PC läuft das Spiel noch schärfer und flüssiger. Ein rundum gelungener Port.

Pro

  • immer noch ein hervorragendes Action-Game
  • neue Inhalte und Funktionen
  • bessere Performance als auf PS5 (Pro)

Contra

  • immer noch mittelmässige offene Spielgebiete und Nebenquests
Titelbild: Shift Up

16 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Kritik

    «SpreadCheat» ist ein verrücktes Knobelspiel, das mich in die 90er zurückversetzt

    von Kevin Hofer

  • Kritik

    Das Warten auf Tape 2 hat sich gelohnt: «Lost Records: Bloom & Rage» im Test

    von Kevin Hofer

  • Kritik

    «Gestalt: Steam & Cinder» ist das perfekte Metroidvania fürs Wochenende

    von Kevin Hofer

12 Kommentare

Avatar
later