
Wenn der Bordeaux versiegt
Dürren, Hitze und verschobene Wachstumszyklen bedrohen traditionelle Weinbaugebiete. Auswege gibt es, doch das grösste Risiko bleibt der Weintrinker.
Weinbauern könnten eine ganze Menge tun, um auch künftig noch hochwertige Ware abfüllen zu können: andere Sorten züchten, die unter den neuen Bedingungen eher gedeihen; durch Kreuzung oder genetische Veränderung den Zeitpunkt der Reife hinauszögern; oder ihre Weinberge anders bewirtschaften. Neue Anbaugebiete in nördlicheren Gefilden könnten Chancen bieten, sofern dabei nicht Flächen für die Produktion nichtalkoholischer Lebensmittel weichen müssen.
All diese Mühen helfen aber nicht, wenn die Weinliebhaber nicht mitziehen, fürchtet das Forschungsteam: Immerhin bürgt die geografische Herkunft eines Weins oft für Qualität, eine Flasche Bordeaux darf in der Regel mehr kosten als der Württembergische Trollinger. Über den Niedergang des Getränks wird laut dem Autorenteam daher hauptsächlich die Frage entscheiden, ob den Sommeliers neue Rebsorten und die Nordwärtsmigration der Anbaugebiete goutieren.
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