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Meinung

«Ghost of Yōtei» traut sich nicht, eine Pause einzulegen

«Ghost of Yōtei» bewegt sich auf den Spuren von «Red Dead Redemption 2». Das Samurai-Game traut sich aber nicht, konsequent in die grossen Fussstapfen zu treten. Zu gross ist die Angst, das Publikum könnte sich langweilen.

Nur knapp sind mein Pferd und ich einem Hinterhalt entkommen. Mitten in einem Schneesturm haben uns feindliche Samurai überfallen. Ihr Blut wird bereits wieder von einer frischen Schneeschicht bedeckt. Mühsam und mit schwindenden Kräften bahnen wir uns einen Weg durch hüfthohe Schneemassen. Langsam beginnt sanft ein Lied zu spielen. Ich fühle die Schwere des Moments und die Gefahr für meine Kriegerin Atsu in der Kälte zu erfrieren.

«Ghost of Yōtei» erinnert mich in diesem Moment an Rockstars Western-Epos «Red Dead Redemption 2». Das hat einige solcher ruhigen, aber stimmungsgeladener Momente.

Doch während mir diese Gedanken kommen, fadet die Musik bereits wieder aus und die Szene ist vorbei. Knapp 40 Sekunden hat sich das Spiel Zeit genommen. Nicht zum ersten Mal fällt mir auf, dass Sucker Punch, das Studio hinter «Ghost of Yōtei», sich nicht traut, konsequent auf die Bremse zu treten.

Ich gebe es zu, ich gehöre durchaus zu dieser Kategorie Spieler, die beim geringsten Anzeichen von Langeweile am Handy rumtippen. Aber selbst ich geniesse ruhige Momente, in denen ich eine Szene sinken lassen kann. Dafür bleibt in «Ghost of Yōtei» keine Zeit.

Als ich einem Dorf helfen soll, Banditen zurückzuschlagen, meint ein Bewohner, er habe in der Nähe eine Explosion gehört. Vielleicht sollte ich da mal nachschauen. In der Nähe? Die betreffende Stelle befindet sich unmittelbar ausserhalb des Dorfs hinter dem nächsten Felsen. Es hat sich kaum gelohnt, aufs Pferd zu steigen.

Ein anderes Mal suche ich nach einer legendären Rüstung. Dafür muss ich mehreren blauen Bändern folgen, die meist an alten, knorrigen Bäumen aufgehängt sind. Auf dem Weg zum letzten reite ich aus Versehen zu nahe an einem Wolfsbau vorbei und löse unfreiwillig eine andere Quest aus. Und natürlich sprintet der Wolf, dem ich folgen muss, in die andere Richtung.

Ich kann keinen Stein werfen, ohne eine Nebenaufgabe zu treffen. Das ist toll, wenn ich konstante Dopamin-Hits suche, aber schlecht, wenn ich versuche, in die Welt einzutauchen. Für mich ist «Ghost of Yōtei» darum insgesamt eine Enttäuschung. Im Kern bleibt es ein Openworld-Titel wie viele andere, nur dass es sein Checklisten-System eleganter verpackt.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


Meinung

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