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Hintergrund

Wie gut arbeitet es sich mit Maus, Tastatur und Monitor am iPad und iPhone?

David Lee
18/1/2024

Maus, Tastatur und Monitor am iDing: Wie sinnvoll ist das? Ich habe mehrere Tage auf diese etwas seltsame Art gearbeitet. Erstaunt hat mich, wie gross die Unterschiede zwischen iPhone und iPad sind.

An das iPhone und iPad lassen sich Maus, Tastatur und Monitor anschliessen. Wie das im Einzelfall geht, habe ich in diesem Artikel beschrieben.

Doch ist das auch sinnvoll? Wie gut lässt sich so arbeiten? Ist das eher ein Gag oder im Alltag wirklich brauchbar? Ich gehe der Frage nach, indem ich mit iPhone und iPad produktiv arbeite.

Kein Notebook-Ersatz

Mein Test behandelt eher leichte Büroarbeiten. In meinem Fall sind das Dinge wie:

  • Notizen, Entwürfe und Konzepte erstellen
  • Artikel und andere längere Texte schreiben
  • Texte überarbeiten
  • Mit Arbeitskolleginnen und -kollegen kommunizieren, hauptsächlich über Teams
  • Webseiten aufrufen und auch bearbeiten (Wiki/CMS)

Bei solchen Tätigkeiten könnte ich mir durchaus vorstellen, mal nur mein iPad oder iPhone am Arbeitsplatz anzudocken. Und mit entsprechend wenig Gepäck zu pendeln.

Es kommt stark aufs Gerät an

Was den Anschluss der Peripheriegeräte angeht, sind neuere iPhones und iPads mit USB-C denen mit Lightning überlegen. Der Anschluss ist einfacher und die Kompatibilität besser. Die Details dazu findest du im bereits erwähnten Beitrag.

Noch wichtiger als der Anschluss ist der Unterschied zwischen iPhone und iPad. Seit 2019 hat das iPad ein eigenes Betriebssystem. Vieles ist gleich wie beim iPhone, aber beim Anschluss externer Peripherie merkst du die Unterschiede gut. Das iPad hat einige nützliche Produktivitätsfunktionen, die dem iPhone fehlen.

Menü und App-Tabulator (nur iPad)

Mit Alt-Tab (Windows) oder Befehl-Tab (MacOS) wechselst du an einem Notebook zwischen deinen geöffneten Programmen. Das geht auch mit dem iPad, wenn du eine externe Tastatur angeschlossen hast. Auf dem Homescreen kannst du mit den Pfeiltasten eine App auswählen.

Mit dem iPhone geht das nur, wenn du in den Einstellungen unter «Bedienungshilfen» die volle Tastatursteuerung aktivierst. Die bietet auch einen Wechsel zwischen den geöffneten Apps – nicht mit dem Tabulator, sondern mit Ctrl und Pfeil nach oben. Die Tastatursteuerung ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Du musst viele neue Kürzel lernen und betätigst manchmal versehentlich einen Befehl.

Ebenfalls dem iPad vorbehalten: Hältst du die Befehlstaste gedrückt, erscheint eine Übersicht über die Kurzbefehle, die in der geöffneten App gerade funktionieren – eine Art Menü. Auch am iPhone kannst du Tastaturkürzel nutzen, aber iOS zeigt dir keine Übersicht an.

Multitasking-Oberfläche (nur iPad)

Über die drei Multitasking-Punkte lässt sich auch ein Fenster schliessen – respektive die App, wenn nur ein Fenster vorhanden ist. Das klappt mit der externen Maus bestens, während die Wischbewegung vom unteren Bildschirmrand damit eher mühsam ist.

Stage Manager (nur gewisse iPads)

Noch einen Schritt weiter geht der Stage Manager. Es handelt sich um eine Fensterverwaltung, bei der ein Fenster respektive eine App gross angezeigt wird und alle anderen am linken Rand als kleine Icons. Den Stage Manager gibt es auch am Mac – dort finde ich ihn grossartig. Eine simple, aber sehr effektive Idee, um das übliche Fensterchaos loszuwerden.

Mit meinem iPad kann ich den Stage Manager allerdings nicht nutzen, denn dafür ist es zu dumm. Die meisten iPads haben einen Chip, der auch in iPhones verwendet wird. Für den Stage Manager braucht es aber einen Mac-Chip – das sind die mit dem M im Namen. Einen solchen haben bislang nur das iPad Air von 2022 und die iPad Pro ab 2021. (Update: Mit dem iPad Pro von 2020 geht's anscheinend auch, wie User kalebmw09 schreibt).

Die Limiten mit dem iPhone

Das iPhone hat die oben beschriebenen coolen Features nicht. Das ist aber noch nicht alles. Als ich das im Geschäft einen Tag lang ausprobierte, haben mich die Kollegen bemitleidet und ausgelacht.

Vorteil mit dem iPhone: Hohe Konzentration

Zwar kann ich mir das auch am Notebook einrichten, etwa mit dem Fokus-Modus von «iA Writer». Doch die anderen Fenster und Programme sind nur einen Klick entfernt, und ich kann den Impuls meist nicht lange unterdrücken, die neusten Mails, Benachrichtigungen oder was auch immer zu checken. Am iPhone ist das anders. Der Wechsel von der Schreib-App ins E-Mail oder Microsoft Teams ist gerade so mühsam, dass ich es nur tue, wenn es nötig ist.

Die Folge: Umgebungslärm stört mich weniger, ich bin weniger zerstreut, verliere weniger schnell den Faden und nerve mich weniger schnell. Die Fokussiertheit kann durchaus dazu führen, dass ich unter dem Strich produktiver bin, obwohl das Arbeiten an sich nicht komfortabel ist.

Am iPad ist meine Konzentration zwar besser als am Mac oder PC, aber schlechter als am iPhone.

Text-Apps: von hervorragend bis katastrophal

Die Word-App von Microsoft macht auf den ersten Blick einen leistungsfähigen Eindruck, bietet aber kein Kontextmenü mit der rechten Maustaste. Die Rückgängig-Funktion ist soso lala. Länger gearbeitet habe ich damit nicht.

Dateiaustausch

Fazit: gute Idee bei iPads mit M-Prozessor

Das iPad ist dennoch kein vollwertiger Ersatz für ein Notebook. Einschränkungen gibt es vor allem, wenn du oft zwischen Programmen wechseln sowie zahlreiche Dateien und Ordner verwalten musst. Das iPhone eignet sich gerade wegen seiner Limiten gut zum fokussierten Schreiben ohne Ablenkung. Für komplexere Office-Arbeiten bietet es aber momentan zu wenig.

Gespannt bin ich auf die Zukunft. Mit dem USB-Anschluss hat auch das iPhone die technischen Voraussetzungen für bequemes Arbeiten mit Maus, Tastatur und Monitor. Vielleicht liefert Apple beim iPhone einige Funktionen nach, die bislang dem iPad vorbehalten sind.

Titelbild: David Lee

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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