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News & Trends

Du sprichst mehrere Sprachen? Dann habe ich gute Nachrichten für dich

Anna Sandner
13/11/2025

Wer zwischen verschiedenen Sprachen hin und her springt, trainiert sein Gehirn. Das kann Anzeichen von kognitivem Altern hinauszögern, zeigt eine neue Studie.

Was hast du heute Morgen gefrühstückt: «Gipfeli», «Croissant» oder «Cornetto»? Alles (mehr oder weniger) dasselbe, sagst du? Dann begegnen dir im Alltag wohl regelmäßig mehrere Sprachen und Dialekte. Keine Besonderheit in der Schweiz – und möglicherweise ein entscheidender Vorteil fürs Alter: Eine neue Studie im Fachjournal «Nature Aging» legt nun nämlich nahe, dass genau dieses Sprachtalent helfen könnte, geistig langsamer zu altern.

In der Schweiz leben zwei Drittel der Menschen mehrsprachig – ein europäischer Spitzenwert. Besonders junge Menschen und Bewohnerinnen und Bewohner von Grenzregionen wechseln mühelos zwischen mehreren Sprachen. Ähnlich hohe Werte finden sich in Belgien, Luxemburg und Schweden. Während der europäische Durchschnitt bei etwas über zwei Sprachen liegt.

Gedächtnisboost Fremdsprachen

In die Nature-Studie flossen Daten von rund 86 000 Erwachsenen aus 27 europäischen Ländern ein. Die Forschenden wollten herausfinden, wie gelebte Mehrsprachigkeit die biologische Alterung beeinflusst – konkret Gedächtnis, Aufmerksamkeit und soziale Teilhabe. Dazu werteten sie neben der Sprachpraxis auch Bildungsstand, Lebensstil und Bewegungsroutine der Teilnehmenden aus.

Das Ergebnis: Wer im Alltag aktiv mehrere Sprachen spricht, zeigt deutlich spätere und schwächere Anzeichen kognitiven Alterns. Das Risiko für beschleunigte geistige Alterung war im Vergleich zu einsprachigen Menschen um ein Drittel geringer.

Was passiert im Kopf, wenn Sprachen dazukommen?

Wer regelmäßig zwischen Sprachen switcht, fordert das Gehirn. Der ständige Wechsel von Vokabular und Grammatik hält die grauen Zellen in Bewegung. Die Studie beschreibt das als mentales Krafttraining: Gehirnregionen für Erinnern, Planen und Problemlösen profitieren besonders. Der Effekt tritt unabhängig von Bildungsgrad oder Beruf auf. Entscheidend ist die sprachliche Praxis.

Hoffnungsträger gegen Demenz

Langsamer geistig zu altern, ist definitiv ein Plus. Aber wie steht es um neurodegenerative Krankheiten: Kann Mehrsprachigkeit Demenz verhindern? Ein klares Ja gibt es nicht. Doch die Daten zeigen: Mehrsprachige erleben Symptome später und milder. Vor allem das Fortschreiten leichter kognitiver Einschränkungen verlangsamt sich, Diagnosen werden seltener oder später gestellt. Die Forschenden betonen jedoch: Sprache allein reicht nicht. Auch Faktoren wie Gene, Lebensstil, Herz-Kreislauf-Gesundheit und soziale Kontakte beeinflussen die geistige Fitness.

In der Schweiz sehen über 80 Prozent der Menschen Mehrsprachigkeit als Teil ihrer Identität und als gesellschaftliches Bindeglied. Gleichzeitig nutzen immer mehr Menschen digitale Sprachkurse und klassische Lehrmittel wie Lehrbücher und Vokabeltrainer, um neue Sprachen zu lernen. Beste Voraussetzungen also, das Gehirn ein Stück widerstandsfähiger gegen die Zeit zu machen.

Titelbild: Pathdoc/Shutterstock

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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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