Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Hintergrund

Wenn Kiefer und Zähne für körperliche Beschwerden sorgen

Knirschst du mit den Zähnen? Dann läufst du Gefahr, am gesamten Körper Beschwerden zu entwickeln. Besser, du kennst die Diagnose CMD. Was sich hinter dem Kürzel verbirgt, liest du hier.

Ihr Alltag mit Vollzeitjob und Kind war kaum zu stemmen. Doch weder Hals-Nasen-Ohrenärzte noch Orthopädinnen, Osteopathen oder Neurologen wussten Rat: Cortisonspritzen, Einlagen, Physiotherapie, Massagen – alles half nicht oder nur vorübergehend. Als ein Tinnitus dazukam, war Anja mit ihren Nerven am Ende und suchte Rat bei einer Psychologin.

Deren Tipps zum Stressabbau halfen. Zumindest für ein paar Monate. Dann kamen die Symptome zurück. Doch Anja hatte Glück im Unglück: Eine alte Plombe wurde locker und sie suchte eine neue Zahnärztin auf. Zunächst war Anja verwundert, als diese sich nicht zuerst der Füllung widmete, sondern ihren Kiefer abtastete und zig Fragen stellte. Unter anderem die, ob sie unter jenen Symptomen leide, die sie schon so lange plagten.

Fazit: Nach einer Stunde hatte Anja nicht nur eine neue Plombe, sondern auch eine erhellende Diagnose, die ihre langjährigen Beschwerden erklärte. Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD. Andere Ursachen für diffuse Zahn- oder Gesichtsschmerzen findest du in diesem Artikel.

Was ist Craniomandibuläre Dysfunktion?

Manchmal gibt es auch genetische Ursachen, die dafür sorgen, dass das Gebiss nicht normal ausgebildet ist. Und auch funktionelle Störungen des Beckens oder der Wirbelsäule können sich auf die Zahn- und Kiefergelenksstellung auswirken. Je nach Ursache der CMD lässt sich das Syndrom auch noch weiter unterteilen. Dabei können die folgenden Störungen auch in Kombination auftreten und sich noch gegenseitig verstärken:

  • Störungen in der Kau- und Nackenmuskulatur, die beim Kauen oder auch dauerhaft Schmerzen verursachen.
  • Gelenkveränderungen, die durch Verschleiß oder Krankheiten wie etwa Arthrose, entstehen.
  • Beschwerden, die ausgelöst werden, weil die Knorpelscheibe im Kiefergelenk falsch liegt oder in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt ist.

Das Ergebnis ist aber immer das gleiche: «Der Biss ist verändert, Verspannungen der Muskulatur sind die Folge», so Saxer. Denn um die Zahnfehlstellungen auszugleichen, verkrampft sich die Muskulatur von Kauapparat, Gesicht und Kopf. Und dies kann in eine CMD münden.

Betroffene erleben dann oft sehr unangenehme Symptome – von knackenden Geräuschen im Kiefergelenk über Probleme beim Mundöffnen bis hin zu Schmerzen in vielen Regionen des Körpers.

Wenn die Zähne krank machen

Mindestens 20 Prozent der Bevölkerung sind von CMD betroffen

Nicht alle Menschen mit unharmonischem Gleichgewicht zwischen Zähnen und Kiefergelenken haben Beschwerden. So sind rund 20 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer beschwerdefrei – trotz abradierter Zähne. Doch jene, die leiden – Frauen sind häufiger und stärker betroffen als Männer, Jüngere eher als Ältere –, haben oft gravierende, schmerzhafte Symptome wie Kopf-, Rücken- und Schulterschmerzen, Migräne, Muskelverspannungen oder Schluckbeschwerden.

Andere häufige Krankheitsbilder bei CMD sind Kaugeräusche, Entzündungen im Kiefergelenk, Parodontose, Gesichtsschmerzen und Neuralgien (Nervenschmerzen), Halsschmerzen mit Heiserkeit und Engegefühl, Augenflimmern und Lichtempfindlichkeit, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Ohrgeräusche bis hin zum Tinnitus und Hörminderung. Und auch bleierne Müdigkeit und depressive Verstimmungen können auf eine CMD zurückgehen.

Mühsame Ursachenforschung

Erschwerend kommt hinzu: Viele der Symptome, wie etwa Rücken- oder Kopfschmerzen, lassen zunächst nicht an einen falschen Biss denken, sondern an eine Reihe anderer Erkrankungen.

Rainer Schöttl, Autor des Ratgebers «CMD: Kein Schicksal!» ergänzt: «Eine ganzkörperliche Statikuntersuchung hilft zudem, Haltungsprobleme zu erkennen. Denn Störungen im Bereich des Bisses dehnen sich wie Vibrationen aus. Diese «Bad Vibrations» prallen auf unsere Wirbelsäule und können die gesamte Körperhaltung beeinträchtigen.»

Gute Behandlungschancen bei CMD

Individuelle Therapie

Und weil bei ihr – neben der Zahnfehlstellung – auch die Psyche eine entscheidende Rolle fürs Knirschen spielt, geht sie zur Psychotherapie und meditiert regelmäßig, um Stress abzubauen.

Sprich CMD an, wenn du Schmerzen hast

Ein Tipp von Anja: «Wenn du irgendwo in deinem Körper Schmerzen oder Beschwerden hast, denk auch an deine Zähne als mögliche Ursache und sprich den Arzt auf CMD an.» Inzwischen, so Experte Rainer Schlöttl, wird man dafür in der Regel nicht mehr belächelt. «Die CMD kommt mehr und mehr ins Bewusstsein – nicht nur in der Zahnmedizin, auch in anderen Disziplinen. Heute erkennen viele Menschen die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Systemen unseres Körpers.»

Titelfoto: shutterstock

16 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar
Daniela Schuster
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Gäbe es meinen Job nicht, würde ich ihn erfinden wollen. Schreiben ist die Möglichkeit, ein paar Leben parallel zu führen. Heute stehe ich mit einer Wissenschaftlerin im Labor, morgen gehe ich mit einem Forscher auf Südpolexpedition. Täglich entdecke ich die Welt, erfahre Neues und treffe spannende Menschen. Aber nur kein Neid: Das Gleiche gilt fürs Lesen!

Customize mediahouse hinterfragt den Sinn und Nutzen für den Kunden: Wir inspirieren Menschen mit emotionalem Content, der es wert ist, konsumiert und geteilt zu werden.
 


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Hintergrund

    Hey Männer, der Beckenboden ist nicht nur ein Frauending!

    von Ann-Kathrin Schäfer

  • Hintergrund

    Wie mich Haferflocken und der «Glukose-Trick» im Stich gelassen haben

    von Stefanie Lechthaler

  • Hintergrund

    Stress im Bauch: Ursachen und Therapie des Reizdarmsyndroms

    von Olivia Leimpeters-Leth