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Meinung

Steve Jobs erklärt mir Vision Pro

Wozu soll Apples AR-Headset gut sein? Der Apple-Gründer gab vor 18 Jahren unwissentlich eine Antwort auf diese Frage – die auch mich als Skeptiker überzeugt.

«Kopfhörer sind wundersame Dinge. Du ziehst dir ein paar gute Kopfhörer an und bekommst die gleiche Erfahrung wie mit grossartigen Lautsprechern. Es gibt keine Kopfhörer für Video. Etwas, das ich mitnehmen und anziehen kann und das mir die gleiche Erfahrung gibt wie mein 50-Zoll-Plasma zu Hause. Bis das jemand erfindet, hast du diese gegenläufigen Einschränkungen.»

Der Vergleich mit dem nötigen Kontext beginnt im folgenden Video bei 2:30.

Logisch! Das Vision Pro ist für Video, was Kopfhörer für Audio sind. Apple hat genau das gebaut, was Jobs 2005 wollte: Kopfhörer für Video.

Die Analogie ist so simpel und gleichzeitig treffend, dass sie meine Skepsis reduziert. Bisher war ich unsicher, ob Apples Einstieg in AR ein Erfolg wird. Ob das Vision Pro ein Problem löst. Es wirkte auf mich technisch revolutionär, aber in der Anwendung nicht visionär:

Der Grund für diese Einschätzung am Morgen nach der Keynote-Präsentation war Apples Marketing: Die Kalifornier zeigten das Headset hauptsächlich im Heimgebrauch. Menschen sitzen im Wohnzimmer und schauen einen Film auf einem virtuellen Fernseher. Menschen stehen im Büro und arbeiten auf einem virtuellen Monitor. Das Vision Pro wird als Ersatz präsentiert. Headset statt Heimkino. Headset statt Computer.

Apples AR-Chef Mike Rockwell rechtfertigte sogar den hohen Preis damit: «Wenn du dir den neuesten Fernseher kaufst, ein Surround-Sound System und einen leistungsstarken Computer mit mehreren hochauflösenden Displays, würdest du noch immer nicht an das herankommen, was das Vision Pro leistet.» Mit diesem expliziten und unglücklichen Vergleich schiesst sich Apple in den eigenen Fuss.

Doch das Vision Pro muss gar kein Ersatz sein, bloss eine Ergänzung. Das Headset wird für Privatanwender nicht zuhause brillieren, sondern unterwegs. In Situationen, die Apple höchstens als Nebenbeispiele zeigte: im Flugzeug. Im Hotelzimmer. Im Campervan.

Die AR-Technologie soll Apple-CEO Tim Cooks grosser Wurf werden. Es mutet deshalb ironisch an, dass mir ausgerechnet sein Vorgänger Steve Jobs das Vision Pro näher bringt. Ob Cook den Interviewausschnitt kennt? Bestimmt. Ob der Vergleich den Weg in eine Marketingkampagne finden wird? Bestimmt nicht. Vergebenes Potenzial. Einen Ersatz für meinen Fernseher oder Monitor brauche ich nämlich nicht. Aber Kopfhörer für Video – das will ich.

Titelbild: Screenshot Apple Keynote

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.


Meinung

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