Ausprobiert: Kleine Zettel, große Wirkung? Ein Selbsttest mit Challengeboxen
16/6/2025
Bilder: Anna Sandner
30 Tage lang habe ich jeden Tag ein Zettelchen gezogen und mir eine gesunde Challenge abgeholt: Von Meditieren bis Sport, Nichtstun bis bunt Essen waren die üblichen Gesundheitshacks, aber auch einige Überraschungen, dabei.
Nach meinem Kalt-Duschen-Fiasko wurde es mal wieder Zeit für eine angenehme Ausprobiert-Woche. Ach, was sag ich, ein ganzer Ausprobiert-Monat war es dieses Mal. Und dabei konnte ich mich zumindest gedanklich zurücklehnen und einfach inspirieren lassen. Denn: Ich habe Challengeboxen getestet. Dankbarkeit, gesunder Lifestyle, Achtsamkeit, gesunder Schlaf, Glück … es gibt einige Themen, über die sich die körperliche und geistige Gesundheit freut. Und zu jedem dieser Themen existiert gefühlt auch eine passende Challengebox.
Ich habe mich einmal quer durchs Sortiment getestet, jeden Tag ein klein bisschen was für meine Gesundheit getan und vor allem: Ideen gesammelt für neue gesunde Gewohnheiten und die dann auch direkt getestet.
Unterscheiden sich die Boxen der verschiedenen Marken überhaupt?
Da ich mehrere Boxen parallel getestet habe, hatte ich den großen Vorteil, mir meine tägliche Aufgabe zum einen nicht selbst ausdenken zu müssen, und zum anderen aus mehreren Optionen wählen zu können. Wie groß oder klein die tatsächliche Challenge-Vielfalt sein würde, sollte ich erst noch herausfinden. Ich habe Challengeboxen von «Another me» und «Doiy» getestet. Beide Marken sind Teil der Firma «The Wow Effect Company» mit Sitz in Barcelona. Ich wollte wissen, ob sich die Boxen der beiden Marken überhaupt unterscheiden und welche mir die kreativsten Ideen liefern. Außerdem war ich neugierig, wie sehr sich die Challenges desselben Anbieters zu verschiedenen Themen unterscheiden.
Quelle: Anna Sandner
Gesunder Lifestyle von Doiy
Die Box liefert jeden Tag eine Aufgabe inklusive Erläuterung. Etwa «Übe dich im positiven Denken». Auf der Rückseite wird dann erklärt, warum die tägliche Challenge sich positiv auf deine Gesundheit auswirkt. Dort steht dann in diesem Beispiel unter anderem, dass positives Denken Stress reduziert. Ja, okay, das war mir davor schon klar … und lässt mich etwas enttäuscht zurück, da ich mir dazu eher eine Art kleine Anleitung gewünscht hätte. Denkanstöße, eine kurze Übung oder Tipps – wie es in diesem Beispiel etwa gut klappen kann mit dem positiven Denken.
Dieses Phänomen bleibt, zieht sich aber nicht durch alle Tage. Ab und an liefert mir die Box auch, was ich mir erhoffte. Etwa zur Aufgabe «Achte auf deine Atmung». Hier bekomme ich eine Kurzanleitung für eine Atemübung: «5 Sekunden einatmen, 5 Sekunden ausatmen. Wiederhole das 3 Mal.» Ich bin besänftigt und atme mich entspannt.
Nachdem ich mittlerweile seit über zwei Jahren in meiner Ausprobiert-Reihe gesunde Gewohnheiten teste, hat es die Challengebox schwer, mich noch zu überraschen. Und tatsächlich finde ich eine Auswahl an Themen wieder, die ich bereits ausgiebig ausprobiert habe. «Schlafe 8 Stunden», «Trinke genug Wasser», « Vergiss nicht, dich zu dehnen» – alles schon gemacht und für gut befunden. So gesehen kann ich mich über die ausgewählten Challenges nicht beschweren.
Quelle: Anna Sandner
Was mir aber ein bisschen fehlt, ist der Überraschungseffekt. Jeden Morgen stehe ich erwartungsvoll vor meiner Box und ziehe meine tägliche Challenge in der Hoffnung, Neues für mich zu entdecken. Das passiert beim Thema «Gesunder Lifestyle» nicht wirklich, trotzdem bin ich zufrieden. Schließlich bekomme ich immer eine schöne Aufgabe, ohne lange überlegen zu müssen. Und vielleicht kommen die anderen Boxen noch mit unerwarteten Ideen ums Eck.
Slow Life: die Boxen von Doiy und Another me im direkten Vergleich
Um die beiden Marken eins-zu-eins vergleichen zu können, habe ich die Box zum Thema «Slow Life» sowohl von Doiy (in diesem Fall auf Englisch) als auch Another me (deutsch) bestellt. Der Vergleich ist schnell gezogen und wie schon erwartet von zwei Marken, die aus demselben Haus stammen: Die Challenges sind identisch und sogar in der gleichen Reihenfolge angeordnet. Was sich unterscheidet, ist das Layout, auch wenn beide in ähnlichem Design daherkommen.
Quelle: Anna Sandner
Der gravierendere Unterschied aber: Während die deutsch-sprachige Doiy-Box zum gesunden Lifestyle kurze Erläuterungen auf der Rückseite der Kärtchen mitliefert, sind die Rückseiten der Slow-Life-Box leer. Liegt das an der Sprache? Bei Doiy offenbar schon, denn auch die englisch-sprachigen Boxen zu «Gratitute» und «Self-Confidence» liefern hier keine Erläuterungen mit. Another me hingegen erklärt sowohl in den deutschen Boxen zu Achtsamkeit und Slow Life als auch in der englisch-sprachigen Happiness-Box ein wenig Hintergrund zu den Challenges. Ein Punkt für Another me.
Die Challenges in den Slow-Life-Boxen haben neben Erwartbarem, das sich teils auch mit der Gesunder-Lifestyle-Box deckt wie «Sei 24 Stunden offline» oder «Iss langsam und genieße jeden Bissen» auch die ein oder andere nicht ganz so vorhersehbare Idee dabei: «Sammle deine liebsten Fotos und erstelle ein Album» oder «Male auf einen beschlagenen Spiegel». Insgesamt ist ein großes Plus außerdem, dass die meisten der Aufgaben tatsächlich neben dem üblichen Alltag umsetzbar sind. Nur selten sind es Challenges, wie etwa «Nimm dir einen Tag frei», die sich nur mit Vorbereitung realisieren lassen.
Quelle: Anna Sandner
Fazit: Eine gute Hilfe, wenn du dich einem Thema umfassender widmen willst
Mir hat mein Challenge-Monat definitiv viel Spaß gebracht und ich werde sicherlich die ein oder andere Idee auch später nochmal aufgreifen. Und der Adventskalender-Effekt, jeden Morgen ein Kärtchen ziehen zu können, hat mir besonders gut gefallen. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Anleitung gewünscht, insgesamt aber waren die meisten Challenges selbsterklärend und haben meiner Gesundheit sicher an der ein oder anderen Stelle etwas Gutes getan. Ganz nebenbei habe ich ein süßes Mitbringsel für gesundheitsbewusste Menschen entdeckt.
Wie es mir in meinen anderen Ausprobiert-Wochen ergangen ist, kannst du hier nachlesen:
Titelbild: Anna Sandner
Anna Sandner
Senior Editor
Anna.Sandner@galaxus.deWissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.
