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Hintergrund

Unterdiagnostiziert und verharmlost: Frauenkrankheit Endometriose

Jede zehnte Frau ist im Durchschnitt von Endometriose betroffen – Fachleute rechnen sogar mit einer weitaus höheren Dunkelziffer. Denn: Oft bleibt die chronische Krankheit unerkannt – und für die Medizin ist sie noch immer rätselhaft.

Symptome von Endometriose

Doch was genau passiert bei Endometriose eigentlich? Und wieso hängen die Schmerzen mit der Regel zusammen?

Endometriose: Was dahintersteckt

Ein langer Weg zur Diagnose

Wieso Frauen überhaupt an Endometriose erkranken? Das ist noch nicht geklärt. Auch, weil in den letzten Jahrzehnten sehr wenig Geld in Forschung investiert wurde. Aus Deutschland kommt diesbezüglich eine gute Nachricht: Ab 2023 sollen Forschungsgelder in Höhe von 5 Millionen Euro bereitgestellt werden.

So wie im November seit einigen Jahren als «Movember» für psychische Gesundheit bei Männern, Prostata- und Hodenkrebs sensibilisiert wird, wird jeweils im März in vielen Ländern der «Endometriose Aufmerksamkeitsmonat» ausgerufen. Das Symbol ist der «Yellow Ribbon» (auf dem Titelbild).

Interessanterweise gilt: Befund ist nicht gleich Befinden: Manche Patientinnen haben laut Befund kleine Endometriose-Herde, die Schmerzen bis zur Ohnmacht auslösen. Andere weisen im Befund großflächige Verklebungen auf, haben aber keine oder nur geringe Schmerzsymptome. Warum? Man weiß es nicht. Die Krankheit ist für die Medizin nach wie vor rätselhaft.

Endometriose: Weiblicher Schmerz wird nicht ernst genommen

Drei Jahre lang lässt sich Julia hinhalten, nimmt weiter Schmerzmittel – dann erst holt sie sich Hilfe. Ein Schlüsselerlebnis bewegt sie dazu, ein Endometriose-Zentrum aufzusuchen. «Ich bin über das Wochenende weggefahren und habe im Auto bemerkt, dass ich meine Periode bekomme und kein Schmerzmittel eingepackt habe. Ich habe Panik bekommen – und zum ersten Mal bemerkt, was die Krankheit psychisch mit mir macht.»

Eine Bauchspiegelung im Endometriosezentrum bestätigt, was Julia seit Jahren vermutet: Sie hat eine Zyste am Eierstock, ein klares Anzeichen auf Endometriose. «Ich hatte immer das Gefühl, ich sei verrückt, zu empfindlich oder würde mir alles einbilden. Es war so schön endlich zu wissen, dass ich nicht verrückt bin.»

Fünf Frauen berichten von ihrem Leidensweg mit Endometriose. Video: Vichy via youtube.com

Gynäkologin Dr. Janschek erfährt immer wieder, dass sich selbst bei vermeintlich schmerzfreien Verläufen der Endometriose bei genauerem Nachfragen herausstelle: Patientinnen haben sich einfach an den Schmerz gewöhnt. Sie empfiehlt: «Wer aufgrund der Periode nicht arbeiten gehen kann, Schmerzen bis zur Ohnmacht hat und den ganzen Alltag rundum die Menstruation strukturiert, sollte sich auf Endometriose untersuchen lassen.»

Behandlung der Erkrankung: Ohne Hormone geht es meist nicht

Julias Operation ist jetzt drei Jahre her. Die Endometriose-Herde wurden verödet und Verwachsungen an Eierstock und Darm entfernt. Seither befindet sich ihr Uterus im «Winterschlaf», erzählt sie. «Ich nehme eine ganz leichte Pille, das heißt ich habe gar keine Monatsblutung mehr. Denn mit der Periode könnte sich alles wiederaufbauen und von vorne beginnen.»

Auf Grund der Hinweise in den Kommentaren haben wir nachträglich zwei Passagen im Text angepasst. Jeweils der erste Satz der Abschnitte direkt unterhalb der Zwischentitel «Endometriose: Was dahintersteckt» und «Behandlung der Erkrankung: Ohne Hormone geht es meist nicht».

Titelbild: shutterstock.com

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Ich liebe blumige Formulierungen und sinnbildliche Sprache. Kluge Metaphern sind mein Kryptonit, auch wenn es manchmal besser ist, einfach auf den Punkt zu kommen. Alle meine Texte werden von meinen Katzen redigiert: Das ist keine Metapher, sondern ich glaube «Vermenschlichung des Haustiers». Abseits des Schreibtisches gehe ich gerne wandern, musiziere am Lagerfeuer oder schleppe meinen müden Körper zum Sport oder manchmal auch auf eine Party. 


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