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Möbel aus dem Drucker? Diese Designs überzeugen auf den ersten Blick
von Pia Seidel
Tee ist manchmal mehr als nur ein Getränk – es ist ein Moment. Zurücklehnen, die Hände um eine warme, schöne Tasse legen und einfach abschalten. Genau dieses Zelebrieren der kleinen Dinge fängt das Projekt «Loewe Teapots» perfekt ein.
Die Ergebnisse der Zusammenarbeit waren auf der Milan Design Week im April 2025 zu sehen. Von klassisch bis total abgefahren war alles dabei. Und genau das zeigt, wie Gestaltung das Gewöhnliche auf den Kopf stellen kann. Die Werke von «Loewe Teapots» laden dich ein, kurz innezuhalten. Also, mach’s dir gemütlich und stell dir vor: Diese Kännchen sind wie eine dampfende Tasse Tee, den du Schluck für Schluck entdeckst.
Andere haben komplett losgelassen und die Kanne als Skulptur gedacht. Patricia Urquiola, die spanische Architektin, hat einen texturierten Keramikblock gestaltet, der nur noch vage an eine Teekanne erinnert. Wo das heisse Wasser reinkommt? Bleibt ein Geheimnis.
Shozo Michikawa, japanischer Künstler, kombinierte traditionelle Formen mit einer unkonventionellen, handgefertigten Struktur aus Steinzeug und einem Ledergriff, während Naoto Fukasawa seine Teekanne mit filigranen 3D-Blumen verzierte. Beide Dekor-Elemente, das Leder und die Blumen, lassen die Kännchen fast schon an verspielte Handtasche erinnern.
Auch Architekten wie Minsuk Cho und Wang Shu haben sich kreativ ausgetobt. Minsuk Cho hat beispielsweise die «Boa Teapot» entworfen: Eine Teekanne, deren flache Oberseite vom Ausguss bis zum Griff verläuft, während die Seiten in Wellenstrukturen gestaltet sind. Grafisch, kompromisslos und irgendwie hypnotisch.
Diese Serie dreht sich um moderne Tischkultur, die gerade ein Revival feiert – bold, funky und alles dazwischen. Der Tisch wird zur Bühne für Design und Genuss. Geschirr, Besteck, Gläser? Alles wird zum Statement. Und ja, auch das Tischdecken wird wieder zum Ritual.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.
Vom neuen iPhone bis zur Auferstehung der Mode aus den 80er-Jahren. Die Redaktion ordnet ein.
Alle anzeigenDas spanische Modehaus Loewe ist bekannt für Handwerkskunst und zeitlose Ästhetik. Anfang des Jahres versammelte es 25 kreative Köpfe aus Kunst, Design und Architektur. Die Mission: Die Teekanne neu denken. Ein Objekt, so tief verwurzelt in Ritualen und Traditionen, dass man es eigentlich nicht anfassen müsste – oder genau deshalb. In der Pressemitteilung heisst es: «Es gibt kaum ein universelleres Objekt als die Teekanne. Sie ist weltweit vertraut (Tee ist nach Wasser das meistkonsumierte Getränk) und vereint Alltag und Eleganz – mit einer globalen Geschichte, die sich über Jahrhunderte und Kontinente erstreckt.»
«Alle Teilnehmenden haben einen ganz eigenen Ansatz verfolgt: Manche arbeiteten mit konventionellen Formen und Materialien, andere haben die vertraute Form der Teekanne durch Experimente mit Form, Grösse oder Materialien völlig neu interpretiert», so Loewe. David Chipperfield, der britische Architekt, hat zum Beispiel eine kobaltblaue Keramikkanne entworfen, kombiniert mit einem schlichten Metallhenkel.
Loewe hat Teekannen designt, die mit verschiedenen Plüschwärmern umhüllt werden können. Ein weiteres Beispiel dafür, wie spannend und vielseitig selbst das Gewöhnlichste neu gedacht werden kann. «Die Teekanne hat sich über Jahrhunderte kaum verändert», erklärt Loewe. «Heute ist sie ein Symbol für Zuhause und Gemeinschaft.» In Zeiten von Slow Living und der Rückbesinnung auf Rituale und Entschleunigung wird sie dadurch wieder besonders relevant. Mehr zur Kollektion findest du auf der offiziellen Webseite Loewe.