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Hintergrund

Lernen mit Lego: «Die Erde ist in der Küche!»

Eigentlich habe ich einen Kollegen besucht, um gemeinsam ein Teleskop zu testen. Doch schon im Wohnzimmer lerne ich mehr über unser Sonnensystem, als ich gedacht hätte – ausgerechnet durch ein Lego-Modell.

Mit Lego kannst du mich jagen. Gut, das ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber trotz Kindern im besten Bastelalter stehe ich den kultigen Klemmbausteinen maximal neutral gegenüber. Entsprechend betrachte ich auch das Sonne-Erde-Mond-Modell auf dem Couchtisch nur als Staubfänger, als ich meinen Freund Stephan besuche.

Wir warten an einem kalten Märzabend auf den Sonnenuntergang, um uns mit verschiedenen Teleskopen die Planeten anzusehen. Da es noch zu hell ist, greift Stephan zu dem Lego-Technic-Set, das er mit seinem Sohn zusammengebaut hat, und beginnt zu erzählen.

Er bringt gleich mehrere Voraussetzungen mit, die mir fehlen. Zum einen hat er als Physiker Ahnung von der Materie. Zum anderen kann er mit amerikanischem Enthusiasmus darüber dozieren. Während er das macht, lässt er das Modell durch Drehungen an der kleinen Kurbel rotieren.

Die Erde wandert um die Sonne, der Mond umkreist die Erde. Ich denke: «Schön! Können wir jetzt nach draussen gehen?» Doch Stephan will noch die Verhältnisse zurechtrücken und zuckt eine kleine Karteikarte, auf der er die wahren Dimensionen notiert hat.

Wie gross wäre die Erde?

Darauf sind Fragen beantwortet, die ich mir niemals gestellt hätte, die aber das Set erst richtig interessant machen. Wenn die Sonne, wie in diesem Modell, einen Durchmesser von 8,5 Zentimetern hätte: Wie gross müsste dann die Erde sein? Und in welchem Abstand würde sie die Mini-Sonne umkreisen?

«Die Erde wäre vielleicht irgendwo in der Küche», sagt Stephan. Ganze 9,1 Meter entfernt müsste sie sein und kleiner als eine Erbse. Sehr viel kleiner. Eine winzige Kugel mit 0,8 Millimetern Durchmesser, umkreist von einem 0,2-Millimeter-Mond. Darauf wir, die wir mit einem Teleskop vor dem Auge in den Weltraum schauen wollen.

Ich habe schon einmal ein gutes Teleskop ausprobiert. Das war interessant, aber ich habe auch realisiert, dass mir viel Wissen fehlt, um das Gesehene einordnen zu können. Ich glaube, es geht vielen Teleskop-Neulingen wie mir: Sie paaren hohe Erwartungen mit wenig Ahnung. Unser Lego-Experiment ist ein super Einstieg, um die Erwartungshaltung zurechtzurücken. Und es lässt sich auch mit den Kindern zusammen prima weiterspinnen.

Draussen im Quartier wären die deutlich grösseren äusseren Planeten unterwegs: Jupiter, gigantische 8,5 Millimeter im Durchmesser, kreist im Gedankenexperiment in 47,5 Metern Entfernung ums Haus. Der Saturn, mit 7,1 Millimetern Durchmesser ebenfalls eine Wuchtbrumme, grüsst aus gut 87,5 Metern und in der Ferne, ungefähr zwei und drei Fussballfelder weit weg, verschwinden die mit gut drei Millimetern im Durchmesser kleineren Uranus und Neptun.

Die Sterne in weiter Ferne

Das ist quasi unsere direkte Nachbarschaft, die wir mit unseren Teleskopen ein wenig erkunden können. Und wo befindet sich Proxima Centauri, der nächstgelegene Stern? In der Realität liegt er 4,247 Lichtjahre entfernt. In unserem Modell ungefähr hier: İstanbul'a hoş geldiniz!

Wir haben – mitten in der lichtverschmutzten Stadt – weder die beste Position noch das beste Material. Um Saturn oder Merkur zu finden, bevor sie am Horizont verschwinden, ist es an diesem Abend zu hell. Dafür schauen wir uns den Jupiter und die als Sichel sichtbare Venus an.

Wir werden noch ein paar Abende mit dem Einsteiger-Teleskop Celestron StarSense Explorer LT 70AZ verbringen, dann folgt ein Review.

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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