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Achtergrond

Netflix veröffentlicht Zuschauerzahlen: Transparenz oder Marketing?

Es ist ein seltener Einblick in konkrete Zuschauerzahlen, den Netflix da gegeben hat. Wirklich aussagekräftig ist er aber nicht. Das liegt an der Art und Weise, wie Netflix dein «View» zählt.

Konkrete Zahlen? Eigentlich hält sich Netflix da meist zurück. Im Rahmen der diesjährigen Code-Konferenz hat der CEO und Programmchef Ted Sarandos aber eine Ausnahme gemacht: Zum ersten Mal gab er einen detaillierten Einblick in die Top 10 der beliebtesten Serien und Filme auf Netflix. Denn, so Sarandos, der Streamingdienst wolle in Zukunft transparenter sein.

Wirklich aussagekräftig sind diese neuen Zahlen allerdings nicht.

Wie zählt Netflix ein «View»?

Welches sind laut Netflix die beliebtesten Serien und Filme des Streamingdienstes? Schauen wir uns die offizielle «Number of Accounts»-Rangliste an – wie viele Personen einen Account nutzen, kann Netflix nicht sagen. Darum redet Netflix von «Accounts», nicht von «Zuschauerinnen und Zuschauer».

An erster Stelle der Serien-Rangliste steht die erste Staffel von «Bridgerton». Weltweit 82 Millionen Accounts haben die Serie angeschaut. Auf Platz 2 folgt «Lupin: Part 1» mit 76 Millionen Accounts. Dann «The Witcher», Staffel 1, ebenfalls mit 76 Millionen Accounts.

Die Film-Rangliste führt der Action-Thriller «Extraction» mit 99 Millionen Accounts an, gefolgt vom Sandra-Bullock-Thriller «Bird Box» mit 89 Millionen Accounts und Action-Komödie «Spenser Confidential» mit 85 Millionen Accounts.

Eine Fussnote auf der offiziellen Folie lässt aber aufhorchen: Ab wann zählt Netflix dein «View»?

Die Antwort sorgt für Diskussionsstoff. Netflix gibt an, ein View – eine Sichtung – dann zu zählen, wenn mindestens die ersten zwei Minuten einer gesamten Staffel oder eines Films innerhalb der ersten 28 Tage nach Release angeschaut worden sind. Hast du also die ersten zwei Minuten von «Bridgerton» gesehen und die Serie dann für Blödsinn befunden, zählst du für Netflix trotzdem zu den offiziellen Zuschauerinnen und Zuschauer von «Bridgerton».

Aussagekraft gleich Null. So gut wie, zumindest. Etwas besser ist die zweite Liste, die Netflix veröffentlicht hat. Ein wenig.

Geschaute Stunden – ist das wirklich so viel besser?

Die zweite Liste: Die beliebtesten Serien und Filme, gemessen in «View Hours». Sie summiert also die Anzahl Stunden, die eine Serie oder ein Film weltweit angeschaut worden ist.

Tatsächlich führt «Bridgerton» die Serien-Rangliste auch in angeschaute Stunden an. Dafür fliegt «Lupin» aber nicht nur vom Podest, sondern gar ganz aus der Top 10. «Stranger Things», Staffel 3, und «Money Heist», Teil 4, springen dafür aufs Treppchen. In der Film-Rangliste bleiben die ersten beiden Plätze unverändert. Dafür rückt Mafiathriller «The Irishman» von ausserhalb der Top 10 auf Platz 3 vor.

Das Beispiel ist bezeichnend für die Problematik dieser zweiten Rangliste. Der Film hat 215 Millionen geschaute Stunden, ist aber auch dreieinhalb Stunden lang – 210 Minuten. «Spenser Confidential», der Verlierer der View-Hours-Rangliste, kommt gerade mal auf 110 Minuten Laufzeit. Obwohl womöglich mehr Menschen die Actionkomödie geschaut haben, bleibt der Mafiathriller in dieser Rangliste wegen seiner Überlänge vorne.

Auch bei den Serien bleibt die Aussagekraft beschränkt: «Lupin» fliegt womöglich deshalb aus den Top 10, weil «Part 1» nur fünf Folgen hat. «Bridgerton» hingegen acht, und die Folgen sind im Schnitt auch etwa 10 Minuten länger.

Nette Listen, aber eher Marketing

Im Quartalsbericht begründete Netflix die Änderung damit, dass das Abspielen von zwei Minuten ausreiche, um mit Sicherheit sagen zu können, dass sich Zuschauerinnen und Zuschauer bewusst fürs Gucken des Inhalts entschieden hätten. Damit interpretiert Netflix den Begriff «Abruf» deutlich mehr im Sinne eines «Views» wie es Youtube tut, weniger im Sinne der traditionellen «Quoten» einer TV-Station. Höhere Zahlen lassen sich besser bewerben.

Und wo kommt Marketing ins Spiel?

Anno 2019 verkündete Netflix, dass «The Witcher» mit besagten 76 Millionen Account Views ihre bis dato erfolgreichste Serie sei. Rekord. Super. Werbung. Marketing. Was Netflix nur in der Q4-Fussnote erwähnte: Die 76 Millionen Views kamen mit der neuen Methodik zustande. Mit der lägen die Zahlen etwa 35 Prozent über jener der alten Methodik.

Anders gesagt: Nach der alten Messmethode wäre «The Witcher» schätzungsweise bei 56,3 Millionen Abrufen bloss die zweiterfolgreichste Serie hinter der dritten Staffel von «Stranger Things» gewesen.

Keine flotte Schlagzeile.

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Ik schrijf over technologie alsof het cinema is – en over films alsof ze echt zijn. Tussen bits en blockbusters zoek ik naar de verhalen die gevoelens oproepen, niet alleen klikken. En ja – soms luister ik naar filmmuziek harder dan goed voor me is.


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