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Claudio Viecelli
Ratgeber

Welches Pulsar Wärmebildgerät überzeugt mehr auf der Bündner Hochjagd?

Ende August 2024 erreichte mich ein Anruf von Pulsar mit der Anfrage, ob ich das AXION XG35 und das TELOS XL50 testen möchte.

Ende August 2024 erreichte mich ein Anruf von Pulsar mit der Anfrage, ob ich das AXION XG35 und das TELOS XL50 testen möchte. Ich musste nicht lange überlegen, da ich bereits einmal ein Gerät testen durfte und es mir auf der Bündner Jagd sehr nützlich war. Nun war ich auf die neue Technologie und die Fortschritte gespannt. Am letzten Tag vor meiner Abreise ins Jagdgebiet im Süden von Graubünden trafen beide Geräte bei mir ein.

Im Maiensäss angekommen, habe ich beide Geräte ausgepackt und fotografiert. Was auffällt, ist der unterschiedliche Form- und Gewichtsfaktor. Bei beiden Geräten handelt es sich um Monokulare jedoch mit unterschiedlichen Spezifikationen.

Auch beim Lieferumfang unterscheiden sich die beiden Geräte, wenn auch nur leicht.

Der Lieferumfang des TELOS XL50 beinhaltet das Monokular, einen wiederaufladbaren LPS7i-Akku mit Schutzhülle, eine Ersatzabdeckung für das Akkufach, ein USB-C-Kabel mit USB-A-Adapter, eine Aufbewahrungstasche, eine Handschlaufe, die Kurzanleitung mit Garantiekarte und ein Optikreinigungstuch.

Das AXION XG35 COMPACT kommt mit dem Monokular, einem wiederaufladbaren APS3-Akku, einem Netzladeadapter, einem USB-C Kabel mit USB-A-Adapter, einer Aufbewahrungstasche, einer Handschlaufe, der Kurzanleitung mit Garantiekarte und einem Optikreinigungstuch daher.

Ähnlich mit entscheidenden Unterschieden

Der Unterschied im Lieferumfang liegt vor allem in der Bezeichnung des Akkus des TELOS XL50 (LPS7i) im Vergleich zum Akku des AXION XG35 COMPACT (APS3).

Unterschiedlich ist auch der Formfaktor der beiden Geräte sowie das Gewicht, das beim AXION XG35 COMPACT mit 0.41 kg im Vergleich zum TELOS XL50 wesentlich tiefer ausfällt. Während das TELOS XL50 mit einem Fokussierring und einem Digitalzoom-Einstellring ausgestattet ist, hat das AXION XG35 COMPACT nur einen Fokussierring des Objektivs.

Hier gibt es eine genaue Übersicht zu den Eigenschaften beider Geräte:

Da ich mit Gewehr und Jagdrucksack unterwegs bin, eignet sich das Dreipunktesystem für mich aber nicht. Ich beschliesse die Tasche mittels Kabelbinder an den rechten Tragriemen des Rucksacks zu montieren. Um das TELOS XL50 schnell entnehmen zu können, kann der flexible Deckel der Tasche schnell geöffnet werden.

Der frühe Jäger sieht das Wild – vielleicht

Es ist so weit. 03:30 Uhr: Der Wecker läutet eine Stunde früher als üblich. Ich habe, wie immer vor der Jagd, unruhig geschlafen. Da die Bündner Hochjagd nur einmal im Jahr für drei Wochen stattfindet, ist das für uns natürlich immer als kämen Weihnachten, Geburtstag, Ostern und alle Feiertage zusammen. Den Rucksack habe ich bereits am Vorabend gepackt und eine Materialkontrolle gemacht. Jetzt fülle ich nur noch die Thermosflasche mit heissem Kaffee.

Kurz vor der Hölle, wechsle ich die Kleidung. Trockene Kleidung hilft, um nicht zu unterkühlen. Daher habe ich jeweils einen zweiten Satz an Kleidung dabei.

Die Hölle bietet eine wunderschöne Sicht auf die Berge und eine Waldschneise mit einer Schussdistanz von 200 m. Das ist die maximal erlaubte Schussdistanz in Graubünden.

Aus Langeweile mache ich ein paar Umgebungsfotos mit der Wärmebildkamera mit unterschiedlichen Farbtonpaletten, wovon acht zur Verfügung stehen. Standardmässig ist beim TELOS XL50 White Hot (heisse Temperatur wird in weiss dargestellt), Black Hot, Red Hot, Red Monochrome, Rainbow, Ultramarine, Violet und Sepia.

Hinter mir befindet sich ein Ameisenhaufen. Wie sieht der im Wärmebild aus?

Die Bilder sind beeindruckend. Die Auflösung von 1024x768 eignet sich hervorragend, um einen hohen Detailgrad zu erzeugen.

Leider bleibt mir der Anblick von Wild die nächsten Tage verwehrt. Die Bündner Hochjagd kann diesbezüglich grausam sein. Auch das neblige Wetter spielt mir nicht in die Karten. Nebel war immer unser ärgster Feind, weil er die Sicht komplett einschränkt.

Mit dem TELOS XL50 ist Nebel nicht mehr allzu schlimm, da ich mit dem Wärmebildgerät durch den Nebel sehen kann. Bis zu einer Distanz von ca. 80 Metern ist das je nach Stärke des Nebels gut möglich.

Ich verweile etwa fünf Minuten und beobachte das Wildtier. Ich kann hier jagdlich nichts machen, da jede Bewegung das Tier auf die Läufe schickt und es komplett dunkel ist. Daher beschliesse ich, weiterzugehen.

Auch wenn sich jagdlich nichts mehr ergeben hat an diesem Tag, bin ich überglücklich, Anblick gehabt zu haben. Das ist auf der Bündner Hochjagd in gewissen Gebieten keine Selbstverständlichkeit. Das merke ich wieder schmerzlich die nächsten paar Tage, wo ich ins Grüne starre, ohne irgendwelche Spuren von Wildtieren zu entdecken.

Nach mehreren Wochen Jagd mit zwei Wärmebildgeräten von Pulsar, dem TELOS XL50 und dem AXION XG35 COMPACT, habe ich ein persönliches Fazit gezogen. Welches Gerät hat mir besser gefallen? Wozu brauche ich ein Wärmebildgerät? Hauptsächlich dient es mir zur schnellen Entdeckung von Wild in den frühen Morgenstunden sowie während der Dämmerung.

Im direkten Vergleich fällt Folgendes auf:

Das TELOS XL50 überzeugt mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung des Sensors, die ein gestochen scharfes Bild liefert. Besonders angenehm finde ich die beiden Fokussierungsringe, die sich sowohl mit als auch ohne Handschuhe einfach bedienen lassen. Zudem erhöht die grössere Objektivbrennweite die Erkennungsreichweite auf bis zu 2300 Meter.

Das AXION XG35 COMPACT bietet eine etwas geringere Sensorauflösung, punktet aber mit seiner Handlichkeit und Leichtigkeit. Es lässt sich problemlos in die Aussentasche meiner Jagdjacke verstauen und hat eine Entdeckungsreichweite von 1750 Metern, die für meine jagdlichen Bedürfnisse vollkommen ausreicht. Zwar bietet das TELOS XL50 etwa 500 Meter mehr Reichweite, aber dieser Vorteil ist in meiner Jagdregion nicht entscheidend.

Auch preislich unterscheiden sich die Geräte deutlich: Das TELOS XL50 kostet zwischen 3500 und 4000, während das AXION XG35 COMPACT mit rund 1700 bis 2000 Franken deutlich günstiger ist.

Mein Fazit: Das AXION XG35 COMPACT hat mich mehr überzeugt. Es ist der ideale Kompromiss zwischen Preis und Leistung und erfüllt meine Anforderungen optimal.

Titelbild: Claudio Viecelli

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Molekular- und Muskelbiologe. Forscher an der ETH Zürich. Kraftsportler.


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