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Produkttest

Teure Muse: Die Hasselblad X2D im Test

Samuel Buchmann
28/10/2022

An einem verregneten Wochenende teste ich die 9000 Franken teure Hasselblad X2D. Die Mittelformat-Kamera bietet kompromisslose Bildqualität. Im Gegensatz zum Vorgängermodell sind auch die Features zeitgemäss, doch die Zielgruppe bleibt klein.

Design und Spezifikationen: Habenwill-Gerät

Bedienung: (Zu) schlicht und einfach

Displays und Sucher: Schön und schön gross

Den elektronischen Sucher haben die Schweden gegenüber dem alten Modell deutlich verbessert. Die Framerate von 60 Bildern pro Sekunde ist gut, die Auflösung von 5,76 Megapixeln sehr gut, die Vergrösserung von 1,0 herausragend. Der einzige Wermutstropfen ist der manchmal unzuverlässige Näherungssensor, mit dem die X2D zwischen Rück-Display und Sucher umschaltet.

Autofokus: Besser, aber noch immer rückständig

Der grösste Schwachpunkt aller Hasselblad-Kameras war stets der Autofokus. Die beiden Vorgängermodelle der X2D stellten so langsam scharf, dass es weh tat. Im Vergleich mit modernen Vollformat-Systemen steckten sie im Mittelalter fest. Das war der Hauptgrund, warum X1D und X1D II bei mir nicht alt wurden. Als gebranntes Kind war ich deshalb skeptisch, als Hasselblad bei der Vorstellung der X2D vollmundige Versprechen zum neuen Phasen-Autofokus-System machte.

Im momentanen Zustand ist der Autofokus der X2D für Anwendungsgebiete wie Landschaftsfotografie völlig ausreichend. Mit den V-Objektiven ist er endlich auch für Portraits schnell genug. Bis die versprochene Gesichtserkennung kommt, bleibt der einzelne Fokus-Punkt aber ein Handicap. Und für alles, was sich bewegt, wird die X2D wohl nie die richtige Kamera sein.

Bildqualität: Überragend

Dazu trägt auch das hervorragende Rauschverhalten der X2D bei: Trotz der hohen Auflösung sind die Bilder selbst bei starker Aufhellung oder bei hohen ISO-Werten aussergewöhnlich sauber – sogar in der 100-Prozent-Ansicht. Skaliere ich die Fotos zum Vergleich auf die Grösse der Sony A1 herunter, ist der Unterschied frappant.

Preis-Leistung: Die Rolex der Kameras

Fazit: Eine kostspielige Muse

Über jeden Zweifel erhaben ist die Bildqualität. Die Fotos aus dem Mittelformat-Sensor strotzen vor Details, haben tonnenweise Dynamik-Reserven und rauschen selbst bei hohen ISO-Werten wenig. Dazu kommen die fantastischen, natürlich wirkenden Farben, die ich in der Bildentwicklung kaum manipulieren muss. Der letzte Punkt und der Zentralverschluss heben die Hasselblad für mich auch von Fujifilms Konkurrentin GFX 100S ab.

Insgesamt richtet die X2D sich an eine kleine Zielgruppe, die mit ihr aber umso zufriedener sein dürfte. Wenn es dir egal ist, dass dir die Kamera ein Loch ins Portemonnaie brennt, kann ich sie dir für Anwendungen wie Landschafts-, Produkt- oder Portraitfotografie empfehlen. Du erhältst eine wunderschöne, kompakte Mittelformat-Kamera mit kompromissloser Bildqualität, die inspirierend wirken kann. Eine kostspielige Muse.

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.


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