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Hintergrund

Sonnenallergie: Jeder Zehnte ist betroffen – Tendenz steigend

Sich von der Sonne küssen lassen? Da winken manche lieber ab. Denn auf UV-Strahlen reagiert ihre lichtempfindliche Haut mit juckendem Ausschlag. Dahinter steckt eine Allergie – die in 90 Prozent der Fälle streng genommen keine ist.

Keine Allergie, sondern eine Überreaktion

Wenn Strandurlaub keinen Spaß macht

Für die meisten Betroffenen wird die polymorphe Lichtdermatose nicht zur Gefahr für die Karriere wie für David Koch. Denn die Symptome können – wie der Name «polymorph» (vielgestaltig) schon sagt – von Person zu Person sehr unterschiedlich und auch verschieden heftig ausfallen.

Mindestens jede Zehnte ist betroffen

Den passenden Lichtschutz wählen

Die gute Nachricht: Im Gegensatz zum Sonnenbrand bleiben keine dauerhaften Hautschäden. In vielen Fällen führt wiederholte Sonnenexposition außerdem zu einem Gewöhnungseffekt – mit abnehmender Symptomatik. Leider hält dieser Effekt aber nur eine Sonnensaison an. Im nächsten Jahr kommt es meist zum nächsten Schub.

Empfehlenswert sind vor allem auch Produkte, die die zum BeispielAlpha Glucosyl-Rutin enthalten. «Um z.B. einer Mallorca-Akne (siehe unten) vorzubeugen, sollten zudem unparfümierte Mittel und für Erwachsene Gele bevorzugt werden. Lichtschutzmittel müssen auch rechtzeitig aufgetragen werden. Sie brauchen 30 Minuten bis sie ihre Wirksamkeit entfalten. Und wer schwimmt oder schnorchelt, braucht natürlich wasserfeste Produkte.»

Auf die Sonne vorbereiten

Auch von innen lässt sich zumindest ein kleiner Sonnenschutz aufbauen: durch die regelmäßige Einnahme von Beta-Carotin-Kapseln, etwa vier bis fünf Wochen vor Urlaubsbeginn. «Der Pflanzenfarbstoff lagert sich in die Haut ein, Teile der UV-Strahlung werden so bereits in den oberen Hautschichten abgefangen. Zusatzeffekt: Es fängt zudem die sogenannten freien Radikale in der Haut ab, die sich bei jedem Sonnenbad bilden.»

Wen es bei aller Vorsicht dennoch erwischt, kann sich vom Arzt eine juckreizstillende und entzündungshemmende Salbe oder auch Antihistaminika verschreiben lassen. Auch kühlende Umschläge und leichte Kortikosteroide können akute Symptome lindern.

Symptome rasch abklären lassen

Um diese auszuschließen, führt der Dermatologe oder die Dermatologin ein Anamnesegespräch, erkundigt sich etwa nach Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und verwendetem Lichtschutz sowie danach, wann welche Symptome aufgetreten sind.

Sonderform der PLD: Mallorca-Akne

Die Hautveränderungen klingen spontan und ohne Narbenbildung wieder ab, bis dahin verschaffen Coolpacks oder kühlende Gels Linderung. Bei Bedarf kann eine milde Akne-Therapie oder auch eine kortisonhaltige Creme eingesetzt werden. In schweren Fällen kann die Einnahme von Antihistaminika sinnvoll sein. «Zur Vorbeugung verzichtet man am besten auf ölige Sonnenschutzmittel. Ideal sind fett- und emulgatorfreie Lichtschutzmittel in Gelform.»

Photoallergisch? Allergene identifizieren!

Außer der PLD gibt es weitere Formen von lichtbedingten Hauterkrankungen, die weit seltener sind – aber für die die Bezeichnung «Sonnenallergie» wesentlich besser passt: photoallergische Reaktionen zum Beispiel. Auch hier ist aber nicht die Sonne selbst der Allergieauslöser, sondern eine Substanz, die von außen oder innen an oder in die Haut gelangt und dort aufgrund der Sonneneinwirkung ihre Struktur verändert.

Das können z.B. Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten oder Medikamenten wie Antibiotika oder Antidepressiva sein. Die zunächst harmlose Substanz wird aufgrund der UV-Bestrahlung zu einem Allergen, das vom Immunsystem bekämpft wird.

Phototoxische Reaktionen

Weitaus häufiger sind phototoxische Reaktionen. Sie entstehen ohne Beteiligung des Immunsystems. Chemische oder natürliche Verbindungen aus Parfüms, Medikamenten, Kosmetik oder Pflegeprodukten reagieren dabei unter dem Einfluss der UV-A-Strahlen mit den Hautzellen. Es entstehen freie Radikale, die Hautschäden verursachen.

«Nebst dem Verzicht auf Sonneneinstrahlung können kortisonhaltige Salben und kühlende Wickel die veränderten Hautbereiche beruhigen.» Zur Vorbeugung sollte auf parfümierte und phototoxisch wirkende Produkte (Beipackzettel lesen) verzichtet werden. «Am besten verwendet man auch einen duftstofffreien Lichtschutz.»

Lichturtikaria: Selten, aber gefährlich

Während sich die oben genannten Hautreaktionen Zeit lassen, bis sie in Erscheinung treten, geht es bei der Lichturtikaria (solare Urtikaria, umgangssprachlich Nesselsucht genannt) sehr schnell: «Innerhalb von Minuten nach dem Sonnenkontakt treten Quaddeln und Hautrötungen auf, die oft von heftigem Juckreiz begleitet werden. In den Zellen kommt es zu einer Ausschüttung von Histamin, das die typischen Symptome auslöst», sagt Dr. Okamoto.

Die Quaddeln bilden sich meist nach wenigen Stunden wieder zurück, wenn die Sonne gemieden wird. In der Zwischenzeit verschafft kühlen Linderung. Doch in seltenen Fällen kann es, wenn große Hautbereiche von der Nesselsucht betroffen sind, auch zu einem Blutdruckabfall kommen, der Patient kollabiert.

Ein Nachteil, der ein Vorteil ist

In der Regel ist eine «Sonnenallergie» nicht gefährlich. Manche Experten sehen für die Betroffenen sogar einen Vorteil, weil diese ausgiebige Sonnenbäder meiden und für guten Sonnenschutz sorgen. Dadurch senken sie potenziell das Risiko einer Hautkrebserkrankung.

Titelfoto: Joseph Barriento via unsplash

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Daniela Schuster
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Gäbe es meinen Job nicht, würde ich ihn erfinden wollen. Schreiben ist die Möglichkeit, ein paar Leben parallel zu führen. Heute stehe ich mit einer Wissenschaftlerin im Labor, morgen gehe ich mit einem Forscher auf Südpolexpedition. Täglich entdecke ich die Welt, erfahre Neues und treffe spannende Menschen. Aber nur kein Neid: Das Gleiche gilt fürs Lesen!

Customize mediahouse hinterfragt den Sinn und Nutzen für den Kunden: Wir inspirieren Menschen mit emotionalem Content, der es wert ist, konsumiert und geteilt zu werden.
 


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