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Unkonventionelle Parkbänke? Zürich zeigt, wie Design uns zusammenbringt
von Pia Seidel

Zeitlos, modular, überall einsetzbar: USM Haller ist längst mehr als ein Möbelsystem. Wie die Designikone immer wieder neu erfunden wird, zeigt sich in drei Ideen.
USM Haller steht für zeitlose Gestaltung und clevere Modularität. Was in den 1960ern als Büromöbel begann, ist heute ein Allrounder – und längst in unseren Wohnräumen angekommen. Regale, Sideboards, Tische? Klar. Aber jetzt geht’s weiter: USM-Module werden zu Lampen, Badewelten und mehr. Hier sind drei aktuelle Beispiele, die einmal mehr beweisen, wie wandelbar der Schweizer Designklassiker ist.
Die Londoner Designerin Livia Lauber hat im Rahmen eines Designexperiments die USM-Module neu gedacht und mit Licht kombiniert. Das Ergebnis ist die Projektarbeit: «USMO Light», die während der Mailänder Designwoche im House of Switzerland präsentiert wurde. Das Highlight dieser innovativen Stehleuchte mit integriertem Stauraum ist ein Lampenschirm aus feinem japanischem Washi-Papier. Dieser schafft einen eleganten Kontrast zum klaren Metallrahmen.



Entstanden ist die Leuchte im Rahmen der Ausstellung «Adaptations», einer Zusammenarbeit des renommierten Londoner Design-Stores «Aram» und USM. Zehn britische Kreative wurden eingeladen, das modulare System auf neue Weise zu gestalten. Livia Lauber hat das System mit ihrer Idee wortwörtlich zum Leuchten gebracht.
USM im Badezimmer? Ungewöhnlich, aber richtig cool. Auf der Milan Design Week 2025 demonstrierte die Schweizer Möbelmarke zusammen mit Pharrell Williams’ Brand Humanrace, wie Design und Selfcare perfekt verschmelzen. Das Highlight der Installation «Have a good day»: eine knallgrüne USM-Nasszelle, kombiniert mit den Produkten von Humanrace – ein Raum, der Selfcare zum echten Eyecatcher macht. Die Hautpflegemarke, gegründet 2020 von Pharrell Williams und Dermatologin Dr. Elena Jones, setzt auf minimalistische Pflege mit maximalem Stil.



Die Installation war ein Rückzugsort, der tägliche Routinen in kleine Rituale verwandelte. Pharrell erklärt die Idee im Pressetext dahinter so: «Humanrace ist eine Reise des Wohlbefindens, und unsere Erlebnisse bei der Mailänder Designwoche lassen dich in die Routinen eintauchen, die Teil deines Alltags werden.» Die grüne Farbpalette und das variable System standen für Balance, Natur und Flexibilität.



Auch wenn USM-Module nicht für den dauerhaften Einsatz in feuchten Umgebungen gedacht sind, machte die Idee deutlich, wie vielseitig das System ist. Sie sprengte Grenzen und machte deutlich, dass Design auch emotional sein kann. Selbst in Räumen, in denen du das so nicht erwartet hättest.
Ebenfalls freitstehend war auch das Regal aus USM-Teilen, das während der Zurich Design Weeks im Showroom von Maana Studios mit einer Neuheit ausgestattet wurde: Den neuen «USM Haller Soft Panels» – textile Elemente, die dem ikonischen System einen völlig neuen Look verpassen.



Die «Soft Panels» bestehen zu 40 Prozent aus recycelten Seaqual-Fasern, die aus Plastikabfällen aus dem Meer gewonnen werden. Sie fühlen sich weich an und setzen warme, textile Akzente, die im Kontrast zur metallischen Struktur des USM-Systems stehen. Dank Magneten lassen sie sich einfach und flexibel in die Rohrstruktur einfügen – ganz ohne Werkzeug. Neben ihrer ästhetischen Wirkung optimieren sie die Raumakustik und bieten durch verschiebbare Elemente zusätzliche Gestaltungsfreiheit.

Ob Lampe oder Badewelten – USM überrascht immer wieder, ohne das Rad neu erfinden zu müssen. Die Basis bleibt das bewährte Grundmodul. Ein smartes Beispiel dafür, wie Langlebigkeit und Innovation Hand in Hand gehen können. Was als Nächstes kommt? Abwarten. Klar ist: Das Möbelsystem lässt sich jeder Lebenssituation anpassen und bleibt dadurch schon seit 60 Jahren relevant.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.
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