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Hintergrund

Warum eigentlich wird bei Sitcoms Lachen eingespielt?

Prämisse, Dramatisierung, Pointe, Gelächter. Nicht von mir vor dem Fernseher, sondern von einer Tonspur in der Serie selbst. Viele Sitcoms setzen auf eingespielte Lacher – und zwar auf dieselben wie schon 1950.

Warum eigentlich?

Live-Gefühl rekreieren

Bevor es Radio und Fernsehen gab, konnten Shows ausschliesslich kollektiv verfolgt werden. Entweder im Theater, in der Oper oder später dann im Kino. Jede Person im Publikum bekam die Reaktionen der anderen im Saal mit. Dieses Gefühl sollte nicht verloren gehen, nur weil mit Aufkommen des Radios auf einmal alles daheim im Wohnzimmer verfolgt wurde. Also wurden Shows live vor Publikum aufgenommen – mit allen Verlachern, Nicht-Lachern und Zu-laut-Lachern.

Die Lachkonserve war geboren.

320 Lacher auf Knopfdruck

Erst in den 1990er-Jahren begann «HBO» auf die Lachkonserven zu verzichten. Deren Shows «Dream On» und «The Larry Sanders Show» bewiesen, dass es möglich ist, gute Comedies ohne eingespieltes Lachen zu produzieren. Andere Studios schauten sich die Praxis ab, weil sie im Schreiben mehr Freiheiten bot. Es musste nicht mehr Pointe um Pointe abgefeuert werden, damit das Konzept funktionierte.

Wie gefilmt wird, wirkt sich auch auf Lachkonserve aus

Sitcoms wie «Malcolm in the Middle», «Scrubs», «The Office» oder «Curb your Enthusiasm» nutzen alle keine Lachkonserven. Auch, weil sie anders gefilmt wurden. Sie sind sogenannte Single-Camera-Serien, die heute dominierende Drehart. Das heisst, dass stets mit einer Hauptkamera gefilmt wird (nicht aber, dass insgesamt nur eine Kamera eingesetzt wird). Das Bild wirkt dadurch cineastischer und es bieten sich mehr filmische Möglichkeiten.

Sitcoms mit Live-Publikum werden dagegen im Multi-Camera-Setup gedreht. Dabei wird gleichzeitig aus mehreren Winkeln gedreht, wobei sich die Schauspielerinnen und Schauspieler wie auf einer Theaterbühne bewegen. Serien wie «Friends», «The Big Bang Theory», «2 Broke Girls» oder «The King of Queens» wurden so gedreht – und nutzen alle Lachkonserven, um die echten Lacher zu optimieren.

Es gibt aber auch Ausnahmen. So wurde «It’s Always Sunny in Philadelphia» zwar im Multi-Camera-Stil gedreht, nutzt aber keine Lachkonserven. Umgekehrt wurde «How I Met Your Mother» nicht vor Live-Publikum produziert, setzt aber trotzdem auf Lachkonserven.

Übrigens werden noch heute oft dieselben Lacher genutzt wie in Douglass’ «Laff Box». Das, weil sie sich für das Publikum bekannt anfühlen und dadurch schneller eine Reaktion hervorgerufen wird. Wenn ich mich also gemütlich aufs Sofa werfe, «One Day at a Time» einschalte und lachen muss, dann tue ich das in vielen Fällen zusammen mit bereits Verstorbenen.

Auftaktbild: Warner Brothers

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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