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Ratgeber

Fast immer zu eng: Kinderschuhe und die häufigsten Tücken

Kinder sind häufig in zu engen Schuhen unterwegs. Auch ich habe den Moment verpasst, in dem neue fällig gewesen wären. Doch schon beim Kauf ist auf wenig Verlass – erst recht nicht auf die Grössenangaben der Hersteller.

«Die sind zu eng.»

Als mein Sohn das Schuhneukauf-Anbahnungsgespräch einleitet, reagiere ich mit einer Mischung aus Ärger (kaum getragen 😤) und schlechtem Gewissen (zu spät bemerkt 😱).

Kann es denn wirklich sein, dass schon wieder der Schuh drückt, oder drängt sich da ein modisches Bedürfnis in den Vordergrund? Leider schien es eine Mischung aus beidem zu sein. Der Schuh des Anstosses, optisch fast neu und nach meiner Erinnerung eben noch in der Schachtel, war unbemerkt schon wieder zu klein geworden.

Und Kinder in zu kleinen Schuhen sind nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Das war mir in diesem Ausmass nicht bewusst, bis ich mich ins Thema vertieft habe. Mehr als jedes zweite Kind rennt in Schuhen herum, aus denen es rausgewachsen ist – oder die nie gepasst haben.

Hat der Fuss keinen Platz, dann fügt er sich und wird in eine Form gezwungen, die dem Kind langfristig schaden kann. Das will ich nicht, das willst du nicht, das will niemand. Vielleicht gehören ein paar der altbekannten Schuhkaufweisheiten (lieber am Abend, einen Daumen breit Platz) auf den Prüfstand und um weitere Tipps ergänzt.

Die Schuhgrösse verspricht zu viel

Auf kinderfuesse.com publiziert das Forschungsteam «Kinderfüsse-Kinderschuhe» um Dr. Wieland Kinz seine Erkenntnisse, basierend auf tausenden vermessenen Füssen und Schuhen.

  • Nur rund drei Prozent der Schuhe haben die korrekte Innenlänge. Fast immer sind sie deutlich kleiner, als die Schuhgrösse verspricht. Im Schnitt sogar zwei Grössen.

Die EU-Grösse sagt also nicht viel aus, denn auf dem normverliebten Kontinent gibt es keine Norm, die diese Frage verbindlich regelt. Wer online Schuhe shoppt, sollte also auf der Seite des Herstellers nach einer Grössentabelle suchen und dort die Angabe in Zentimetern oder Millimetern studieren.

Kinder haben kein Gefühl für die richtige Grösse

Schuhe bestelle ich in der Regel nur dann, wenn ich das Modell bereits kenne und die nächste Grösse brauche. Rücksendungen will ich vermeiden. Doch auch im Laden stehe ich immer wieder vor der Frage, was denn nun wirklich passt. Aus Kindersicht ist der Fall meist klar: Was optisch gefällt, wird zum bequemsten Schuh erklärt.

Dann geht das Testspiel los, bei dem du die Meinung des Kindes zwar hören, aber nicht zu hoch gewichten solltest. Das «Kinderfüsse»-Team hat regelmässig festgestellt, dass Jungen wie Mädchen zu enge Modelle als passend bezeichnen – sogar dann, wenn sie mehrere Nummern zu klein sind. Ebenfalls wichtig ist es, beide Füsse zu kontrollieren. Teilweise unterscheiden sich die Grössen deutlich.

Die Daumenprobe

Die gute alte Daumenprobe haben wir alle schon gemacht. Ich knie nieder, sage «stell dich mal gerade hin», drücke prüfend auf die Schuhspitze, dann folgt meist ein langgezogenes «Hmmmmm». Gar nicht so einfach zu beurteilen.

  • Vorne sollte die längste Zehe noch 12 bis 17 Millimeter Spielraum haben, was tatsächlich einer durchschnittlichen Daumenbreite entspricht.

Um bei der Daumenprobe sicher zu sein, dass die Zehen im Schuh auch wirklich gestreckt sind und sich nicht vor dem Druck zurückziehen, solltest du mit der anderen Hand von oben auf die Zehen drücken. Habe ich bislang nicht so gemacht.

Der Sohlentest

Eine andere beliebte Methode ist ebenfalls trügerisch. Gerade bei Stiefeln oder Schuhen mit Zehenkappen, die das Tasten erschweren, wird gerne die Einlegesohle herausgeholt. Die Überlegung: Wenn der Fuss darauf noch Platz hat, dann passt es auch im Schuh. Schön wär’s.

  • Achtung: Häufig entspricht die Länge der Einlegesohle nicht der tatsächlichen Innenlänge des Schuhs.

Wer sich testweise auf die Einlegesohle stellt, kann also eine böse Überraschung erleben. Denn selten passt die Sohle massgeschneidert in den Schuh, manchmal kommt sie von einem anderen Hersteller. Die Überraschung wird noch grösser, wenn du mit der Ferse vom hinteren Rand nicht einen Zentimeter Abstand hältst – denn diese ruht im Schuh auch nicht auf der Kante, sondern ungefähr diesen Zentimeter weiter vorn.

Die Streifenprobe

Um die passende Innenlänge relativ unkompliziert zu ermitteln, lohnt es sich, eine Kartonschablone anzufertigen. Dafür wird der Fussumriss abgezeichnet und anschliessend ein Streifen daraus ausgeschnitten. Den hinteren Endpunkt markiert die Ferse (rund ausschneiden), vorne verlängerst du den Streifen für neue Kinderschuhe um 17 Millimeter.

  • Achtung: Auch die Höhe spielt eine Rolle. Ob die Schuhspitze von oben auf die Zehen drückt, lässt sich mit dieser Methode natürlich nicht feststellen.

Passt diese Schablone in den Schuh, müssten auch die Zehen in den nächsten Monaten ausreichend Platz haben. Checkst du bereits vorhandene Schuhe, sollte der Streifen 12 Millimeter länger als der Fuss sein und noch ungeknickt reinpassen. Ist das nicht mehr der Fall, kannst du dich langsam auf die Suche nach Ersatz machen.

Künftig will ich häufiger messen – und auch meine eigenen Schuhe checken. Denn auch vielen Erwachsenen sind ihre tagtäglich getragenen Treter eigentlich zu klein und ich fürchte, bei dem einen oder anderen Schuh von mir wird das der Fall sein. Immerhin rennt mein Sohn jetzt in seinen hoffentlich lange passenden Wunsch-Sneakern herum. Besser, es drückt alle paar Monate mal im Portemonnaie als an seinem grossen Zeh.

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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