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Florian Bodoky
Produkttest

UE Everboom im Test: Hält der neue UE-Speaker, was er verspricht?

Der Everboom ist das Glanzstück der neuen UE-Serie. Die Logitech-Tochter betont damit die Stärken im Outdoor-Bereich – auch im Wasser. Wie er sich dort und in anderen Bereichen schlägt, habe ich ausprobiert.

Ein Mix zwischen viel Bewährtem und ein wenig Neuem. Das ist die Strategie, die UE mit seinem Bluetooth-Portfolio fährt. Ob dies eine Strategie ist, um die Fans bei Laune zu halten oder einfach mit der starken Konkurrenz – allen voran JBL – mitzuhalten, sei dahingestellt.

Was allerdings auffällt: Während die alten Recken regelmässig durch Nachfolgegeräte abgelöst werden, bleiben die Exoten fast immer alleine. Oder werden leicht umkonzipiert. Der neuste Exot, UE Everboom, gefällt mir. Er zeigt mir aber auch, wieso sich die obige Beobachtung wiederholt.

Kräftig, aber die Raffinesse fehlt

Was Bluetooth-Speaker ab einer gewissen Preisklasse meist können, ist Bass. Wo sich der Everboom allerdings absetzt, ist die Qualität des Basses. Dieser ist nicht einfach nur kraftvoll, sondern behält auch seine Details, wenn er ein wenig lauter wird.

Besonders bei basslastigen Hyperpop-Liedern (das ist fast ein Pleonasmus) wie «Hollywood Baby» von 100 gecs spüre ich jeden Bassimpuls bebend aus allen Richtungen.

Wenn die Musik etwas melodischer wird, schafft es der Everboom, trotz des Basses die Stimmen nicht zu kurz kommen zu lassen. Ein klassisches Problem anderer Bluetooth-Speaker ist, dass die Stimmen in einem dominanten Bass untergehen.

Auch bei höheren Frequenzen, wie sie zum Beispiel in Akustik-Folk-Songs vorkommen, kommt der Everboom gut zurecht. Auch wenn's laut wird, kann er den Klang halten, Verzerrungen gibt es kaum, schrill wird der Sound schon gar nicht.

Ich verorte die Schwächen des Everboom an zwei anderen Orten. Zum einen wird er für seine Grösse nicht richtig laut. Ich meine LAUT. Er erreicht ein ordentliches Level, aber wenn du etwa eine JBL Xtreme 4 daneben stellst, deren Grösse durchaus vergleichbar ist – zieht der Everboom den Kürzeren.

Opulente Optik

Hinten gibt es zudem noch eine Lasche zum Herumtragen. Dafür legt dir UE noch einen Karabinerhaken mit in die Schachtel. So kannst du den Everboom etwa am Rucksack befestigen. Oder auch an deiner Hose, allerdings wiegt der Everboom 960 Gramm und ist stattliche 20,5 Zentimeter hoch, 8,5 Zentimeter breit und 11 Zentimeter lang.

Aufgeladen wird der Everboom per USB-C. Der Stecker ist hinter einer Silikonklappe auf der unteren Rückseite angebracht. Das passende Kabel legt UE bei, nicht aber ein Netzteil. Übrigens: Der Anschluss ist lediglich zum Laden gedacht. Einen externen Zuspieler über USB mit dem Speaker zu verbinden, klappt nicht. Dafür ist es allerdings möglich, das Phone über NFC zu verbinden – allerdings nur mit Android.

Mir gefällt das Design gut – hier ist UE seinem grossen Konkurrenten JBL meilenweit überlegen. Auch die Haptik mag ich mehr. Der Speaker kommt wie aus einem Guss daher. Zudem gibt es ein azurblaues Modell, welches schöne Sommerstimmung in die Bude bringt.

Der Everboom ist ein vielseitig talentierter Naturbursche

Was ich wirklich mag und sich auf Partys auch mal als nützlich erweisen kann, ist die Megaphone-Funktion. Wenn du deine Wandergruppe oder Partygäste versammeln willst, kannst du über die App die Funktion aktivieren und dann einfach ins Mikrofon deines Handys sprechen. Mit einem kleinen Delay dröhnt dann deine Stimme aus dem Lautsprecher – natürlich mit variabler Lautstärke, sollte es nötig werden.

Last but not least lassen sich mehrere Speaker von UE zusammenhängen. Die App findet andere UE-Speaker selbständig und du kannst sie mit einem Fingerwisch hinzufügen. Selbst meine fast schon museale UE Boom 2 unterstützt das Feature. Eine Remote-Shutdown-Funktion findest du ebenfalls in der App ebenfalls. Den Speaker kannst du also physisch über die App abschalten. Das ist cool.

Generell bekommt die App mehrere Daumen nach oben von mir. Sie ist simpel, intuitiv und übersichtlich gestaltet, trotz der Vielzahl an Funktionen finde ich mich darin einfach zurecht.

DAS wäre meine Lieblingsfunktion, wenn…

Worauf ich mich gefreut habe, war die «Magic»-Taste des Everboom. Mit einem Knopfdruck speichert der Brüllwürfel deine Playlist und auf Kommando ruft er sie auch wieder auf und spielt Songs daraus. Ganz unkompliziert App öffnen und Songs suchen.

Schade nur, dass da (zumindest in der Schweiz) mit Spotify etwas für mich ganz Entscheidendes fehlt. Offenbar ist das in anderen Ländern anders. Ich hoffe daher, dass der schwedische Marktführer auch in der Schweiz seinen Weg in die UE-App findet.

Fazit

Ein ganz guter Speaker – aber wofür?

Der Everboom von UE ist ein guter Bluetooth-Speaker, keine Frage. Er glänzt mit Funktionsreichtum – so sehr, dass das Musikhören manchmal fast vergessen geht. Er produziert, gemessen an seiner Grösse, kraftvollen Sound, den er auch bei hohen Lautstärken zu halten vermag. Dass dabei der Detailreichtum etwas zu kurz kommt, verzeihe ich ihm. Er ist eine transportable, leicht abgespeckte Version des Epicboom.

Aber er hat ein grosses Problem: Es gibt nämlich auch andere Bluetooth-Speaker, die vergleichbar sind, aber (deutlich) weniger kosten. Etwa der Xtreme 4 oder – mit ein paar Abstrichen in der Outdoor-Tauglichkeit – der wesentlich preiswertere Charge 4 von JBL. Die grösste Konkurrenz kommt aber aus dem eigenen Hause: Der «Bruder» derselben Generation: UE Megaboom 4.

Auch der neueste Megaboom verfügt über den UE-typischen omnidirektionalen Sound. Beide sind ähnlich verarbeitet, haben die gleiche Akkulaufzeit und die IP67-Zertifizierung. Zudem ist der Megaboom leichter und handlicher, auch wenn er ohne Karabiner geliefert wird. Sie klingen auch recht ähnlich, wobei ich dem Megaboom 4 in Sachen Lautstärke gar den Vorzug geben würde. Wo sich die Speaker unterscheiden, ist in Spielereien wie der Megaphone-Funktion und dem «Outdoor-Boost»-Modus und dem etwas schwächeren Bass beim Megaboom 4 (aber noch immer genug). Ob es diese Funktionen wert sind, fast 100 Franken mehr dafür auszugeben, musst du für dich entscheiden.

Pro

  • Bass
  • Playlist-Speicher-Funktion
  • Megaphone-Funktion
  • Outdoor-Boost

Contra

  • Finessenarmut bei Instrumenten
  • Fehlende Vorteile gegenüber günstigeren Speakern
Titelbild: Florian Bodoky

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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